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Hannover / Schwenningen. (MK) Schon vor rund einem Jahr war man von Seiten des Zweitligisten Schwenningen Wild Wings am Kauf einer DEL Lizenz interessiert....
Nach den verpassten Playoffs durchleben die Fans der Hannoveraner derzeit unruhige Zeiten - © by Eishockey-Magazin (DZ)

Nach den verpassten Playoffs durchleben die Fans der Hannoveraner derzeit unruhige Zeiten – © by Eishockey-Magazin (DZ)

Hannover / Schwenningen. (MK) Schon vor rund einem Jahr war man von Seiten des Zweitligisten Schwenningen Wild Wings am Kauf einer DEL Lizenz interessiert. Damals scheiterte der Deal mit München durch den Einstieg von Red Bull in München in fast letzter Sekunde. In diesem Jahr halten sich hartnäckig Gerüchte um einen Lizenzerwerb der Schwarzwälder von den Hannover Scorpions. Dort hat Gesellschafter Günter Papenburg in der Vergangenheit immer wieder erklärt, dass die Scorpions für ihn ein Zuschussgeschäft von rund zwei Millionen Euro jährlich sind. Heute nun haben die Gerüchte weiteren Nährboden erhalten. Wie die Deutsche Presse Agentur berichtet stehen die Gespräche zwischen Papenburg und den Wild Wings vor dem Abschluss. Es soll weitestgehend Einigkeit über einen Lizenzverkauf bestehen. Papenburg wird zwar mit den Worten „Einig ist man sich erst, wenn die Verträge unterschrieben sind“ zitiert, aber vieles deutet auf einen Vollzug des Deals hin.

Bis zum Freitag müssen die DEL Klubs ihre Lizenzunterlagen bei der DEL eingereicht haben. Schon vor Tagen hieß es aus Hannoveraner Kreisen, dass man bis zum Ende der Woche eine endgültige Entscheidung getroffen haben möchte. Gut möglich also, dass bis dahin der Lizenzverkauf in trockenen Tüchern ist. Nicht ausgeschlossen ist auch eine Bewerbung der Scorpions für beide Standorte.

Nicht mehr im Rennen ist offenbar Zweitligameister Bietigheim. Laut Papenburg wird nur noch mit einem Kaufinteressenten verhandelt. Und auch die Steelers haben sich mittlerweile auf ihrer Webpräsenz zur Absage aus Hannover wie folgt geäußert:

Gerhard Kaufmann, Aufsichtsrat der Steelers GmbH:„Über die aktuellen Entwicklungen sind wir natürlich sehr enttäuscht. Wir waren bereit für diesen Schritt und gemeinsam mit unseren Fans, unseren Sponsoren und der Stadt Bietigheim wollten wir das Abenteuer DEL wagen. Letzten Endes haben wir gestern Abend schon die ersten Spekulationen aus der  Lokalpresse Hannovers vernommen und heute Morgen haben wir dann auch die offizielle Absage von den Herren Stichnoth und Papenburg erhalten.“

Volker Schnabel, Geschäftsführer der Steelers GmbH:„ Ich bedauere sehr, dass die Strukturen im Deutschen Eishockey es nicht zulassen, dass der Meister als sportlicher Aufsteiger die Chance Aufstieg nicht wahrnehmen kann. Letztendlich habe das Geld entschieden. Unseren Traum und unser sportliches Ziel werden wir nicht aufgeben und weiterverfolgen.“

Die Schwenninger Wild Wings stiegen 2003 aus der DEL aus. Trotz des sportlichen Klassenerhalts in den Play-downs gegen Frankfurt (in der darauffolgenden Saison Meister und mittlerweile nach Geldproblemen in der drittklassigen Oberliga gelandet) mussten die Schwarzwälder seinerzeit aus wirtschaftlichen Gründen ihren Rückzug verkünden. Das im Sommer 2003 erfolgreich abgeschlossene Insolvenzverfahren ließ seinerzeit einen (Neu)Start der Wild Wings in der zweiten Liga zu.  In zehn Jahren Zweitklassigkeit gelangen zwei Finalteilnahmen, die aber nicht erfolgreich gestaltet werden konnten. Nun könnte der Standort Schwenningen von den Finanzproblemen eines anderen Standortes profitieren. Das frühere Bauchenbergstadion ist nach der Renovierung, sie dauerte fast drei Jahre lang von 2007 – 2010, ein wahres Schmuckkästchen geworden und entspricht weitestgehend den DEL Vorschriften.  6215 Zuschauer, davon 1792 Sitzplätze, finden dort Platz.

Scorpions-Eigner Günter Papenburg - © by Eishockey-Magazin

Scorpions-Eigner Günter Papenburg – © by Eishockey-Magazin

Sollten die DEL Lichter bei den Scorpions tatsächlich ausgehen, dann stünde Hannover innerhalb weniger Wochen ohne Profieishockeyklub da. Lokalkonkurrent Hannover Indians, in der maroden Spielstätte am Pferdeturm beheimatet, musste vor wenigen Wochen ebenfalls Insolvenz anmelden und geht in der neuen Saison voraussichtlich in der Oberliga Nord an den Start.

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