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Iserlohn. (MK) Dieses Spiel war nichts für schwache Nerven! Die Kölner Haie führten im Westderby bei den Iserlohn Roosters schon früh nach nur knapp... Irres Westderby zwischen Iserlohn und Köln!
Sebastian Dahm

Sebastian Dahm – © by Eh.-Mag. (JB)

Iserlohn. (MK) Dieses Spiel war nichts für schwache Nerven! Die Kölner Haie führten im Westderby bei den Iserlohn Roosters schon früh nach nur knapp 17 Minuten mit 3:0, mussten sich aber letztendlich doch mit 5:4 nach Penaltyschießen geschlagen geben.

Durch den Wechsel hinter der Bande von Cory Clouston zu Peter Draisaitl gingen die Haie hochmotiviert zu Werke und fanden gut ins Match. Durch einen Doppelschlag (17.) von Ryan Jones und Sebastian Uvira binnen 14 Sekunden konnten die Domstädter Nick Lattas Führungstreffer aus der 7. Minute zum zwischenzeitlichen 0:3 veredeln. Wäre den Roosters 54 Sekunden vor der ersten Pause der Anschlusstreffer durch „Arbeitsbiene“ Travis Turnbull nicht gelungen, das Spiel wäre vielleicht zugunsten der Haie gelaufen.

So aber kamen die Sauerländer mit Schwung aus der Kabine und schafften in der 31. Minute durch Kevin Schmidt den von Alexander Bonsaksen klasse aufgelegten Treffer zum 2:3. Köln fand aber erneut eine Antwort und schaffte durch Frederik Erikssons „Strahl“ von der blauen Linie den 2:4 Pausenstand nach vierzig Minuten.

Zwei Tore sind im Eishockey bekanntlich nicht viel, aber den erneuten Zwei-Tore-Rückstand mussten auch die Roosters erst einmal verarbeiten. Das gelang ihnen schon zweieinhalb Minuten nach Wiederbeginn erstaunlich gut. Ausgerechnet der Ex-Hai Johannes Salmonsson verkürzte zum 3:4 aus Sicht der Roosters. Iserlohn nun von Minute zu Minute stärker werdend. Marko Friedrich belohnte sein nie aufsteckendes Team nach 54 Minuten mit dem Ausgleichstor zum 4:4. Nun hatten die Roosters sogar Oberwasser und die mit „nur“ 4500 Zuschauern gefüllte Eissporthalle kochte erstmals so richtig über.

Nach einer turbulenten Schlussphase folgte eine noch turbulentere Overtime. Der Sieg war darin in höchster Gefahr. Eine Strafe gegen Torwart Sebastian Dahm galt es zu überstehen und ein vermeintlicher Kölner Treffer fand offenbar keine Anerkennung, weil die Partie schon Sekunden zuvor unterbrochen war. Der zunächst angedeutete Videobeweis wurde von den Referees jedenfalls nicht mehr herangezogen. Und so musste der Sieger im Penaltyschießen ermittelt werden. Der sowieso schon überragend haltende Sebastian Dahm zog hier den Haien endgültig den Zahn. Jack Combs und Blaine Down verwandelten ihre Penaltys und so blieben am Ende nach einem rassigen Westderby doch immerhin zwei Zähler am Seilersee.

Einen Verlierer hätte dieses verrückte Spiel eigentlich auch nicht verdient gehabt. Und so darf der eine Punkt der Haie auch durchaus als Schritt in die richtige Richtung gesehen werden. Gefeierter Spieler des Abends war Iserlohns Goalie Sebastian Dahm, der den Sieg und die Party nach dem Spiel sichtlich genoss. (Siehe auch Fotostrecke)

Durch den Sieg sind die Roosters auf Platz sieben in der Tabelle geklettert und mit nur einem Punkt Rückstand zu Platz sechs, dürfen die Fans sogar ein wenig von der direkten Playoff-Qualifikation träumen.

Phasen des Spiels dürften Trainer Rob Daum aber dennoch nicht gefallen haben. Der Kanadier sah durchaus eine Steigerung zum Sonntagsspiel gegen Mannheim. Der Fehlstart ins Spiel mit dem schnellen 0:3 Rückstand war sicherlich nicht nach seinem Geschmack. „Nein, es ist in der ersten Pause nicht lauter in der Kabine geworden“, gibt Rob Daum einen kleinen Einblick. Offenbar richtete er die richtigen motivierenden Worte an seine Truppe, die nicht aufsteckte und zumindest eine Linie erkennen ließ.

Im Powerplay gibt es nach wie vor noch reichlich Arbeit. Drei Hinausstellungen ließen die Roosters gegen Köln ungenutzt. Positiv ist auf jeden Fall die Moral der Mannschaft zu bewerten.
Eine aus Iserlohner Sicht schöne Randnotiz ist außerdem, dass die im letzten Jahr noch für Köln spielenden Travis Turnbull und Peter Salmonsson maßgeblich am Sieg gegen ihre ehemaligen Mitspieler beteiligt waren. Travis Turnbull erzielte einen Treffer und bereitete zwei weitere mit vor. Johannes Salmonsson vollstreckte zum wichtigen 3:4.

Und insgesamt fünf Tore in einem Spiel, vier Treffer in der regulären Spielzeit, sind den Roosters in dieser Spielzeit auch noch nicht so häufig gelungen. Die so oft kritisierte Torausbeute scheint sich also auch ein wenig zu verbessern.

Fotostrecke zum Spiel

DEL: Iserlohn Roosters - Kölner Haie
Eishockey, DEL, Iserlohn, Iserlohn Roosters vs. Kölner Haie
© by Eh.-Mag. (JB)

Kölns neuer Trainer Peter Draisaitl sah nach dem Spiel ebenfalls noch einige Arbeit auf sich und sein Team zukommen: „Es gibt mit Sicherheit noch Bereiche des Eises, die wir aufpolieren müssen. Das wird auch geschehen“, so ein letztendlich nicht unzufriedener Peter Draisaitl.

Viel Zeit zum Durchatmen haben beide Teams nicht. Die Haie müssen am Freitag beim derzeitigen DEL-Überraschungsteam aus Schwenningen bestehen. Für Iserlohn geht es mit dem nächsten Derby gegen Krefeld am Freitag auf eigenem Eis weiter.

Ein wenig enttäuschend dürfte für die Blau-Weißen die Zuschauerzahl von 4533 Zuschauern gegen die Haie gewesen sein. Nach vielen Auswärtsspielen zu Beginn der Saison sieht der Spielplan im Moment drei Heimspiele innerhalb von sechs Tagen vor. Kein Wunder, dass einige trotz des attraktiven Gegners mitten in der Woche das warme Sofa vorm Kamin bevorzugt haben.

Auch wenn der Spielplan in dieser Saison durch Olympia sehr straff aufgestellt ist, sollte doch eine „gesunde Mischung“ im Wechselspiel zwischen Heim- und Auswärtsmatch möglich sein.

Die Trainerstimmen zum Spiel

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