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Braunlage. (PM Falken) Nachdem die Harzer Falken noch vor der Deutschlandcup-Pause in den Spielen gegen Essen, Leipzig und Herne begeistern konnten, kam am letzten... Harzer Falken: Trainer Bernd Wohlmann stellt sich den Fragen
Bernd Wohlmann

Bernd Wohlmann – ©Nordstadtlicht

Braunlage. (PM Falken) Nachdem die Harzer Falken noch vor der Deutschlandcup-Pause in den Spielen gegen Essen, Leipzig und Herne begeistern konnten, kam am letzten Wochenende die Ernüchterung in Form von 0:6 Punkten und 2:16 Toren gegen die Crocodiles Hamburg (1:7) und die Hannover Scorpions (auswärts 9:1).

Und vor allem das Heimspiel gegen Hamburg tat doppelt weh. Denn mit 893 Zuschauern hatte man eine sehr gute Kulisse, die aber über weite Strecken des Spieles nicht diesen unbedingten Willen und Einsatz zu sehen bekamen, den die Harzer Falken noch zwei Wochen zuvor an den Tag gelegten hatten. Und so machte sich auch auf den Rängen Enttäuschung breit. Nun sind Hamburg und die Hannover Scorpions nicht der Maßstab für die Falken und schaut man sich den Kader dieser beiden Mannschaften an, sind die Ergebnisse auch in dieser Höhe nicht zwingend ein Weltuntergang. Doch ob der ansteigenden Leistungskurve war man vor diesem Wochenende insgesamt deutlich optimistischer gestimmt, zumindest gute Resultate zu erzielen.

Grund genug, dass sich Pressesprecher Steffen Heister ins Frage-Antwort-Spiel mit Trainer Bernd Wohlmann begibt, der die Situation relativiert und zwischen den Zeilen eine klare Ansage an die Mannschaft parat hat.

S.H.: Wie ist der Stand bei den zuletzt verletzungsbedingt fehlenden Max Bauer, Jörn Weikamp und Artjom Kostyrev?
B.W.: Jörn Weikamp wird diese Woche wieder trainieren. Ob er kommendes Wochenende schon wieder spielen kann wird sich im Laufe der Woche zeigen. Artjom und Max werden noch länger ausfallen, wie lange genau kann man im Moment noch nicht sagen. Ich rechne aber die nächsten drei Wochen nicht mit einer Rückkehr der Beiden.

S.H.: Auch wenn Neuzugang Patrik Dzemla auf der nicht für ihn angedachten Position in der Verteidigung gespielt hat, wie zufrieden bist Du mit ihm?
B.W.: Patrik braucht sicherlich noch ein, zwei Wochen um wieder in den nötigen Rhythmus zu kommen. Dann wird er aber sicher eine Verstärkung für uns sein.

S.H.: Trevor Hendrikx und Elias Bjuhr sind nicht ein klassisches Konti-Pärchen, das wie zum Beispiel Mitchell und McGowan von Hamburg für die spielentscheidenden Szenen und Tore sorgt (Anm.: Mitchell und McGowan waren mit jeweils zwei Toren und drei Torvorlagen an fünf der sieben Treffer beteiligt). Trotz der ernüchternden Ergebnisse gegen Hamburg und die Hannover Scorpions, wie wichtig sind sie für das Team und wie schätzt Du ihre Leistung ein, nachdem sie nun schon ein paar Spiele für uns absolviert haben?
B.W.: Ich glaube man kann das nicht mit anderen Mannschaften wie zum Beispiel Hamburg vergleichen. Diese Mannschaften verfügen eben auch über hochklassige deutsche Spieler, die genauso gefährlich sind, wodurch sich die Last auf mehrere Schultern verteilt. Ich denke unsere Ausländer, und damit meine ich ausdrücklich alle drei, passen sehr gut in unsere Mannschaft. Sie sind körperlich sehr präsent, läuferisch stark, mannschaftsdienlich und torgefährlich.

S.H.: Angesichts der Spiele und Ergebnisse gegen Essen und Herne auch in den vergangenen Spielzeiten und den Spielen gegen Hamburg und die Scorpions aktuell und in der Vorbereitung – kann man sagen, dass uns die beiden Westteams besser liegen und woran könnte man das festmachen bzw. begründen?
B.W.: Ich glaube nicht das uns bestimmte Mannschaften besser oder schlechter liegen. Besonders gegen Essen und Herne ist es uns aber gelungen unseren Gameplan umzusetzen und immer wenn uns das gelingt ist es für jede Mannschaft schwer gegen uns zu spielen. Leider gelingt uns das im Moment noch nicht in jedem Spiel.


S.H.: Die Ergebnisse des letzten Wochenendes haben das Team aber auch die Fans wieder auf den harten Boden der Realität zurückgeholt.
Zeitweise fehlte mir die Leichtigkeit und der unbedingte Wille, wie man es gegen Essen und Herne noch beobachten konnte. Jetzt, wo Du Dich zum Traineramt bis zum Saisonende bekannt hast, läuft man Gefahr, dass das Team sich erneut in dieser Sicherheit wiegt, die Norbert Pascha bei seinem Abgang als Grund mit angeführt hat? Und wie vermeidest Du das, zumal ja auch Du und die größten Teile der Mannschaft schon lange miteinander arbeiten bzw. bekannt sind?

