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Mannheim (GK).Die Mannheimer Adler haben am Sonntagnachmittag in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit 1:0 im Penalty-Schießen gegen die Straubing Tigers gewonnen, nachdem es...
Adler Trainer Hans Zach - (c) by Eishockey-Magazin (DR)

Adler Trainer Hans Zach – (c) by Eishockey-Magazin (DR)

Mannheim (GK).Die Mannheimer Adler haben am Sonntagnachmittag in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit 1:0 im Penalty-Schießen gegen die Straubing Tigers gewonnen, nachdem es nach der regulären Spielzeit und der fünfminütigen Verlängerung nur 0:0 stand. Damit erhalten die Mannheimer zwei Punkt, die Straubinger nur einen Zähler. Diese Art der Punkteteilung ist auch gerecht, denn Mannheim tat mehr für das Spiel, die Tigers haben anderseits beherzt gekämpft und sich einen Zähler verdient. In der Tabelle bleiben die Badener Vierter.

Insgesamt ist das Ergebnis für die Adler gegen den Tabellenzwölften aus Niederbayern natürlich enttäuschend, doch besser waren die Mannheimer am Sonntag nicht. Die Adler waren nur in den ersten acht und letzten acht Minuten wirklich bärenstark. Doch vermochten sie es in diesen Phasen nicht, ein Tor zu machen. Die restliche Spielzeit war aus Adlersicht ein ziemliches Gegurke. Optisch waren die Blau-Weiß-Roten zwar stets überlegen, ohne jedoch wirklich zwingend zu sein.

Man hatte den Eindruck, bei den Adlern war am Sonntag nach der Anfangsoffensive rasch die Luft raus. Was sicher der Tatsche geschuldet war, dass man im Gegensatz zu den Straubingern am Mittwoch sowie am Freitag ran musste. Auch wurden in der Quadratestadt die drei verletzten Top-Stürmer Ken Magowan, Christoph Ullmann und Jochen Hecht vermisst.

Und letztlich war es auch so ein Tag, an dem will der Puck einfach nicht ins gegnerische Tor gehen wollte und das Pech am Schläger klebte. Wobei es anderseits auch so war, dass die Mannheimer wieder in ihre zwei alte Krankheit verfielen: 1) Schwaches Ãœberzahlspiel: Sie vermochten es nicht, aus sechs Ãœberzahlsituationen auch nur einen Treffer zu schießen; 2) Die Adler spielten wieder viel zu kompliziert, schossen zu wenig und wollten phasenweise den Puck ins Tor zaubern, anstatt den raschen Abschluss zu suchen. Häufig wurde der Querpass gespielt und damit die Verantwortung abgegeben, wo ein Direktschuss angebrachter gewesen wäre. Zudem fuhren die Adler-Stürmer ständig hinter das gegnerische Tor oder drehten gar Kringel um das „feindliche“ Tor herum, anstatt den Puck aufs Tor zu hämmern und auf den Nachschuss zu lauern.

Zur Chronologie:

1.Drittel

Die Adler legten los wie die Feuerwehr und dominierten die Partie eindeutig. Es war nahezu ein Spiel auf ein Tor und die Adler waren haushoch überlegen. In der ersten Minute hatte direkt Matthias Plachta eine Großchance mit einem Hammer aus der Halbdistanz, doch scheiterte er knapp. In Überzahl war es dann Adler-Verteidiger Steve Wagner, der ein Treffer auf dem Schläger hatte, aber auch er brachte den Puck nicht im Straubinger Tor unter. Straubing fand in dieser Phase überhaupt nicht statt. Und in diesem Stil ging es weiter. Mannheim schoss aus allen Lagen und erspielte sich Großchance auf Großchance, doch gelang es nicht ein Tor zu markieren. Auch ein zweites Powerplay für die Adler führte nicht zum Erfolg.

Als Adler-Defender Dominik Bittner in der achten Minute auf die Strafbank musste, riss der Faden im Mannheimer Spielfluss. Zwar gelang es Straubing nicht, in Überzahl einen Treffer zu markieren, doch lösten sie sich auch nach Ablauf des Powerplays aus der Umklammerung der Mannheimer. Insgesamt nahm das Match nun an Intensität ab. Die Tigers verstanden es, das Tempo aus dem Match zu nehmen. Der Angriffsschwung der Blau-Weiß-Roten war bis Drittelende verpufft und es war nur noch Stückwerk, was die Mannheimer produzierten.

