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Es ist das ungeschrieben Gesetz des Marktes: Ist ein Trainer erfolglos, dann muss er früher oder später fast immer seine Koffer packen. So gab...
Greg Thomson (Mitte) übernimmt das schwere Erbe von Larry Mitchell (rechts) in Augsburg - © by Eishockey-Magazin (RA)

Greg Thomson (Mitte) übernimmt das schwere Erbe von Larry Mitchell (rechts) in Augsburg – © by Eishockey-Magazin (RA)

Es ist das ungeschrieben Gesetz des Marktes: Ist ein Trainer erfolglos, dann muss er früher oder später fast immer seine Koffer packen. So gab es in dieser Woche auch keine Ausnahme in der Ehe zwischen den Augsburger Panthern und Trainer Larry Mitchell.

Allerdings war die Beziehung Panther – Mitchell schon eine Besondere. Nicht nur, dass der in Zweibrücken geborene Mitchell fette sieben Jahre hinter der Pantherbande agierte. Mitchells System schien perfekt zu den Panthern zu passen. Er brachte viele Talente, die sonst niemand auf dem Zettel hatte, an das DEL-Niveau heran und lockte Spieler nach Augsburg, die ohne eben genau diesen Trainer dort nie unterschrieben hätten.

Im Innenverhältnis zwischen Team und Trainer und scheinbar auch den Gesellschaftern muss es aber schon länger gekriselt haben. Wie ist es erklärbar, dass man genau zu dem Zeitpunkt, als der wenige Tage zuvor erkrankte Mitchell auf die Kommandobrücke zurückkehrte, den Druck auch öffentlich auf den Trainer spürbar erhöhte? Rückt man nicht genau in diesen schweren Zeiten noch enger zusammen?

Nicht nur durch die herausragende Finalteilnahme 2010 hinterlässt Larry Mitchell einen sehr langen Schatten. Jeder Nachfolger wird sich an ihm immer ein Stück weit messen lassen müssen, bis er es selbst mindestens genauso gut gemacht hat.

Greg Thomson, der als Teil des „Systems Mitchell“ die jüngste Niederlagenserie mit zu verantworten hat, soll nun als beförderter Chefcoach die Karre aus dem Dreck ziehen. Ihm ist die Kehrtwende sicherlich zuzutrauen. Die Mannschaft steht allerdings in erster Linie mehr denn je in der Pflicht. Die auch hier marktübliche Floskel, dass es für die Mannschaft nun keine Alibis mehr gibt, trifft auch hier zu. Auch die „Individualisten“ sollten sich im Klaren darüber sein, dass ihr Preis mit Blick auf die nächste Saison nicht steigen wird, wenn die Panther weiter durchgereicht werden.

Aktuell hat man nun das typische Zeichen gesetzt. Coachen können die Augsburger Panther sicherlich viele Trainer. Ich stelle mir allerdings die spannende Frage, wer es in Zukunft wie Larry Mitchell schafft, für die Panther Spieler zu verpflichten, die sonst keiner auf dem Einkaufszettel hat und die perfekt ins System Augsburger Panther passen? Es scheint als müsse man sich in Augsburg ein klein wenig selbst neu erfinden.

(MK)

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