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Bad Nauheim. (PM EC BN) Derbysieg!!!! Mit 5:4 (2:1, 2:1, 0:2) n.P. gewinnen die Roten Teufel vom EC Bad Nauheim das Auswärtsspiel beim Nachbarn... Hessenderby: Reimer und McNamee treffen im Shootout für Nauheim – „Mit viel Herz gespielt“
Mike McNamee

Mike McNamee – © by Eh.-Mag. (SD)


Bad Nauheim. (PM EC BN) Derbysieg!!!! Mit 5:4 (2:1, 2:1, 0:2) n.P. gewinnen die Roten Teufel vom EC Bad Nauheim das Auswärtsspiel beim Nachbarn und Meister aus Frankfurt, der nach der Niederlage vom Freitag in Kassel somit auch das zweite Hessenderby an diesem Wochenende als Unterlegener beenden muss.

Nach intensiven, spannenden und teilweise spekakulären 65 Spielminuten plus Shootout holen sich die Wetterauer zwei Punkte, die ob der Verletztenmisere unter dem Strich nach einem Match mit viel Einsatz und Kampf nicht unverdient sind. „Wir haben nur mit drei Reihen spielen können, aber die Jungs haben einen großen Kampf mit viel Herz abgeliefert. Es war klar, dass Frankfurt irgendwann kommen würde, aber mit dieser Defensivleistung von uns nehmen wir gerne zwei Punkte hier und heute mit“, sagte ein zufriedener EC-Coach Petri Kujala nach dem Spiel, während sein Gegenüber Paul Gardner damit haderte, dass „Derbys diese Saison wohl nicht unser Ding“ sind. Aufgrund dieses Erfolgs bauen die Roten Teufel den Vorsprung auf Platz elf auf sechs Zähler aus und sind nach der Heimniederlage Kaufbeurens gegen Ravensburg wieder auf zwei Zähler an den in den Pre-Playoffs Heimrecht bedeutenden achten Rang herangerückt (zur Tabelle).

Das 14. DEL2-Aufeinandertreffern der beiden Rivalen (8:5 Siege bis dahin zugunsten der Wetterauer) begann mit einer halbstündigen Verspätung aufgrund der im Stau gestandenen Referees, aber dennoch optimal für die Gäste aus der Kurstadt: es waren gerade mal 47 Sekunden gespielt, da legte Cody Sylvester, der auf der linken Seite völlig von der Löwen-Abwehr vergessen wurde, Florian Proske die Scheibe zum 0:1 durch die Schoner. Dem aber noch nicht genug: gleich die erste Ãœberzahlsituation, nachdem Tiffels das Hartgummi irregulär über die Bande schoss, nutzte Mike McNamee nach toller Ãœbersicht von Cody Sylvester am langen Pfosten stehend zum 0:2 (5.). Es war ein packendes und schnelles erstes Drittel, in dem die Löwen einige Zeit brauchten, ehe sie den frühen Schock verdaut hatten. Aber dann kamen sie: nach feiner Ãœbersicht von MacLeod stand Tyler Gron plötzlich frei im Slot und verwandelte unbedrängt zum 1:2-Anschlusstreffer. Nun waren die Mainstädter voll im Spiel: Liesegang mit einem Break sowie Pistilli ganz frei vor Bick stehend zwangen den EC-Goalie in der 11. Minute zu zwei Glanztaten. Mitte in diese Drangphase hinein kassierte Frankfurts Dalton Yorke eine Spieldauerstrafe, nachdem er Noureddine Bettahar von hinten checkte, so dass der Bad Nauheimer Angreifer nach dieser schlimm ausschauenden Szene (mit dem Kopf vorweg in die Bande) verletzungsbedingt – aber zum Glück ohne fremde Hilfe – in die Kabine fahren musste und nicht mehr weitermachen konnte. Die fünf Minuten Powerplay verpufften aber ohne nennenswerte Chance der Gäste.

