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Mannheim (GK). Die Mannheimer Adler unterliegen am Dienstagabend mit 1:6 (1:1/0:4/0:1) Toren im dritten Play-Off-Finalspiel gegen den ERC Ingolstadt. Der Sieg der Oberbayern war...
John Laliberte (ERC Ingolstadt - 15, hinten mitte) trifft zum 1:5. Dennis Endras (Adler Mannheim - 44) und Daniel Richmond (Adler Mannheim - 19) sind chancenlos. Copyright: ISPFD-Nbg.de

John Laliberte (ERC Ingolstadt – 15, hinten mitte) trifft zum 1:5. Dennis Endras (Adler Mannheim – 44) und Daniel Richmond (Adler Mannheim – 19) sind chancenlos.
Copyright: ISPFD-Nbg.de

Mannheim (GK). Die Mannheimer Adler unterliegen am Dienstagabend mit 1:6 (1:1/0:4/0:1) Toren im dritten Play-Off-Finalspiel gegen den ERC Ingolstadt. Der Sieg der Oberbayern war auch in dieser Höhe verdient. Für die Mannheimer war es ein Debakel und eine Demütigung. Stand es nach dem ersten Drittel noch leistungsgerecht 1:1 unentschieden, brachen die Kurpfälzer im zweiten Abschnitt völlig ein. Hier legte Ingolstadt mit vier Toren den Grundstein zum deutlichen 6:1 Erfolg.
Der Grund für den verdienten Panther-Sieg ist schnell benannt: Es war die gnadenlose Effizienz der Ingolstädter. Dazu kam die konsequentere Defensivarbeit der Oberbayern. Wohlgemerkt, optisch besaßen beide Mannschaften etwa die gleichen Spielanteilen, aber Ingolstadt war einfach reifer, schneller, cleverer und kaltschnäuziger. Ingolstadt war am Dienstag sowohl bei Torwart, Abwehr und Angriff dominierend. Den Adler fiel einfach kein Mittel ein, um den Abwehrriegel der Audi-Städter zu knacken. Die Panther-Verteidiger blockten fast jeden Schuss der Adler. Und kam doch einmal ein Schuss der Adler durch, stand im Ingolstädter Tor mit Timo Pielmeier ein weltklasse Torhüter, der zumindest an diesem Abend besser war als ein gegenüber Dennis Endras. Andererseits ließ Mannheim den Panther-Stürmern viel zu viel Raum vor dem eigenen Tor. Auch wurden die Schüsse der Ingolstädter Stürmer zu wenig geblockt. Immer wieder konnten die Audi-Städter völlig frei vor Dennis Endras und ab der 39. Minute vor Yuri Ziffzer auftauchen.

Während für Ingolstadt zwei Worte zutreffen: „Gnadenlos effizient“, gilt für die Adler hingegen der bittere Satz: „Sie waren zwar stets bemüht, aber harmlos.“

Vermisst wurden bei Mannheim auch die Spielpersönlichkeiten, die in solch einem Match mit ihrer individuellen Klasse ein Zeichen setzen können. Ein Mann wie Glen Metropolit war etwa völlig abgetaucht. Zu hinterfragen ist sicher auch die Maßnahme von Coach Geoff Ward, an formschwachen Kanadiern festzuhalten und dafür junge deutsche Spieler auf die Tribüne zu verbannen.

Unterm Strich bleibt, in der Finalserie, die im Modus Best-of-Seven ausgespielt wird, führt Ingolstadt rein rechnerisch „nur“ mit 2:1 Siegen, mehr nicht. Ob sich Mannheim allerdings von den zwei heftigen Nackenschlägen vom Sonntag (2:5) und Dienstag (1:6) erholt, ist kritisch zu hinterfragen. Zumal die Adler seit Beginn der Endspielserie ihrer Form weit hinterherlaufen. Es scheint so, dass der Druck in Mannheim, den Titel holen zu müssen, wieder einmal zu groß ist. Die passende Antwort, ob dies wirklich so ist, können nur die Cracks im blau-weiß-roten Dress am Freitag in Ingolstadt geben.

Zur Chronologie

1. Drittel
Es war knapp eine Minute gespielt, da saß auch schon ein Panther auf der Strafbank und die Adler konnten in Ãœberzahl agieren. Es brannte lichterloh vor Ingolstadt Torsteher Timo Pielmeier. Jochen Hecht und Frank Mauer hatten große Gelegenheiten, doch der Puck wollte nicht ins Tor gehen. Im Anschluss waren die Oberbayern mit einem Mann mehr auf dem Eis und Michel Periard verwandelte in der 4. Minute eiskalt zum 1:0 für Ingolstadt. In der 6. Minute zappelte der Puck dann im Panther-Gehäuse, doch der Schiedsrichter ging zunächst zum Video-Beweis. Dann die Erlösung in der ausverkauften SAP-Arena, die Unparteiischen gaben den Treffer. Torschütze war Kai Hospelt. Die Partie wurde jetzt von beiden Seiten sehr offensiv geführt. Es war ein offener Schlagabtausch, so ganz anders, als die vorangegangenen zwei Begegnungen. Auf beiden Seiten gab es große Chancen am Fließband. Jamie Tardif hatte in der 12. Minute ein Tor für Mannheim auf dem Schläger, aber er scheiterte knapp. In der 14. Minute musste Adler-Stürmer Andrew Joudrey auf die Strafbank, Ingolstadt konnte die numerischer Ãœberzahl aber nicht nutzten. Fazit: Ein tolles, offensives Top-Drittel auf einem Niveau. Der Spielstand von 1:1 war leistungsgerecht. Torschüsse: Mannheim 12 – Ingolstadt 11

