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München. (PM)  Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft musste bei der 2014 IIHF Eishockey Weltmeisterschaft eine weitere Niederlage hinnehmen. Das Team von Bundestrainer Pat Cortina unterlag am...
Kai Hospelt  - © by Eishockey-Magazin

Kai Hospelt – © by Eishockey-Magazin

München. (PM)  Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft musste bei der 2014 IIHF Eishockey Weltmeisterschaft eine weitere Niederlage hinnehmen. Das Team von Bundestrainer Pat Cortina unterlag am Samstagnachmittag Gastgeber Weißrussland mit 2:5 (2:1, 0:1, 0:3). Dabei gab das deutsche Team eine 2:0-Führung aus der Hand und scheiterte vor allen Dingen an der eigenen Chancenverwertung. 

 

 
14.478 Zuschauer in der restlos ausverkauften Minsk-Arena hatten das Eisoval schon vor dem Spiel in einen Hexenkessel verwandelt. Quasi jede Scheibenberührung der Gastgeber wurde von lautstarken „Belarus, Belarus“-Schlachtgesängen begleitet. Allerdings blieben die Angriffsbemühungen der Hausherren zunächst wenig zwingend, da die Nationalmannschaft zum einen defensiv hervorragend stand, die Räume geschickt eng machte und zum anderen nach vorne Akzente setzen konnte – was mit dem nötigen Quäntchen Glück belohnt werden sollte.

Kai Hospelt, an der gegnerischen Blauen Linie allein auf weiter Flur, brachte die Scheibe per Schlenzer einfach mal in Richtung weißrussisches Gehäuse – und hinter die Linie. Ein gegnerischer Verteidiger hatte das Spielgerät so unglücklich abgefälscht, dass der Puck per Bogenlampe hinter dem verdutzten Vitali Koval landete. Der Treffer gab dem deutschen Team den nötigen Auftrieb: Nach dem Tobias Rieder einen Pass von Leon Draisaitl knapp neben das Tor setzte, machte es Alexander Barta besser: Eine schnelle Kombination über Frank Mauer und Felix Schütz landete auf der Kelle des Stürmers, der per Körpertäuschung einen Gegenspieler stehen ließ und ins leere Tor einschieben konnte.

Die Offensivbemühungen der Cortina-Männer wurden durch die erste Strafe gegen Justin Krueger durchkreuzt. Andrei Stepanov ließ Rob Zepp im deutschen Tor mit einem trockenen Flachschuss vom Bullypunkt aus im Powerplay keine Chance. Kurz danach hatte Benedikt Kohl sogar das 3:1 auf dem Schläger, doch der Verteidiger wurde im letzten Augenblick am Torschuss gehindert.

Das Mitteldrittel begann mit einer Schrecksekunde für die Nationalmannschaft, als Sergei Kostitsyn nach nur wenigen Sekunden den Innenpfosten traf. Auf der anderen Seite kam die deutsche Auswahl immer wieder zu besten Gelegenheiten. Marcel Noebels‘ und Leon Draisaitls Doppelpass blieb allerdings ebenso erfolglos wie Felix Schütz‘ Alleingang, der nur hauchdünn am Pfosten vorbei strich. Genau in die Druckphase der Deutschen hinein fiel der  Ausgleich: Constantin Braun versprang beim Schussversuch die Scheibe an der Blauen Linie – den folgenden Konter nutzte Alexei Ugarov per Abstauber zum 2:2.

Keine drei Minuten waren im Schlussdrittel gespielt, da musste Zepp zum dritten Mal hinter sich greifen. Mikhail Grabovski stand nach einem Konter allein vor dem deutschen Keeper, der den ersten Versuch des weißrussischen Stürmers zwar noch parieren konnte, beim Nachschuss allerdings machtlos war. Mit der Führung im Rücken gelang den Hausherren alles: Geoff Platt wurde nicht angegriffen und sein „Pfund“ aus vier Metern landete unhaltbar im Winkel. Deutschland versuchte noch einmal zu verkürzen, aber Grabovski nutzte den entstehenden Raum mit einem Solo zum 2:5-Endstand.

Die wohl größte Herausforderung für die deutsche Mannschaft steht nun am Sonntag bevor, wenn es um 19.45 Uhr (ab 19.30 Uhr, live bei SPORT1) gegen Rekord-Weltmeister Russland mit Superstar Alexander Ovechkin geht. Die Russen ließen im bisherigen Turnierverlauf nichts anbrennen und führen die Tabelle der Gruppe B mit 26:6 Toren und 15 Punkten souverän an.

Stimmen zum Spiel:

 

Bundestrainer Pat Cortina: „Wir sind gut in das Spiel gestartet, waren taktisch diszipliniert, haben intelligent und clever gespielt. Wir wussten natürlich, dass eine frühe 2:0-Führung im Spiel schwer zu halten sein würde. Es ist wirklich sehr schade für die Jungs: Wir haben sozusagen die halbe Partie lang vieles richtig gemacht. Beim dritten Gegentor haben wir jedoch nicht gut verteidigt. Jeder noch so kleine Fehler von uns wurde heute von den Weißrussen eiskalt ausgenutzt und bestraft. Wir müssen den Fokus nun weiter nach vorne richten und von Spiel zu Spiel denken. Das haben wir von Anfang an so formuliert und an dieser Ausrichtung hat sich nichts geändert.“

Yannic Seidenberg (EHC Red Bull München): „Der Beginn war mit der 2:0-Führung natürlich super. Dann hat leider ein blöder Fehler zum 1:2 gesorgt. Da habe ich mich mit Torsten Ankert nicht richtig abgestimmt, so dass der Gegner im Powerplay zum Anschluss kam. Dadurch sind die Weißrussen besser ins Spiel gekommen. Wir hatten trotzdem weiterhin gute Chancen, wollten aber manchmal zu viel, so dass wir in Konter gelaufen sind. Da war dann meist einer zu wenig hinten. Die Weißrussen haben natürlich gute Einzelspieler, die das ausnutzen.“

Kapitän Frank Hördler (Eisbären Berlin): „Unsere guten Chancen im ersten Drittel haben wir zunächst perfekt verwertet. Leider ist das Spiel danach gekippt. Die Weißrussen nutzen die sich bietenden Räume aus und haben im Spielverlauf auch noch eine Schippe drauf gelegt. Wir haben trotzdem gekämpft und alles versucht, sind aber nicht mehr richtig durchgekommen. Morgen gegen die Russen treffen wir auf die beste Mannschaft unserer Gruppe, die die Tabelle souverän anführt. Das wird ein hartes Spiel. Ich glaube nämlich nicht, dass sie sich auf dem Erreichten ausruhen werden, sondern auch gegen uns Vollgas geben.“

 

 

Statistik:

 

Deutschland – Weißrussland 2:5 (2:1, 0:1, 0:3)

 

Tore:

08:04 EQ 1:0 18 Hospelt

11:53 EQ 2:0 29 Barta (55 Schütz, 28 Mauer)

15:27 PP1 2:1 61 Stepanov (84 Grabovski, 17 Kalyuzhny)

34:23 EQ 2:2 18 Ugarov (61 Stepanov)

42:55 EQ 2:3 84 Grabovski (74 Kostitsyn, 17 Kalyuzhny)

44:05 EQ 2:4 16 Platt (5 Stasenko, 23 Stas)

49:54 EQ 2:5 84 Grabovski (74 Kostitsyn)
Zuschauer: 14.478

 

 

Strafminuten:

Deutschland: 2

Weißrussland: 4+25 (Platt)

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