Eishockey-Magazin

Eishockey News, Videos, Fotos, Stories – – – alles kostenlos seit 25 Jahren

Bad Nauheim. (PM) Die Roten Teufel können die Vorlage auf Zurückeroberung des vierten Platzes nach den Ergebnissen der Konkurrenz nicht nutzen: Mit 1:5 (1:2,... „Bietigheim machte nur das Nötigste – aber das sehr gut“
Andreas Pauli (10, EC Bad Nauheim) - © by EH-Mag. (SR)

Andreas Pauli (10, EC Bad Nauheim) – © by EH-Mag. (SR)

Bad Nauheim. (PM) Die Roten Teufel können die Vorlage auf Zurückeroberung des vierten Platzes nach den Ergebnissen der Konkurrenz nicht nutzen: Mit 1:5 (1:2, 1:1, 0:2) wurden die Roten Teufel heute Abend in Bietigheim unter Wert geschlagen, nachdem die Hessen bis in die Schlussphase hinein dran waren in einem interessanten Match, das der Meister Dank seiner unglaublichen Effektivität und spielerischen Klasse für sich entscheiden konnte.

Nach dem Schlusspfiff entpuppte sich eine fragwürdige Spieldauerstrafe gegen Daniel Ketter als der Knackpunkt in diesem Match, als die Steelers das Powerplay kurz vor der zweiten Pause zum 3:1 nutzen konnten – just zu einem Zeitpunkt, als die Wetterauer drauf und dran waren, den Ausgleich zu erzielen. „Man muss neidlos anerkennen, wie abgebrüht Bietigheim spielt. Sie machen mit diesem dezimierten Kader heute nur das Nötigste – aber das machen sie sehr gut“, sagte EC-Coach Petri Kujala nach dem Schlusspfiff, während sein Pendant Kevin Gaudet davon sprach, stolz auf sein Team zu sein, das die Hauptrunden-Meisterschaft trotz der vielen Verletzten einfahren will.

Die Roten Teufel starteten heute druckvoll: nach drei Spielminuten hatten die Gäste durch Dineen (1.), Hofland (nach einem Fehler von Bietigheims Torhüter Martinovic, 3.) sowie Frosch und Kohl nach einem Konter in der 4. Spielminute bereits einige Torschüsse zu verzeichnen. Das Hartgummi wollte aber nicht vorbei am Steelers-Goalie, der bis dahin der beste Mann bei den Hausherren war. Als Dustin Cameron in der 5. Minute in die Kühlbox musste, nutzten die Schwaben mit ihrem ersten gefährlichen Torschuss gleich den Platz auf dem Eis humorlos aus, als Rückkehrer Freddy Cabana (fehlte zuletzt aufgrund einer Verletzung) mit einem Rebound nach einem Auger-Schuss das 1:0 markierte. Die Hessen waren nur kurz geschockt und waren um eine Antwort bemüht. Allerdings ließen die Gastgeber nicht viel Zwingendes zu, während die Kurstädter in der zweiten Unterzahl nach einer Strafe gegen Andreas Pauli auf die Dienste ihres finnischen Torhüters Mikko Rämö vertrauen mussten. Der 35-Jährige hielt in dieser Szene zwei Mal in höchster Not gegen Just und Kelly und auch als die Strafe gerade abgelaufen war, musste der Bad Nauheimer Torsteher gegen Shawn Weller nach einem Konter mit dem Schoner beim Eins-gegen-eins parieren. Bietigheim erspielte sich somit die besseren Möglichkeiten und ging nach einem langen Pass von Palka in der 17. Minute durch Schoofs, der völlig frei auf Rämö zulaufen konnte, auf 2:0 nach 20 Minuten in Front. Die Spielanteile waren zwar ausgeglichen, doch die Steelers zeigten in den entscheidenden Situationen ihre individuelle Klasse, die trotz der Ausfälle nach wie vor vorhanden ist.

