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Halle. (MB) Der MEC Halle 04 empfing gestern zum letzten Mal in dieser Saison die Akademiker von F.A.S.S. Berlin. Während für die Bulls die...

Logo des MEC Saale Bulls HalleHalle. (MB) Der MEC Halle 04 empfing gestern zum letzten Mal in dieser Saison die Akademiker von F.A.S.S. Berlin. Während für die Bulls die Meisterschaft schon bald sicher sein dürfte und nicht viel auf dem Spiel stand, ging es den Gästen ganz anders. Mit dem Druck im Rücken unbedingt was Zählbares aus Halle mitzunehmen, um am Zweiten aus Leipzig dran zu bleiben, traten die Berliner die Anreise an.

Kaum hatte das Spiel begonnen knallte schon der erste Schuss an den Pfosten der Gäste. Wie auch schon gegen Niesky war es der Weckruf für ein spannendes und am Ende packendes Spiel. F.A.S.S. Berlin agierte, im Gegensatz zum ersten Auftritt in Halle, defensiver und wollte nicht wieder in Konter laufen. Es klappte auch hervorragend. Die Bulls kamen gegen die tief stehenden Hauptstädter gar nicht zurecht. Chancen waren Mangelware und das Überzahl-Spiel hatte mal wieder diesen Namen nicht verdient. Sehr bezeichnend war ein Lattenknaller in Unterzahl vom Gäste-Spieler Scholz. Die Berliner wurden mit zunehmender Dauer mutiger und hatten dann die aussichtsreicheren Chancen. Dank Torwart Braeden James Johnson stand es zur ersten Pause 0:0.

Auch im zweiten Drittel blieb es eng und spannend. Die Bulls machten sich in den Anfangsminuten selber das Leben schwer. Durch Fehlpässe lud man die Gäste zu Torchancen ein. Die beste Möglichkeit bekam Sven Ziegler als Daniel Sevo solch eine Vorlage dem Gegner gab, dass Robin Sochan nur noch zu einem Haken kam. Die logische Folge war ein Penalty, welcher der Turm in der Schlacht, James Johnson, parierte. Danach ging es Hin und Her, wobei die Bulls meist die Initiative ergriffen. Beste Chancen hierbei war ein Schuss den Michal Schön im Konter nur an den linken Pfosten hämmerte oder ein mächtiges Pfund nach genau 30 Minuten von Daniel Sevo an die Latte. Über das Powerplay von Halle sollte man lieber auch im zweiten Drittel nichts sagen. Einen Treffer bekamen aber die Zuschauer doch zu sehen. Berlin war gerade wieder vollzählig geworden, verpasste aber den Puck raus zu schießen. Ein Akademiker vertändelte die Scheibe im eigenen Drittel und das Ende vom Lied war, dass Robin Slanina die erlösende Führung für den Spitzenreiter erzielte. Der MEC blieb am Drücker, aber Justin Schrörs ließ keinen weiteren Torerfolg zu.

Der letzte reguläre Abschnitt sollte es in sich haben. Der Rangdritte in der Oberliga Ost nutzte eine der wenigen Überzahlspiele aus. Sven Ziegler netzte in die linke obere Torecke ein, als alle mit einem Pass rechneten. Das Spiel begann also von vorn. Das Spiel stand auf Messers Schneide, kein Team wollte einen Fehler begehen. F.A.S.S. Berlin machte sich selbst das Leben schwer. Nach rund 8 Minuten durften kurz hintereinander 2 Spieler auf die Strafbank. Die Fans der Bulls rauften sich die Haare. Auch in der doppelten Überzahl kam erst wenig bei rum. Doch es klappte dann: Gerade als die Akademiker sich ergänzten schlug erneut Slanina zu. Die Führung hielt diesmal gar nicht lange. Praktisch im Gegenzug glich Patrick Czajka zum 2:2 aus, als er gekonnt mit der Rückhand einschob. Das Feuer war nun endgültig entfacht. Ivan Kolozvary brachte den MEC wieder in Front. Doch diese wahnsinnigen 3 Minuten waren noch nicht vorbei. Als alle noch im Freudentaumel waren, entschied der gute Schiedsrichter Schulz zum zweiten Mal auf Penalty für die Gäste. Die Wand Johnson schlug wieder zu und blieb gegen Czajka der Sieger. Der Jubel war groß, aber nur Sekunden. Gleich mit dem nächsten Angriff kassierten die Bulls den 3:3 Ausgleich. Diesmal patzte Johnson, als er zu forsch aus dem Tor ging, den Puck nicht erreichte und damit der Weg frei für John Koslowski war. Der Wahnsinn war dann vorbei. Beide Teams mussten erstmal sich sortieren und wieder fangen. Die Spannung war groß, solch einer engen Partie hatten die Zuschauer in Halle schon lange nicht mehr beiwohnen dürfen. Die Chance auf die volle Punkteausbeute war für den MEC noch mal groß, aber 2 Minuten Überzahl bis zur Schlusssirene waren nicht vom Erfolg gekrönt.

