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Iserlohn. (MK) Derbyniederlagen tun Eishockeyfans immer weh. Diese 2:6 Watschen gegen den Erzrivalen aus Düsseldorf schmerzt die Anhänger der Iserlohn Roosters aber ganz besonders.... Boris Blank: „Heute war ein entscheidendes Spiel und das haben wir verkackt“

Frustriert: Boris Blank – © by Eh.-Mag. (JB)

Iserlohn. (MK) Derbyniederlagen tun Eishockeyfans immer weh. Diese 2:6 Watschen gegen den Erzrivalen aus Düsseldorf schmerzt die Anhänger der Iserlohn Roosters aber ganz besonders.
Es ist nicht das deutliche Ergebnis oder gar der letzte Tabellenplatz, sondern vielmehr die Erkenntnis, dass auch nach nun 36 Spielen die wenigen vorhandenen Grundtugenden des Eishockeys den Sauerländern völlig verloren gegangen zu sein scheinen.

Das für Iserlohn typische „Roosterhockey“ – nämlich ein körperbetontes, hartes, schnörkelloses, kämpferisches Eishockey – findet in dieser Saison kaum statt. Und auch die Statistiken belegen es mittlerweile. Rein tabellarisch haben die Roosters auch bei nun sieben Punkten Rückstand auf Platz zehn zwar noch die Chance in die Playoffs einzuziehen. Allerdings sind neben der aktuellen Negativserie von zehn Spielern ohne „Dreier“, auch der zweitschwächste Angriff und die meisten Gegentore in der Liga klare Indizien dafür, dass der Hahn ab dem 26. Februar mit Beginn der Playoffs Stallpflicht hat. Seit einigen Spielen kommt neben den in schöner Regelmäßigkeit auftauchenden individuellen Fehlern der Stürmer und Verteidiger erschwerend hinzu, dass sich auch das noch vor Monaten als eines der besten Torhüterduos eingestufte Gespann Chet Pickard und Mathias Lange von dieser Fehlersucht hat anstecken lassen. Am Seilersee gewinnen derzeit auch die Torhüter keine Spiele.

Gegen die DEG rannten die Roosters schnell einem 0:2 Rückstand hinterher. Während ein kleiner Teil der Anhänger seinem Unmut durch Rufe wie „Wir wollen Euch kämpfen sehen“ oder „Wir haben die Schnauze voll“ Luft machte, wendete sich der überwiegende Teil der Zuschauer entsetzt und schweigend ab. Der einst emotionalste Spielort der DEL verkommt dadurch selbst in einem Derby stimmungstechnisch schnell zu einer „Leichenhalle“.

Boris Blank, der auch in dieser Saison zumindest zu den Aktivposten im Kader zählt, brachte es mit nur einem Satz nach dem Düsseldorf-Spiel auf den Punkt: „Wir sind einfach zu schlecht!“
Und damit ist fast alles gesagt, denn es mangelt den Roosters 16/17 schlicht und ergreifend an Qualität.

Theoretisch ist noch alles möglich. Die Praxis scheint aber im Moment anders auszusehen. Selten hat man seit DEL-Zugehörigkeit ein so lebloses Team am Seilersee erlebt. Und da es nach 36 Spielen und 7 Punkten Rückstand auf die Playoffs noch zu früh ist die Saison abzuschreiben, flüchten sich auch am Seilersee viele Spieler in Durchhalteparolen.

Boris Blank sprach dagegen nach dem Derby weiter Klartext: „Heute ist es so gelaufen, wie schon in der ganzen Saison. Wir können unsere Leistung nicht abrufen und schießen keine Tore. Wir kassieren zu viele Tore, wir machen dumme Fehler. Heute war ein entscheidendes Spiel und das haben wir verkackt.“

Trainer Jari Pasanen pflichtete seinem Routinier nach dem Spiel auf Nachfrage während der Pressekonferenz bei. „Tore schießen ist die eine Sache. Es ist sehr schwierig jemandem beizubringen wie man Tore schießt. Tore zu verhindern ist die andere Sache. Da brauchst Du Leistung von fünf Leuten plus Torhüter. Da sind wir in der Gesamtsaison einfach zu schlecht.“

Nach dem freien Montag wird das Team am Dienstag wieder zusammen kommen. Einmal mehr ist eine deutliche Aufarbeitung angekündigt.

Auch in den beiden kommenden „Endspielen“ am Freitag gegen Schwenningen und am Sonntag in Krefeld ist für die Roosters verlieren verboten. Die Fans erwarten völlig zu Recht wesentlich leidenschaftlichere Auftritte. Nicht wenige Anhänger befürchten, dass die gestrige Niederlage nur der vorläufige Tiefpunkt war.

Die Trainerstimmen nach dem Spiel


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