Auftaktsieg für die Tigers – Strahlmeier hält den 4:2 Sieg fest

Dustin Strahlmeier – © by Eishockey-Magazin (DR)

Straubing (ma). Das erste Spiel des neuen Jahres war ein ganz besonderes für Coach Larry Mitchell. Noch nicht einmal einen Monat ist es her, als er von den Augsburger Panthern freigestellt wurde und nach nur wenigen Tagen von den Tigers verpflichtet wurde. Seine Mannschaft hatte das Ziel ihn und sich selbst zu belohnen und dies gelang mit einem enormen Kraftakt in den Schlussminuten. Mann des Abends war Dustin Strahlmeier, der die Stürmer der Augsburger verzweifeln ließ.

Die Tigers hatten in den ersten zehn Minuten deutlich mehr vom Spiel und waren tonangebend. Gleich bei der ersten Überzahlmöglichkeit klingelte es auch schon im Kasten von Chris Mason. Rene Röthke konnte den Schuss von Andy Canzanello entscheidend abfälschen. Mit der Führung gewann das Spiel der Tigers auch an Sicherheit. Sie kombinierten im gegnerischen Drittel und konnten immer wieder in guter Position das Tor der Gäste ins Visier nehmen. Dylan Yeo hatte das nächste Tor auf dem Schläger aber er vergab frei vor Mason. Das 2:0 (10.) besorgte dann Andy Canzanello, der einen sehenswerten Angriff über Schönberger und Reed abschließen konnte. Bis dahin wurde Dustin Strahlmeier im Tor der Tigers nur einmal geprüft. Aber die Augsburger kamen mit der Zeit immer gefährlicher vor das Tor. Mit etwas Glück und Geschick, vor allem gegen DaSilva und Trevelyan, verteidigten die Tigers ihre Führung bis zur Pause.

In Abschnitt zwei hatten die Tigers ebenfalls mehr Spielanteile, wenngleich die Gäste ihrerseits mehr Chancen zu Toren hatten. Durch frühes Forechecking kam die Hintermannschaft der Tigers ab und an unter Druck und entwickelte Fehler. Unter anderem auch zwei Strafzeiten in kurzer Zeit, die zu einer doppelten Überzahl für die Panther führte. Auch wenn die zweite Strafe von Meunier sehr fragwürdig schien, so musste sich Dustin Strahlmeier auf einiges einstellen. Die gesamten neunzig Sekunden verbrachten die Augsburger im Drittel der Tigers, aber sie konnten ihre zahlreichen teilweise hochkarätigen Einschussmöglichkeiten nicht nutzen. Immer wieder reagierte Strahlmeier blitzschnell und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Wie es richtig geht, wenn man zwei Mann mehr auf dem Eis hat zeigten die Gastgeber kurze Zeit später. Als bei einer Strafzeit eine weitere Strafe angezeigt wurde konnten die Tigers ihren sechsten Mann aufs Eis bringen. Diese kurze Phase konnte Sandro Schönberger zur 3:0 (36.) Führung nutzen. Diese hätte den Tigers nach zwei Abschnitten redlich gut getan. Aber die Gäste kamen durch einen schnellen Konter über Trevelyan, Caporusso und Torschütze DaSilva (38.) noch einmal auf zwei Tore ran, was weiterhin Spannung für den letzten Abschnitt garantieren sollte.

Im letzten Abschnitt nahmen dann die Gäste das Heft in die Hand. Sie waren den Tigers bei vielen Aktionen einen Schritt voraus. Dem Anschlusstreffer der Gäste wurde zuerst durch Videobeweis die Anerkennung verweigert, aber kurze Zeit später kamen die Panther zum 3:2 (48.) Anschluss. Dem Angriff ging jedoch ein ungeahndeter Ellenbogencheck an Gödtel voraus. Bei dem Schuss, genau in den Winkel, durch Caporusso hatte Strahlmeier keine Chance. Somit begann das große Zittern bei den Tigers und der Sieg hing immer mehr von Strahlmeier ab, der heute der beste Akteur der Tigers auf dem Eis war. Ausserhalb der Eisfläche gewannen die Fans der Heimmannschaft das Duell sehr deutlich. Coach Larry Mitchell reagiert und stellte auf drei Reihen um. In diesem für ihn so emotionalen Spiel wollte er sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lassen. Die letzten Minuten des Spiels hatten es noch einmal in sich. Exakt 120 Sekunden vor dem Ende nahm Greg Thomson seinen Torhüter vom Eis. Mit sechs gegen fünf schnürten die Panhter die Hausherren im eigenen Drittel ein. Die Uhr lief gegen Augsburg und die vielen Schüsse prallten an Strahlmeier ab. Aber die Tigers schafften es kaum an die Scheibe zu kommen. Dann doch die  ersehnte Befreiung und Laurent Meunier konnte den Puck aus dreißig Metern ins leere Tor unterbringen. Am Ende stand ein verdienter, wenn auch knapper Sieg für die aufopferungsvoll kämpfenden Tigers zu Buche.

Stimmen nach dem Spiel:
Greg Thomson (Augsburg): „Kompliment an beide Teams. Es war ein sehr intensives Spiel, in dem wir in den ersten vierzig Minuten zu wenig Biss hatten. Kompliment an Larry, der in kurzer Zeit einen guten Job hier gemacht hat. Aber eines möchte ich noch anmerken. Heute wurde uns ein Tor verweigert wegen Torraumabseits, vor zwei Wochen wurde uns auch ein Tor wegen Torraumabseits verweigert. Jedoch mit zwei unterschiedlichen Erklärungen der Schiedsrichter. Ich möchte hier nur einmal Klarheit bekommen, das ist alles.“

Larry Mitchell (Straubing): „Meine Mannschaft hat sehr gut begonnen und bis zum 3:0 waren wir besser. Danach kann man aber mit der Leistung nicht so ganz zufrieden sein. Ab dem Zeitpunkt war Augsburg die besssere Mannschaft und irgendwie hatte ich das Gefühl das Team hat Angst vor dem Gewinnen. Der Knackpunkt des Spiels war wohl die 3-5 Ãœberzahl von Augsburg bei der Dustin Strahlmeier uns den Rücken gestärkt hat. Ich erwähne normalerweise nicht einzelne Spieler aber heute kann man über Dustin nur Positives sagen.“

Straubing Tigers – Augsburg Panther: 4:2 (2:0/1:1/1:1)

Tore: 1:0 (1:56) Röthke (Down/Canzanello) 5-4 PP, 2:0 (9:13) Canzanello (Schönberger/Reed), 3:0 (35:35) Schönberger 5-4 PP, 3:1 (38:06) DaSilva (Trevelyan/Caporusso), 3:2 (47:36) Caporusso (DaSilva/Woywitka), 4:2 (19:33) Meunier EN

Strafen: 10 – 8

Schiedsrichter: Oswald/Schütz

Zuschauer: 4450

Aufstellung:
Straubing Tigers: Strahlmeier РYeo, Osterloh; Kramer, Canzanello; Sturm, Dotzler; G̦dtel, Ondruschka РR̦thke, Brandl, Down; Reed, Gomes, Sch̦nberger; Stewart, Meunier, Treille; Brandt, W̦rle
Augsburger Panther: Mason – Rekis, Woywitka; Reiß, Tölzer; Bettauer, Jobke; Seifert – DaSilva, Caporusso, Trevelyan; Moore, Connolly, Riefers; Ciernik, Weiß, Grygiel; Hinterstocker, Breitkreuz, Carciola

Stars des Spiels
*** Strahlmeier (Tigers)
** Gomes (Tigers)
* Caporusso (Panther)