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Köln (HHK) Der ERC Ingolstadt hat seinen dritten Sieg in Folge im Playoff-Finale bei den Kölner Haien errungen und damit beste Chancen, am kommenden...
Marcel Ohmann, Patrick Köppchen, Timo Pielmeier

Marcel Ohmann, Patrick Köppchen, Timo Pielmeier

Köln (HHK) Der ERC Ingolstadt hat seinen dritten Sieg in Folge im Playoff-Finale bei den Kölner Haien errungen und damit beste Chancen, am kommenden Sonntag die Best-of-Seven-Serie für sich zu entscheiden. Die Entscheidung fiel in Köln in der zehnten Minute der ersten Verlängerung durch Travis Turnbull. Zuvor hatten die Panther bereits einen 0:2-Rückstand aus dem ersten Drittel und ein 2:3 im zweiten Spielabschnitt aufgeholt. Die Kölner Haie spielten weitgehend überlegen, erarbeiteten sich eine positive Schussbilanz von 47:30, vermochten diese Überlegenheit gegen die großartig kämpfenden Panther aber nicht in den erhofften dritten Finalsieg umzusetzen.

Der Spielfilm:

Bei den Haien wirkte Andreas Holmqvist wieder mit, der in Ingolstadt früh ausgeschieden war und danach intensiv von den Ärzten und Physiotherapeuten der Haie behandelt worden war.

Beide Teams starteten mit der aus den vorangegangenen Spielen bekannten Intensität. Die Schiedsrichter reagierten auf die ersten Attacken mit frühen Strafen gegen jeweils einen Kölner und Ingolstädter und trugen damit schnell zu einer gewissen Beruhigung bei. Den ersten großen Aufreger gab es in der sechsten Minute. ERC-Verteidiger Michel Periard knallte den Puck an die Latte, der nachsetzende Travis Turnbull bugsierte die Scheibe mit dem Oberschenkel über die Torlinie. Irregulär – befanden die Schiedsrichter nach Studium der Videoaufzeichnung, weil Turnbull eine aktive Bewegung Richtung Puck gemacht hatte. Gut, dass auf der DEL-Seite die Regel erläutert wurde –eine entsprechende Aufklärung der Zuschauer hätte man sich aber auch schon live in der Arena gewünscht.

Drei Minuten später gab es schon den nächsten Pfostenschuss der Gäste, diesmal von Patrick Köppchen. Im direkten Gegenzug zielte Kölns Marcel Ohmann genauer: sein Schuss aus der Linksaußenposition schlug genau im Torwinkel ein. Die kleine Änderung in den Kölner Sturmformationen 3 + 4, wo Ohmann und Alexander Weiß ihre Positionen getauscht hatten, machte sich bezahlt. Alles schien glatt für die Gastgeber zu kaufen, als Philip Gogulla einen tollen Spielzug über Mika Hannula und Daniel Tjernqvist mit einem knallharten Schuss erfolgreich abschloss. Weitere Chancen von Chris Minard, Mika Hannula und Yared Hagos führten ebenso wenig zu Toren wie ein Ingolstädter Kölner Angriff mit Ziga Jeglic. Torschussbilanz des ersten Drittels: 14: 5.

Denkbar schlechter Auftakt der Haie im zweiten Drittel. Zunächst musste Marcel Müller auf die Strafbank, dann führte ein unkorrekter Wechsel sogar zu einer doppelten Unterzahl. Diese kritische Situation meisterte die Haie glänzend, aber schon bald danach gerieten die Haie erneut in Unterzahl nach einem Foul von Ales Kranjc. Der Rhythmus im Kölner Spiel war nun gestört, und so kam der Gegentreffer von Robert Sabolic in der 31. Minute nicht von ungefähr. Doch schnell bot sich die Gelegenheit, die Führung wieder auszubauen, denn in der 34. Minute wanderten in kurzem Abstand Benedikt Schopper und Christoph Gawlik auf die Strafbank. Jetzt verteidigten die Panther mit Erfolg und als sie wieder vollständig waren, schlugen sie bei einem weiteren Konter zu. Niemand kümmerte sich so recht um Thomas Greilinger, der relativ unbedrängt einen seiner gefürchteten Handgelenkschüsse anbringen und zum 2:2 verwandeln konnte.

