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Essens Trainer Frank Gentges ist in der Vergangenheit oft einer gewesen, der vorgeprescht ist und für viele in der Eishockeyszene als unbequem gilt. Er... „Die Drittelpause“: Frank Gentges lässt sich völlig zu Recht nicht zum Clown machen
Frank Gentges

Frank Gentges hatte „den Kaffee auf“ – © by Eh.-Mag. (DR)

Essens Trainer Frank Gentges ist in der Vergangenheit oft einer gewesen, der vorgeprescht ist und für viele in der Eishockeyszene als unbequem gilt. Er sagt oft ganz unverblümt seine Meinung und eckt dadurch fast zwangsläufig bei Funktionären oder gegnerischen Fans an. In der Sache hat er dabei oft sogar Recht. Seine Standpunkte hätte er in den letzten Jahren hier und da sicherlich auch etwas diplomatischer rüberbringen können.

Ich gebe ganz offen zu, dass ich die oft unverblümte Art des Frank Gentges auch schon hier und da gewöhnungsbedürftig fand. Auf der anderen Seite sind doch gerade solche „Typen“ wie er ein angenehmer Farbkleckser in der manchmal doch sehr eintönigen Trainerriege.

Am Freitagabend wurde Frank Gentges nach der Partie seiner Moskitos in Duisburg zu Beginn der Pressekonferenz mehrmals von Fans durch kindische und überflüssige Zwischenrufe unterbrochen. Frank Gentges verzichtete daraufhin auf seine Spielanalyse, stellte für sich fest, dass ein solches Verhalten respektlos ist und verweigerte weitere Aussagen.

Für einige mag diese Reaktion überzogen sein. Ich finde sie gut und richtig. Und nein, es geht hierbei nicht um diese eine Pressekonferenz in Duisburg oder speziell um Frank Gentges. Es geht vielmehr darum, dass ganz allgemein gerade in den unteren Ligen Pressekonferenzen in V.i.P.-Räumen oder sogar Fankneipen vor oftmals alkoholisierten Fans abgehalten werden. Ich empfinde das als eine regelrechte Unsitte. Pressekonferenzen sind, wie es der Name schon sagt, für die Presse gedacht. Medien wollen durch die dort erhaltenen bzw. hinterfragten Infos ihre Zeitungen verkaufen, Onlinezugriffe erhöhen oder sogar TV-Zuschauer / Radiohörer binden. Fans haben dort definitiv nichts zu suchen.

Wenn Klubs ihre Anhänger mit Stimmen versorgen möchten, dann können sie das gerne mit Fantalks oder, wie jahrelang z.B. in der Wedemark praktiziert, mit einer „Pressekonferenz 2“ im V.i.P.-Raum nach der „Pressekonferenz 1“ gerne machen. Die oft gewünschte Fannähe geht dabei nicht verloren.

Die eigentliche Pressekonferenz „gehört“ aber den Medienschaffenden. So, wie sich Frank Gentges am Freitagabend nicht zum Clown machen wollte, möchten das übrigens viele Medienvertreter auch nicht und verzichten deshalb im offiziellen Teil der PK auf Fragen. Die werden dann häufig nach den offiziellen Statements gestellt, wenn die Kameras ausgeschaltet und die Livestreams abgeschaltet sind.

Vielleicht hat Frank Gentges ja doch den einen oder anderen Vereinsvertreter dazu gebracht, über die Gepflogenheiten bei Pressekonferenzen einmal genauer nachzudenken.

(MK)

Die Pressekonferenz nach der Partie Füchse Duisburg – Moskitos Essen

Frank Gentges: „Mache mich nicht zum Clown

Über „Die Drittelpause“: In der sogenannten „Drittelpause“ greifen verschiedene Autoren aktuelle Themen auf und beziehen hier klar persönlich Stellung. Hierbei wird Nebensächliches zur Hauptsache gemacht und umgekehrt. Es wird gerne überspitzt, frech und vielleicht auch manchmal einfach nur „anders“ argumentiert und kommentiert. Mal laut, mal leise, mal mit einem Augenzwinkern und mal mit dem Dampfhammer oder in Satireform. „Die Drittelpause“ ist nicht neutral und ausgeglichen, sie ist die oft persönliche Meinung des Autors / der Autorin und soll Anlass zur Diskussion bieten.

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