2. Drittel

Es war noch keine Minute gespielt, da hatte zunächst Jared Ross und dann Patrick Hager riesige Torgelegenheiten. In der 22. Minute war es dann soweit und Brandon Buck schoss zur 2:1 Führung für die Audi-Städter ein. In der Folge die Adler mit wütenden Angriffen. Die Mannheimer spielten jetzt schnell, hart und gut, das große Manko blieb aber der mangelhafte Abschluss bzw. die fehlende Effizienz. Anders hier Ingolstadt. In der 26. Minute markierte Aaron Brocklehurst das 3:1 für die Oberbayern. In der 27. Minute dann Glück für Mannheim, dass Panther-Stürmer Patrick Hager den Puck nicht im Adler-Gehäuse unterbrachte, als er frei auf Torsteher Dennis Endras zulief. Die Adler in dieser Phase in Bezug auf ihre Defensivarbeit vollkommen von der Rolle. Alle rannten mehr oder weniger planlos nach vorne und erlaubten so Ingolstadt eine dicke Chancen nach der anderen. Aber Mannheim steckte nicht auf, wobei einem die Kurpfälzer jetzt schon fast Leid tun konnten, sie bemühten sich, sie rackerten und sie kämpften, aber es sprang einfach nichts dabei heraus. Die Nerven lagen nun blank und die Härte nahm zu. Die Adler drängten mächtig auf den Anschlusstreffer, aber Timo Pielmeier im Ingolstädter Tor zeigte eine weltklasse Leistung. Zwei Minuten vor Drittelende dann das 4:1 für Ingolstadt durch Jared Ross. Nur 30 Sekunden später gar das 5:1 für die Oberbayern durch. Bei Mannheim fand jetzt ein Torhüterwechsel statt. Yuri Ziffer war jetzt für Dennis Endras im Adler-Tor. Fazit: So kurios es klingen mag, aber von den Spielanteilen ein ausgeglichenes Drittel, der große Unterschied aber, Ingolstadt war gnadenlos effizient, Mannheim hingegen war weder in der Lage Tore zu schießen, noch welche zu verhindern. Torschüsse: Mannheim 16 – Ingolstadt 10

3. Drittel

Das letzte Drittel besaß keinen eigentlichen Wert mehr, die Entscheidung war längst gefallen. In der 44. Minute fiel das 6:1 für Ingolstadt. In der 46. Minute dann eine heftige Rauferei auf dem Eis, in die fast alle fünf Feldspieler auf dem Eis beteiligt waren. Das Match plätscherte anschließendx so dahin, bis es in der 50. Minute erneut eine Rauferei aller Spieler auf dem Eis gab, Höhepunkt war dabei ein Faustkampf zwischen dem Mannheimer Dany Richmond und dem Bayern Jeff Szwez. Ansonsten passierte nichts mehr. Fazit: Da die Entscheidung längst gefallen war, belanglose 20 Minuten, die von vielen heftigen Raufeinlagen geprägt waren. Torschüsse: Mannheim 6 – Ingolstadt 8

Mannheim : Ingolstadt 1:6 (1:1/0:4/0:1)

Tore: 0:1 (03:30) Periard (Laliberte/Hahn) – PP1; 1:1 (05:18) Hospelt (Reul/Plachta) – EQ; 1:2 (21:21) Buck (Taticek/Pielmeier) – PP1; 1:3 (25:09) Brocklehurst (Buck/Greilinger) – EQ; 1:4 (38:14) Ross (Hager) – EQ; 1:5 (38:47) Laliberte (Hahn/Picard) – EQ; 1:6 (43:44) Buck (Greilinger/Taticek) – PP1;

Schiedsrichter: Piechaczek / Brüggemann
Strafen: Mannheim 28 Min + jeweils 10 Min für Foster und Richmond – Ingolstadt 20 Min + jeweils 10 Min Boucher und Szwez

Torschüsse: Mannheim 34 – Ingolstadt 29

Zuschauer: 13.600 (ausverkauft)

Aufstellungen:

Mannheim: Endras (Ziffzer) – Foster, Richmond, Reul, Goc, Akdag, Wagner, Raymond – Hecht, Ullmann, Mauer, Hospelt, Rheault, Plachta, Yip, Metropolit, Kink, Arendt, Joudrey, Tardif

Ingolstadt: Pielmeier (Eisenhut) РSchopper, Friesen, K̦ppchen, Picard, Periard, Kohl, Brocklehurst РTaticek, Buck, Greilinger, Lalliberte, Hahn, Szwez, Hager, Ross, Brooks, Gawlik, Boucher, Davidek

 

Fotostrecke zum Spiel

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