B.W.: Ich finde wir sind als Mannschaft auf dem richtigen Weg, werden aber immer wieder mit Rückschlägen wie am letzten Wochenende rechnen müssen. Wenn wir nur den kleinsten Fehler machen, dann wird das von solchen Spitzenmannschaften eben auch sofort bestraft. Ich bin jedoch im Großen und Ganzen mit der Entwicklung in den letzten Wochen zufrieden. Und sollte ich merken, dass das Team nicht mir am selben Strang zieht, würde ich die Trainersuche sofort wieder intensivieren.

S.H.: Vor uns liegen mit Rostock, Erfurt und Berlin Teams die man als direkte Konkurrenz erwartet hat. Der Rückstand zum 10-platzierten Rostock beträgt 10 Punkte. Bis zum Ende der Vorrunde sind es noch 11 Spiele, also 33 zu vergebende Punkte. Abgesehen davon, dass man natürlich in jedes Spiel geht, um zu gewinnen, sind es nur noch 4 Spiele gegen direkte Konkurrenten inklusive dem Tabellenletzten aus Timmendorf. Wie hoch schätzt Du die Chancen noch ein an dem 10. Platz zu kratzen, zumal das ohnehin schon sehr starke Rostocker Team mit Gregory Classen noch einen NHL- und DEL-erfahrenen Spieler dazugewonnen hat?
B.W.: Ich denke wenn es uns gelingt, unsere guten Leistungen zu stabilisieren, dann zeigt sich das automatisch in der Tabelle. Zu welcher Platzierung es dann reicht, ist im Moment noch nicht abzusehen.

Harzer Falken an diesem Wochenende in Halle und gegen Erfurt

Nach dem letzten Wochenende, über welches man angesichts der hohen Niederlagen lieber den Mantel des Schweigens hüllen würde, geht es am Freitag um 20:00 Uhr in Halle und am Sonntag um 18:00 Uhr im heimischen Wurmbergstadion gegen Erfurt wieder um so wichtige Punkte, die aus dem Tabellenkeller heraushelfen sollen.

Und so ließ Trainer Bernd Wohlmann den Mantel des Schweigens unberücksichtigt und analysierte die beiden Partien gegen Hamburg und die Hannover Scorpions ausgiebig. Zu viele Fehler summierten sich in diesen beiden Spielen und veranlassten dazu, dem System den notwendigen Feinschliff zu verpassen, der dann auch durch das Team realistisch umgesetzt werden kann. Zudem lässt er Leon Hungerecker ins Harzer Tor zurückkehren, um Fritz Hessel und Dennis Korff die notwendige Pause zu verschaffen. Dazu stehen Wohlmann bis auf die beiden Dauerverletzten Artjom Kostyrev und Max Bauer alle Spieler zur Verfügung und so entspannt sich auch die Lage in der Defensive etwas, wo man nun wieder auf drei komplette Verteidigungsreihen zurückgreifen kann. Was in beiden Spielen ausschlaggebend werden sollte. Denn sind die Saale Bulls aus Halle nicht unbedingt ein Gegner, mit dem man sich in direkter Konkurrenz wähnen kann, so kommt mit den TecArt Black Dragons aus Erfurt ein Team in den Harz, das auch in der Tabelle durchaus noch in Reichweite liegt.

Zwar liest sich die 6:0-Niederlage im Hinspiel in Erfurt nicht unbedingt nach einer Großchance auf Punkte, doch muss man hier zum einen berücksichtigen, dass der Harzer Kader zu diesem Zeitpunkt noch ein anderer war und man es sich zum anderen in Erfurt immer etwas schwerer tut. Doch Erfurt gelingt bislang genau das, was den Harzern fehlt. Die Duelle gegen die direkte Konkurrenz aus Berlin, Timmendorf und eben dem Harz haben die Thüringer allesamt schadlos absolviert und stehen entsprechend nur zwei Punkte hinter Rostock auf Platz 11 der Tabelle. Einzig ein Sieg gegen eines der Top-Teams blieb den Erfurtern im Gegensatz zu den Falken bislang verwehrt.

Und zu diesen Top-Teams zählt wohl auch die Mannschaft aus Halle. Mit drei Punkten Rückstand auf Platz 3 auf einem guten 6. Tabellenplatz gönnten sich auch die Saale-Bullen anfangs der Saison einen neuen Kontingentspieler. Und dies obwohl Bryan Cameron bis dahin in 4 Spielen satte 4 Tore und 2 Torvorlagen auf dem Konto hatte. Doch insgesamt war man mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis anscheinend noch nicht zufrieden und verpflichtete für Cameron mit dem 35-jährigen Nathan Robinson einen Spieler, der mit Mannheim und den Eisbären Berlin zwischen 2006 – 2009 einen Titel-Hattrick in der DEL hinlegte und in dieser Liga in 381 Spielen 300 Punkte und zuvor in der nordamerikanischen AHL in 278 Spielen 183 Punkte erzielte. Und auch in der Oberliga Nord stehen bereits nach 10 Spielen 8 Tore und 7 Torvorlagen auf dem Konto des Kanadiers. Doch auch in der Defensive lässt die Mannschaft von Trainer Dave Rich kaum etwas anbrennen. Denn die Verteidigung um den Kanadier Steven Tarasuk und den erfahrenen Kai Schmitz ermöglicht Schlussmann Kevin Beech einen überragenden Gegentoreschnitt von 1,5, mit dem er alle anderen Torhütern der Liga hinter sich lässt. Entsprechend darf man nicht so fahrlässig mit den Chancen umgehen, wie noch im Hinspiel, als Halle mit 5:1 die Oberhand behielt und man auf Harzer Seite ein „gut gespielt aber (in 125 Sekunden mit drei Gegentoren) verloren“ verbuchen musste. (Hei)

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