Siegtorschütze: Martin Buchwieser - © by Eishockey-Magazin (EF)

Siegtorschütze: Martin Buchwieser – © by Eishockey-Magazin (EF)

2. Drittel

Der zweite Abschnitt verlief ähnlich wie der vorangegangene. Die Adler optisch überlegen und mit einer Vielzahl von guten Gelegenheiten, aber die kleine Hartgummischeibe wollte nicht über die Linie gehen. Und dies auch, oder gar in erster Linie, weil die Mannheimer zu kompliziert agierten. Straubing verteidigte hingegen geschickt und war mit seinen Kontern gefährlich. So hatte der Star der Straubinger, Blaine Down, in der 30. Minute die Riesenchance, bei dem alle Zuschauer den Puck schon im Adler-Gehäuse sahen, doch verhinderte Dennis Endras mit einer Weltklasseparade die Führung für die Tigers. Letztlich blieb es beim Gang in die Kabinen beim 0:0 Unentschieden.

3.Drittel

Es waren gerade mal zwei Minuten gespielt, da stockte den Zuschauern der Atem, als der Puck, abgefeuert von einem Straubinger, an die Querlatte des Mannheimer Gehäuses schlug und ins Feld zurücksprang. Die Tigers witterten aufgrund des Spielstandes von immer noch 0:0 ihre Chance, einen wenn nicht gar mehr Punkte aus Mannheim mitzunehmen. Die Niederbayern kämpfte sehr beherzt und engagiert. Den Angriffen der Adler fehlte hingegen die Durchschlagskraft. Die Niederbayern drückten der Partie nun mehr und mehr den Stempel auf und Adler-Goalie Dennis Endras musste mehrmals sein ganzes Können aufweisen, um das 0:0 festzuhalten.

In den letzten acht Minuten – auch begünstigt durch zwei Strafzeiten der Straubinger – drehten die Adler dann noch einmal gewaltig auf und setzten die Tigers unter Druck. Besonders in einer Ãœberzahlsituation ab fünf Minuten vor Spielende flogen Tigers-Torsteher Jason Bacashihua die Pucks nur so um die Ohren, doch wollte die Scheibe nicht über die Linie gehen. In der 53. Minute herrschte totale Konfusion vor dem Straubinger Tor und es war ein wildes Gestochere, mit zahlreichen Gelegenheiten für Mannheim, doch wieder ging der Puck nicht rein. 2:39 Minuten vor Spielschluss dann eine sehr umstrittene Schiedsrichterentscheidung, als die Unparteiischen den Mannheimer Jon Rheault auf die Strafbank verbannte. Es blieb aber beim 0:0 und es ging in die Verlängerung.

Verlängerung:

Mannheims Marcus Kink umzingelt von Straubings Abwehrrrecken - © by Eishockey-Magazin (GK)

Mannheims Marcus Kink umzingelt von Straubings Abwehrrrecken – © by Eishockey-Magazin (GK)

Mannheim auch hier das weitaus aktiver Team. Aber was hilft dies, wenn eine Mannschaft dies nicht in Tore ummünzen kann. Auch nach 65 Minuten stand es immer noch 0:0 Unentschieden.

Damit gab es Penalty-Schießen. Für Straubing traten Kristopher Beech, Sean Sullivan und Carsen Germyn an. Nur Letztgenannter konnte verwandeln. Für Mannheim schossen Kai Hospelt, der direkt traf, dann folgte Frank Mauer, der knapp scheiterte und schließlich musste Martin Buchwieser beim Stand von 1:1 ran. Martin Buchwieser lief langsam an, fuhr auf die halbrechte Seite der Eisfläche und steuerte von dort auf das Tigers-Gehäuse zu. Als alle schon dachten, er schafft das nie, aus dem Winkel ein Tor zu schießen, zog er nach Innen an Torsteher Jason Barashiua vorbei und schob den Puck zum Siegtreffer in die Maschen des Tigers-Gehäuses.

Statistik:

Mannheim : Straubing 1:0 (0:0/0:0/0:0/0:0/1:0)

Tore: 1:0 (65.00) Buchwieser -Penalty-Schießen

Strafen: Mannheim 4 Min – Straubing 12 Min

Torschüsse: Mannheim 52 – Straubing 30

Schiedsrichter: Brill / Vogl

Zuschauer: 13.000


Aufstellungen:

Mannheim: Endras (Brückmann) – Sifers, Wagner, Vernace, Reul, Bittner, Goc, Fischer – Mauer, Hospelt, Arendt, Plachta, Kink, Rheault, Buchwieser, Gamache, Ackermann, Höfflin, El-Sayed,

Straubing: Bacashihua (Staudt) – Canzanello, Dotzler, Sillivan, Hendry, Ondrschka, Kramer, Osterloh – Down, Beech, Germyn, Stewart, Brandt, Röthke, Schönberger, Brandl, Wörle, Flache, Endraß, Sturm

Three Stars:

Hospelt (Adler)

Bacashihua (Tigers)

Endras (Adler)

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