In der folgenden Overtime merkte man beiden Mannschaften an, dass keiner den entscheidenden Fehler machen wollte. Das große Zittern ging bei den Gastgebern mit einem Unterzahlspiel so wirklich erst los. F.A.S.S. Berlin drückte Halle ein und stand fast die komplette Zeit in Formation, aber der Abschluss wurde zu selten gesucht. Die Bullen waren heilfroh es überstanden zu haben und retteten sich in das entscheidende Penaltyschießen. Dieses gewannen die Bulls mit 2:1. Daniel Sevo traf mit Glück, Ilya Demidov glich gekonnt aus. Auf beiden Seiten scheiterten die zweiten Schützen. Den Unterschied machte dann die Erfahrung von Robin Sochan aus. Er ließ Schrörs alt aussehen, während Johnson (Spieler des Abends) gegen Schlenker der Sieger blieb und damit 4 von 5 Penalties am Abend hielt!
Die Saale Bulls gewannen somit eines der besten Saisonspiele mit 4:3 nach Penaltyschießen und bleiben dadurch ungeschlagen in der heimischen Volksbank Arena. Der Vorsprung beträgt 12 Spiele vor Ende der Vorrunde auf den Verfolger Leipzig nun 16 Punkte. 4 Punkte dahinter ist F.A.S.S. Berlin, welches einen wertvollen und wohl nicht eingeplanten Punkt durch eine große Leistung mitnehmen durfte. Am kommenden Freitag schaut die komplette Liga in Richtung Halle. Das große Gipfeltreffen und Derby zwischen den Bulls und den Ice Fighters steht auf dem Plan. Die Leipziger wollen nicht nur den ersten Derbysieg der Vereinsgeschichte in Halle holen, sondern dem MEC die erste Heimniederlage zufügen. Aufgrund von Personalsorgen wird dieses Unterfangen nicht leicht, zumal die Bulls alles daran setzen wollen um den 11. Liga-Sieg in Folge zu feiern und sich nicht wieder eine tolle Serie ausgerechnet von Leipzig kaputt machen lassen wollen!

 

Statistik:

Saale Bulls Halle – F.A.S.S. Berlin 4:3 n.P. (0:0 / 1:0 / 2:3/ 0:0/ 1:0)

Tore: 1:0 (35:49) Slanina (Kolozvary, Schmitz), 1:1 (42:20) Ziegler (Czajka, Trivellato, PP1), 2:1 (50:48) Slanina (Sochan, Schmitz, PP1), 2:2 (51:30) Czajka (Scholz, Ziegler), 3:2 (52:41) Kolozvary (Slanina, Bigam), 3:3 (53:36) Koslowski (Trivellato), 4:3 Sochan (PS)

Strafen: Saale Bulls Halle: 10 Minuten, F.A.S.S. Berlin: 20 + 10 (Scholz) + 10 (Krüger) + 10 (Supis) Minuten

Schiedsrichter: Torsten Schulz (HS), Martin Böhm, Alexander Mänicke

Zuschauer: 1.482

Aufstellungen:

Saale Bulls Halle: Sochan Robin, Wunderlich Eric, Masek Ervin, Johnson James, Thiede Benjamin, Miklik Martin, Katzer Tim, Lupzig Daniel, Kolozvary Ivan, Haloschan Dustin, Sevo Daniel, Zille Alexander, Bigam Troy, Köllner Christian, Slanina Robin, Veltwisch Max, Schön Michal, Schmitz Kai, Ehrhardt Enrico

F.A.S.S. Berlin: Trivellato Alex, Gerstung Jonas, Demidov Ilya, Ludwig Justin, Supis Thomas, Czajka Patrick, Gries Christian, Seelisch Jan-Hendrik, Patrzek Fabio, Krüger Christian, Leers Christian-Alexander, Koslowski John, Ziegler Sven, Schlenker Jonas, Leibrandt Thomas, Golz Phillip, Scholz Christopher, Schrörs Justin

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