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Iserlohns Trainer Rob Daum: „Ich kann nicht in die Köpfe der Spieler eingreifen“ Iserlohns Trainer Rob Daum: „Ich kann nicht in die Köpfe der Spieler eingreifen“
Iserlohn. (MK) Auch nach dem vergangenen Wochenende gibt es nur wenig neue Erkenntnisse, wie die Iserlohn Roosters mehr Konstanz erlangen können. Dem richtigen Schritt... Iserlohns Trainer Rob Daum: „Ich kann nicht in die Köpfe der Spieler eingreifen“

Iserlohn. (MK) Auch nach dem vergangenen Wochenende gibt es nur wenig neue Erkenntnisse, wie die Iserlohn Roosters mehr Konstanz erlangen können. Dem richtigen Schritt in die richtige Richtung daheim gegen Düsseldorf, folgte wieder einmal ein nur schwer erklärbarer Rückschritt in der Münchner Fremde.

Die wunderbare herbstliche Landschaft rund um den Iserlohner Seilersee trügt ein wenig, denn in der angrenzenden Eissporthalle ist die sportliche Situation der Roosters spürbar angespannt, obwohl man aktuell auf Platz zehn in der Tabelle steht und sich eigentlich im „Soll“ befindet. Knapp zwei Wochen nach der Verpflichtung von Torhüter Niko Hovinen will einfach keine Ruhe in das „leidige“ Torhüterthema kommen. Der finnische Neuzugang hat bislang ein Spiel in Schwenningen für die Roosters absolviert. Den erhofften Impuls, um auf fremdem Eis auch endlich mal einen „Dreier“ einzufahren, konnte Hovinen seinen neuen Teamkollegen zumindest in diesem Spiel noch nicht geben. Daheim gegen Nürnberg und Düsseldorf, sowie beim Spiel in München bis zum 4:0, stand Sebastian Dahm im Tor der Roosters. In München rückte für ihn noch im ersten Drittel Mathias Lange ins Tor, der seine Sache insgesamt sehr ordentlich machte.

Wer am Freitag gegen Spitzenreiter Mannheim das Tor hütet? Diese Frage war am Mittwoch für Cheftrainer Rob Daum noch offen. Gesund und einsatzfähig sind dann voraussichtlich alle drei Goalies. Sebastian Dahm (am Mittwoch krank) konnte zumindest in den letzten Heimspielen gefallen. Ein Argument, um ihm auch gegen die Adler das Vertrauen zu schenken? Headcoach Rob Daum bescheinigt Niko Hovinen, dass seine Trainingsleistungen immer besser werden. Für den Kanadier steht fest, dass Hovinen nicht als Backup auf der Bank Platz nehmen soll. Logischerweise, weil für Hovinen dann einer der anderen Importspieler auf der Tribüne Platz nehmen müsste. Rob Daum wünscht sich offenbar eine unumstrittene Nummer eins und erläutert ganz allgemein: „Die schlimmste Situation für einen Trainer ist keinen Nummer-Eins-Goalie zu haben. Die zweitschlimmste Situation ist, nicht zu wissen, welcher der Torhüter die Nummer eins ist“, so der Kanadier zu der auch für ihn derzeit allwöchentlich schwierigen Entscheidung in der Torhüterfrage.

Rückblickend auf das Match in München nimmt der Coach seine Stürmer und Abwehrspieler nicht völlig aus der Kritik. Allerdings wirft er auch die Frage auf, warum trotz individueller Fehler kein Puck vom Goalie gestoppt wurde? Hier sieht Rob Daum nach wie vor den größten „Kritikpunkt“. Für die starke Leistung gegen Düsseldorf lobt der Kanadier völlig berechtigt sein Team.
Gleichzeitig fragt er aber auch, warum es seinen Spielern nicht gelingt in München ähnlich fokussiert zu spielen? Hier nimmt der Coach seine Cracks in die Pflicht: „Ich kann nicht in ihre Köpfe eingreifen. Sie selbst sind für die mentale Vorbereitung auf ein Spiel verantwortlich. Das ist ihr Job. Sie müssen sich selbst helfen“, so der 60- jährige Roosterscoach. Seit Wochen spricht Rob Daum über die fehlende Balance zwischen vorhandener Offensivpower und mehr Abwehrstabilität. Hinweise auf kleinere Systemanpassungen oder gar Selbstkritik rutschen ihm zumindest an diesem Vormittag gegenüber den Medienvertretern kaum über die Lippen.

Die offenen Worte von Torhüter Mathias Lange im TV Interview direkt nach dem Spiel in München hat der Trainer übrigens nicht gehört und somit auch nicht mit Lange darüber gesprochen. Allerdings, so Rob Daum, habe das Team darüber untereinander in der Kabine gesprochen.

Mit den Adlern Mannheim kommt am Freitag das derzeit „heißeste“ Team der Liga an den Seilersee. Das Team von Trainer Pavel Gross hat aktuell den zweitbesten Sturm hinter den Roosters und die beste Abwehr in der Liga. Mit sechs Siegen in Serie im Gepäck hat das Team nicht nur reichlich Selbstvertrauen getankt. In der Tabelle hat man sich einen Vorsprung von fünf Punkten auf die ärgsten Verfolger Ingolstadt und Augsburg schon jetzt erarbeitet. Verzichten müssen die Adler in den kommenden Wochen auf Routinier Marcel Goc. Allerdings haben die Kurpfälzer auch in der Tiefe einen exzellent besetzten Kader.

Das letzte Spiel vor der Länderspielpause bestreiten die Roosters am Sonntag in Nürnberg. Dort dürften die Ice Tigers auf eine Revanche für die 6:3 Niederlage in Iserlohn letzte Woche brennen. Unterstützt werden die Iserlohner vor Ort von insgesamt rund 800 Fans, die unter anderem per Fan-Sonderzug anreisen werden. Vielleicht verhilft den Roosters ja ein Hauch von Heimspielatmosphäre zum ersten Auswärtssieg.

Nach dem Spiel plant Trainer Rob Daum fünf freie Tage für sein Team. Diese können die Spieler für jegliche Freizeit- und Reiseaktivitäten nutzen, um vor allem den Kopf frei zu bekommen. Ab dem 10. November will man dann weiter an den Schwachstellen arbeiten und sich auf die nächste Saisonphase mit vielen „kanadischen Wochen“ vorbereiten.

Foto: Trainer Rob Daum – © by Eh.-Mag. (JB)

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