Mit Beginn des Mittelabschnitts kamen die Gäste, die ohne Joel Keussen in der Defensive antraten (brach Off-Ice-Warmup ab, nach Krankheit noch nicht 100%ig fit), erneut mit Elan aus der Kabine. Spöttel prüfte den Steelers-Goalie im Slot (22.), wie überhaupt die Roten Teufel drauf und dran waren am Anschlusstreffer. Die größeren Spielanteile waren nun bei den Gästen, es fehlten jedoch die zwingenden Möglichkeiten. Diese sollte sich bei Bietigheims zweiter Strafzeit des Abends ergeben, als Andreas Pauli einen Schlenzer von Harry Lange unhaltbar für Martinovic abfälschte (30.). Und die Gäste blieben am Drücker: Alanov traf nicht ganz zwei Minuten später nur den Pfosten, so dass die Steelers nun auch das Glück auf ihrer Seite hatten. Die Hausherren erwiderten erst zögerlich den Druck der Hessen und kamen gegen Ende des Drittels wieder besser in die Partie. Ein Foul von Daniel Ketter an Dennis Palka pfiff der Unparteiische, der bis dato viel laufen ließ, zu Ungunsten der Roten Teufel und sprach sogar eine Spieldauerstrafe gegen den Bad Nauheimer Abwehrspieler aus (Palka konnte später wieder mitwirken). In der letzten Minute des Mitteldrittels nutzte Cabana mit seinem zweiten Tor des Abends fünf Sekunden vor der zweiten Sirene erneut den Raum zur 3:1-Pausenführung der Steelers, die sich absolut effektiv zeigten gegen ein engagiertes Bad Nauheimer Team, das – statt für seine Mühen belohnt – somit bestraft wurde.

Nachdem die Gäste gleich zu Beginn des Schlussabschnitts eine weitere kleine Strafe aufgebrummt bekamen, mussten sie ganze zwei Minuten lang mit zwei Mann weniger agieren. Mikko Rämö zeigte sich in diesen Szenen von seiner besten Seite und hatte das Glück des Tüchtigen, als Just nur die Latte traf (43.). Die Kurstädter überstanden diese Szene und auch die fünf Minuten Unterzahl nach der Spieldauer schadlos, konnten sich anschließend aber nicht entscheidend positionieren. Bietigheim hielt den Gegner weit weg vom eigenen Tor und ließ so gut wie keine Torschüsse der Hessen zu. Stattdessen suchten die Steelers die Entscheidung und hatten durch Fink zwei Mal die Chance in der 53. Minute, als Rämö wieder mal zur Stelle war. Den Deckel machten die Schwaben dann in der 57. Minute drauf: Palka erkämpft sich in der Bad Nauheimer Zone das Hartgummi, zieht vor den Kasten der Gäste und verlädt Rämö zum 4:1, dem Kelly nur 16 Sekunden später gar das 5:1 folgen ließ, was unter dem Strich das Resultat um ein bis zwei Tore zu hoch erscheinen lässt.

Die Niederlage wirkt nach dem Schlusspfiff umso bitterer, da die direkte Konkurrenz aus Ravensburg (1:5 in Dresden) und Frankfurt (2:7 in Rosenheim) ebenfalls patzte, so dass die Roten Teufel mit einem Erfolg (der durchaus im Bereich des Möglichen war) den vierten Platz hätten zurückerobern können. So heißt es nun aber am Sonntag im Heimspiel gegen Crimmitschau, den sechsten Platz zu sichern, um die immer noch hervorragende Ausgangssituation vor den Playoffs beizubehalten. Die Roten Teufel hoffen auf zahlreiche und lautstarke Unterstützung in diesem immens wichtigen Heimspiel.

Steelers Bietigheim – EC Bad Nauheim 5:1 (2:0, 1:1, 2:0)
Tore:
1:0 (06:27) Cabana (Auger, Kelly) PP1
2:0 (16:12) Schoofs (Palka)
2:1 (29:22) Pauli (Lange) PP1
3:1 (39:55) Cabana (Kelly, Just) PP1
4:1 (56:29) Palka (Cabana)
5:1 (56:45) Kelly (Schoofs, Steingroß)
Strafminuten: SCBB 8 / ECN 6 + 5+SD (Ketter)
Zuschauer: 2.714

Eishockey-Magazin

No comments so far.

Be first to leave comment below.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert