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Bad Nauheim: Das große Sommer-Interview mit EC-Geschäftsführer Andreas Ortwein Bad Nauheim: Das große Sommer-Interview mit EC-Geschäftsführer Andreas Ortwein
Bad Nauheim. (PM EC BN) Der größte Teil der Sommerpause ist vorbei, denn bereits Anfang August treffen die Spieler des neuen DEL2-Kaders in Bad... Bad Nauheim: Das große Sommer-Interview mit EC-Geschäftsführer Andreas Ortwein

Bad Nauheim. (PM EC BN) Der größte Teil der Sommerpause ist vorbei, denn bereits Anfang August treffen die Spieler des neuen DEL2-Kaders in Bad Nauheim ein. Grund genug, sich mit EC- Geschäftsführer Andreas Ortwein (AO) über aktuelle Aktivitäten und Planungen rund um den Club zu unterhalten.

 

Andreas, die vergangene Saison ist gefühlt schon Monate her. Was passiert aktuell auf der Geschäftsstelle?

AO: Uns fällt gar nicht auf, dass nicht gespielt wird – es gibt jede Menge anderer Dinge zu tun, um die neue Saison bestmöglich vorzubereiten.

Die Lizenzierung war sicher das größte Thema, oder?

AO: Ja, die DEL2 arbeitet seit einigen Jahren nach den Maßstäben der DEL, dadurch ist bis zum 24. August immer sehr viel Arbeit zu leisten – bei Bedarf natürlich auch über diesen Zeitpunkt hinaus. Konkret sind das einige hundert Seiten an Datenmaterial, wirtschaftlichen Betrachtungen – rückwirkend – aber natürlich auch Planungen für die Zukunft. Besonders stolz bin ich darauf, dass wir unser Ziel, die Lizenz ohne gesonderte Auflagen zu erhalten, bereits im sechsten Jahr in Folge erreicht haben!

Viele Fans fragen sich, warum die Lizensierung nicht bereits im Frühjahr durchgeführt wird, damit wesentlich früher Klarheit über die jeweilige Ligen-Zugehörigkeit herrscht.

AO: Zeitlich ist das Lizensierungsverfahren nur in dem bekannten Zeitfenster durchführbar, weil die Planungen auf einem vorläufigen Jahresabschluss zum 30.04. des jeweiligen Jahres basieren – und selbst das ist bis zum 24.05. schon wahnsinnig stressig und ein regelrechter Kraftakt. Im Eishockeysport – auch in der DEL – wird dieser Wunsch leider niemals erfüllt werden können, da hier noch sehr vielschichtigere Gründe eine Rolle spielen. Es geht definitiv nicht anders und darüber hinaus hat sich das angewendete Verfahren in der Vergangenheit ja auch als gut erwiesen.

Gibt es neue Lizenzbestimmungen oder Themen, die den ECN betreffen?

AO: Ja, die gibt es. In diesen Bereichen erhalten wir aber zum Glück Umsetzungsunterstützung durch die Stadt Bad Nauheim. Beispiele dafür sind die geforderten flexiblen Tor-Verankerungen sowie Spielzeitlampen hinter den Toren. Auch der Torraum verändert sich im Vergleich zur Vorsaison leicht, diese Neuerung verursacht aber keine zusätzlichen Kosten.

Es tut sich also auch weiterhin etwas bei infrastrukturellen Anforderungen?

AO: Die IIHF, der DEB, die DEL/DEL2, die Berufsgenossenschaften und viele mehr – alle stellen Anforderungen an den Spielbetrieb. So werden zum Beispiel aktuell die Bandensysteme und die Mindestgrößen für Kabinen diskutiert. Sollten sich solche Themen durchsetzen, sind wir in Bad Nauheim erneut gefordert und müssen entsprechend reagieren.

Also bleiben Infrastrukturfragen und insbesondere die Stadionfrage präsent? Wie sind hier eure Planungen? Was denkt die Stadt?

AO: In einem 72 Jahre alten Stadion ist eigentlich täglich etwas zu tun – perspektivisch gesehen sowieso, sofern man den Spielbetrieb mit dem Mindestziel DEL2 in Bad Nauheim erhalten möchte. Die Stadt steht hinter dem Bad Nauheimer Eissport und wir arbeiten gemeinsam – aber vertraulich – an einer langfristigen Sicherung sowie wettbewerbsfähigen Lösungen für unseren Standort. Sollten wir diese gefunden haben, werden wir natürlich umgehend darüber informieren.

Welche aktuellen Themen beschäftigen euch gerade?

AO: Wir arbeiten täglich in den Bereichen Catering, Medienkommunikation für die Online-Kanäle inklusive Sprade TV, LED-Videowand und IT-Infrastrukturen. Unser Ziel ist es, uns noch weiter zu professionalisieren und uns optimal auf die neue Saison vorzubereiten. Im Marketingbereich haben wir ein neues CRM-System eingeführt, zusätzlich ist die neue Datenschutzgrundverordnung ein großes Thema, die auf allen Ebenen umgesetzt werden muss. Neue Wohnungen, Autos, Ausrüstung für die Mannschaft, neue Ideen im Bereich Ticketing und Merchandising müssen auf den Weg gebracht werden…die Liste ist lang, ich könnte ewig so weiter machen.

Bleibt dann noch viel Zeit, an das zu denken, worum es eigentlich geht – den Eishockeysport?

AO: Natürlich, auch die sportliche Seite nimmt einen großen Raum ein. Mit unserem neuen Trainerteam – Head-Coach Christof Kreutzer und Co-Trainer Harry Lange – kommen auch viele neue Ideen auf, die wir konstruktiv diskutieren und eine mögliche Umsetzung prüfen. Das DEL2-Team wird zusammengestellt, wobei die Kader-Planung im Prinzip abgeschlossen ist. In Zusammenarbeit mit dem EC-Nachwuchs wird an einer Neu-Ausrichtung und Aktualisierung unserer Agenda 2020 gearbeitet. Hier ist das Ziel, sich an das inzwischen erlassene DEB-Sterne-Konzept sowie an die Agenda „Powerplay 2026“ anzupassen.

Welche Erwartungshaltung haben der Club und auch du persönlich an die neue Saison?

AO: Wieder an einen guten fünften Plätz anzuknüpfen wird schwierig – wir geben aber alles, um erneut in die Playoffs einzuziehen. Die Liga ist, wie bereits die Jahre zuvor, ausgeglichen. Ich denke sogar, dass das Niveau der Mannschaften dieses Jahr noch enger beisammen liegt. Wir müssen ab dem ersten Spieltag bereit sein und um jeden Punkt kämpfen. Sind wir wieder eine Einheit mit unseren Fans, sind wir sicher erfolgreich.

Wie läuft der Dauerkartenvorverkauf?

AO: Der Vorverkauf läuft erfreulich gut. Im Vergleich zum Vorjahr können wir aktuell ein Verkaufs-Plus verzeichnen. Läuft es wie gewünscht, erhoffen wir uns, dass auch bei der Endabrechnung eine Steigerung der verkauften Dauerkarten zu verzeichnen ist.

Gibt es neben dem neuen Preiskonzept, welches bereits vorgestellt wurde, noch weitere Neuerungen im Bereich Ticketing?

AO: Es wurde neben dem neuen Preis-Konzept auch ein Abendkassenzuschlag eingeführt – auch hier haben wir uns an den Ligastandard angeglichen. Dauerkartenkäufer und Besucher, die vorausplanen, d.h. sich im Vorverkauf ihre Tickets sichern, profitieren von dieser Neuerung, da sie einen Preisvorteil erlangen. Zudem sehen wir den Vorteil, uns dadurch nun inhaltlich und personell noch besser auf die Heimspiele vorbereiten zu können. Wir denken auch darüber nach, den Ticketverkauf in die Innenstadt zu verlegen. So könnten, in Kooperation mit einem lokalen Unternehmen, komfortablere Öffnungszeiten angeboten werden, sodass sich der Heimspiel-Ticketkauf noch kundenfreundlicher gestalten würde. Natürlich sind auch wieder interessante Spieltags-Aktionen geplant, damit auch in der neuen Saison wieder viele Fans gerne zu den Spielen der Roten Teufel ins Colonel-Knight-Stadion kommen. Mit dem finalen DEL2-Spielplan 2018/2019, der in Kürze veröffentlich wird, können die geplanten Heimspiel-Events dann auch konkretisiert werden.

Abschließend Andreas – Urlaub schon gemacht oder gebucht?

AO: Nicht wirklich. Die Zeit April bis Juni ist für uns so ziemlich die wichtigste Zeit des Jahres. In diesem Zeitraum werden alle Grundlagen für unseren geliebten Eishockeysport gelegt, da bleibt kaum Zeit für Urlaub. Bisher konnte ich nur zwei bis drei kurze Wochenendtrips, die sich mit beruflichen Terminen und EC-Belangen vereinbaren ließen, einschieben. Aber: ab Samstag geht es auch für mich los! Dann habe auch ich zwei Wochen Urlaub – ok, ganz los lässt mich das Eishockey trotzdem nicht. Zwischendurch muss ich meinen Urlaub drei Tage für zwei wichtige DEL2-Sitzungen kurz unterbrechen.

Andreas, herzlichen Dank für das Sommer-Interview und den „Blick hinter die Kulissen“. Genieß deinen verdienten Urlaub und komm‘ gesund zurück!

 

Foto: Geschäftsführer Andreas Ortwein – © by A. Chuc

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