Auch der Mittelabschnitt begann stark für die Gäste: Frosch nach einem Konter (22.) sowie Krestan eine Minute später mit einem Break zwangen Proske zum Einschreiten und auch in der nächste Szene war der Frankfurter Torhüter wieder zur Stelle. Aber anstatt dass Dennis Reimer in dieser Situation das dritte EC-Tor markierte, kassierte der Ex-Löwe eine fragwürdige Strafzeit. Diese war gerade abgelaufen, da nutzte Brett Breitkreuz mit einem Solo die kurzzeitig fehlende Zuordnung in der Gäste-Defensive zum 2:2-Ausgleich (27.). Direkt vom Bully weg stellte McNamee nur neun Sekunden später mit einem Schuss von halblinks, bei dem Proske nicht allzu glücklich aussah, aber den alten Abstand unter dem Jubel der mehreren Hundert mitgereisten EC-Fans wieder her. In der Folge beruhigte sich das Geschehen für einige Minuten ein wenig, nachdem zuvor doch einiges los war auf dem Eis am Ratsweg. Frankfurt suchte die Lücke in der kurstädtischen Abwehr, die jedoch dicht gestaffelt nur wenig zuließ, während man vorne immer wieder Nadelstiche setzen konnte. Die Löwen gingen fortan den Weg über das Körperspiel, dies mündete in der Schlussminute zu einer Strafzeit gegen Nils Liesegang, was Eric Meland 16 Sekunden vor der zweiten Sirene mit einem Schuss aus der Halbdistanz und dem zweiten Powerplaytor des Abends zum 4:2 aus Bad Nauheimer Sicht bestrafte.

Mit dem letzten Drittel wechselten die Gastgeber ihren Torhüter, so dass nun Brett Jaeger zum Einsatz kam. Die Löwen erhöhten erwartungsgemäß noch einmal die Schlagzahl und kamen durch Stephan (41.) und Breitkreuz (42.) zu zwei hochkarätigen Chancen, doch beide Male war Felix Bick zur Stelle. Beim 3:4-Anschluss durch Breitkreuz war jedoch auch der stark haltende EC-Schlussmann machtlos, als ihm das Hartgummi abgefälscht durch die Schoner rutschte. Frankfurt bestimmte weiter die Partie und folgerichtig fiel der Ausgleich durch Gläßl, der mit einem Handgelenkschuss durch Freund und Feind hindurch zu seinem ersten Saisontor erfolgreich war (50.). Waren die Roten Teufel bis dahin zu passiv in diesem Schlussabschnitt, waren sie nach dem 4:4 wieder besser im Match und hatten ihrerseits durch Meland und Livingston in der 52. Minute zwei Topchancen und auch McNamee verfehlte kurze Zeit später nur knapp. Es war alles in allem ein echtes und heißes Derby, das aber noch lange nicht zu Ende war, denn es ging in die Overtime (beide Teams zeigten hier wahres „Eis-Schach“) und anschließend sogar noch ins Penaltyschießen. In diesem trafen die Gäste durch Reimer und McNamee zwei Mal, während die Löwen nur durch Liesegang jubeln konnten, so dass die Teufel den neunten Derbysieg im 14. DEL2-Vergleich einfahren, wobei man kurioserweise alle sechs Sonntags-Derbys für sich entscheiden konnte, so dass die Gäste-Fans ihr Team noch lange feiern konnten, während die Löwen-Anhänger das weite Rund schon lange verlassen hatten.

Am kommenden Wochenende geht es Freitag mit dem Heimspiel gegen Heilbronn weiter (19.30 Uhr), Sonntag fährt das Kujala-Team nach Ravensburg.

L̦wen Frankfurt РEC Bad Nauheim 4:5 n.P. (1:2, 1:2, 2:0)
Tore:
0:1 (00:47) Sylvester (Livingston)
0:2 (04:40) McNamee (Sylvester, Livingston) PP1
1:2 (09:12) Gron (MacLeod)
2:2 (26:03) Breitkreuz (Liesengang, Tiffels)
2:3 (26:12) McNamee (Mannes, Frosch)
2:4 (39:44) Meland (McNamee) PP1
3:4 (43:43) Breitkreuz (Tiffels, Pistilli)
4:4 (49:54) Gläßl (Schüle, Filin)
4:5 (65:00) McNamee GWS
Strafminuten: LFF 6 + 5+SD (Yorke) / ECN 4
Zuschauer: 6.770 (ausverkauft)

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