Lange hielt die Freude über den Ausgleich bei den Gästen nicht an: mit einem Schuss von der blauen Linie brachte Torsten Ankert die Haie erneut in Führung, und hatte dabei das Glück, dass sein Schuss von (mindestens) einem Ingolstädter Spieler unhaltbar abgefälscht wurde.

Ein grober Schnitzer der Kölner Abwehr leitete den erneuten Ausgleich ein. Jean-Francois Boucher konnte mit dem „Geschenk“ noch nichts anfangen und schoss am Kölner Tor vorbei, doch den Abpraller setzte Patrick Köppchen zum 3:3 ins Netz. Tolle Angriffsaktionen beider Teams folgten. Die größte Chance der Gäste besaß Patrick Hager in der 50. Minute. Bei dessen Solo zeigte Danny aus den Birken seine beste Parade des Spiels. Sekunden vorher hatte auf der anderen Seite Timo Pielmeier seine stärkste Szene, als er eine „3-auf-1-Situation“ der Haie meisterte.

Es blieb beim 3:3 in der regulären Spielzeit, es ging also in die Verlängerung. Die Haie setzten ihren Sturmlauf fort, begünstigt auch durch ein Überzahlspiel nach einem Foul von Gästekapitän Tyler Bouck. Die beste Chance besaß Philip Gogulla in der 68. Minute, doch sein Schuss blieb in der Gästeabwehr hängen.

Zwei Minuten fiel die Entscheidung. Travis Turnbulls schoss aus halblinker Position hoch in den Winkel, es war die erste nennenswerte Angriffsaktion der Gäste in der Verlängerung.

Kleiner Trost für die Kölner: zum zweiten Mal innerhalb von fünf Tagen war die Lanxess-Arena mit mehr 18.500 Zuschauern restlos ausverkauft.

 

Trainerstimmen:

Niklas Sundblad: Das war ein richtiges Eishockeyspiel mit vielen Checks und vielen Torchancen. Die Haie haben stark angefangen und verdient geführt. Aber wir haben und zurück gekämpft und wieder eine Supermoral gezeigt.

Uwe Krupp: So sind diePlayoffs. Ingolstadt macht mit der ersten Chance in der Verlängerung das entscheidende Tor. Wir werden versuchen, das jetzt in Ingolstadt wieder auszugleichen.

Statistik:

Kölner Haie – ERC Ingolstadt 3:4 (2:0, 1:2, 0:1,0:1)

 Tore:

1:0 (8:57) Ohmann (Mo. Müller, Stephens)

2:0 (11:21 PP) Gogulla (Tjernqvist, Hannula)

2:1 (30:09) Sabolic (Jeglic, Köppchen)

2:2 (36:53) Greilinger (Hahn, Laliberte)

3:2 (38:33) Ankert (Stephens)

3:3 ( 43:42) Köppchen (Barta, Boucher)

3:4 (69:30) Turnbull (Jeglic, Periard)

 

Kölner Haie: Aus den Birken (Ziffzer) – Tjernqvist, Krupp; Holmqvist, Mo. Müller; Ankert, Lüdemann; Kranjc – Ma. Müller, Falk, Hannula; Gogulla, Collins, Minard; Tripp, Stephens, Ohmann; Weiss, Hagos, Riefers

ERC Ingolstadt: Pielmeier (Janka) – Periard, Conboy; Schopper, Bouck; Dinger, Köppchen; Claaßen – Laliberte, Hahn, Greilinger; Sabolic, Turnbull, Jeglic; Oblinger, Ross, Hager; Gawlik, Barta, Boucher

Schiedsrichter: Piechaczek, Brüggemannn (Gemeinhardt, Schrader)

Strafminuten: Köln 12, Ingolstadt 14

Torschüsse: Köln 47, Ingolstadt 30

Zuschauer: 18.571

Three Stars:

*** Travis Turnbull

** Mika Hannula

* Patrick Köppchen

 

Fotostrecke zum Spiel

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