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Toronto. (AZ) Der vielleicht begehrteste UFA (Unrestricted Free Agent) in diesem Sommer hat sich entschieden. Coach Mike Babcock verlässt nach 10 Jahren erfolgreicher Arbeit die Detroit...
Mike Babcock - © by Maple Leafs Media

Mike Babcock – © by Maple Leafs Media

Toronto. (AZ) Der vielleicht begehrteste UFA (Unrestricted Free Agent) in diesem Sommer hat sich entschieden. Coach Mike Babcock verlässt nach 10 Jahren erfolgreicher Arbeit die Detroit Red Wings und wird ab dem 01.07.2015 das Team der Toronto Maple Leafs übernehmen.

 
Die Meldung kam am Mittwochabend dann doch sehr überraschend, da nach Expertenmeinungen eigentlich nur noch die Red Wings und die Buffalo Sabres im Rennen um den Starcocach schienen. Doch Toronto gab wohl ein letztes Angebot ab, welches Babcock überzeugen konnte. Satte 60 Mio. $ für 8 Jahre. Damit ist der Kanadier der mit Abstand best bezahlteste Trainer der NHL. Mit diesem Angebot konnte Toronto seine Kontrahenten ausstechen (Buffalo bot angeblich 30 Mio. $ bei 6 Jahren Laufzeit und die Red Wings 20 Mio. $ bei 5 Jahren).
Interessant wird sein, wie sich der Triple Gold Club Coach im medialen Haifischbecken Toronto schlagen wird. Seine Arbeit wird von zig Journalisten mit Argusaugen überwacht werden und die Interviews, die Babcock gewöhnlich nach wenigen Minuten mit einem „See you Guys“ beendet, werden in Toronto sicherlich in Länge und Inhalt nur schwerlich akzeptiert werden, vor allem wenn die erste Niederlagenserie einsetzen sollte.

 

In Detroit konnte man sich recht schnell mit dem Abgang des Trainers arrangieren, da die Red Wings mit Jeff Blashill wohl schon einen Nachfolger gefunden haben und sie von den Maple Leafs als Ablöse noch einen Drittrunden Draftpick erhalten. Der in Michigan geborene Blashill trainiert seit 2012 das Farmteam der Red Wings, die Grand Rapids Griffins. Mit ihnen gewann er 2013 den Calder Cup und steht in diesem Jahr schon wieder im Conference Finale der AHL. Außerdem war er bereits als Assistenzcoach unter Mike Babcock bei den Red Wings tätig. Er kennt also sowohl die Nachwuchsspieler als auch die gesamte Organisation sehr gut. Außerdem wird ihm nachgesagt, dass er einen freundlicheren Umgang mit den Spielern und den Medien pflegt, als dies Mike Babcock tat.

 

Die Gründe für Babcocks Abgang liegen wohl zum größten Teil an den Finanzen, obwohl er bis zu letzt immer erklärte, dass das Wichtigste für ihn das Gewinnen sei. Ob er mit diesem Vorhaben in Toronto richtig gelandet ist, wird die Zukunft zeigen. Die Mannschaft hat sicherlich insgesamt das Potential zumindest die Playoffs zu schaffen, jedoch galt das Team um Starstürmer Phil Kessel und Kapitän Dion Phaneuf bisher als charakterlich fragwürdig und untrainierbar. Wenn Babcock aber das Unmögliche schaffen sollte und die die Maple Leafs in naher Zukunft zum ersten Stanley Cup Sieg seit 1967 führen könnte, dann hätte sich der wohl beste Trainer der NHL in Kanada endgültig unsterblich gemacht. Allerdings birgt sein Wechsel natürlich auch die Gefahr, dass auch er diesem Team keine Siegermentalität einhauchen kann und er scheitern wird. Mit Brendan Shanahan, der während der vergangenen Saison den General Manager Posten in Toronto übernommen hat, trifft er jedoch auf einen langjährigen Detroiter Weggefährten, der ihm sicherlich die Zeit und auch das gewünschte Personal geben wird, welches sich Mike Babcock wünscht.

 
Sportlich sehr interessant wird sicherlich nun auch die Teamplanung der Maple Leafs und Red Wings für die kommenden Saison sein. Nachdem ein Megatrade der beiden Teams zur Deadline wohl nur an Kleinigkeiten scheiterte, bleibt abzuwarten ob die Gespräche überhaupt neu aufgenommen werden. Damals waren sich die Clubs so gut wie einig, dass Dion Phaneuf gegen einen Pic/Prospect sowie einen Verteidiger (vermutlich Brendan Smith) und einen Stürmer (vermutlich Stephen Weiss) getauscht werden sollte. Allerdings waren die Leafs über Stephen Weiss nicht sehr erbaut und wollten noch einen Top Prospect (Mantha, Larkin), was wiederum den Red Wings zu viel erschien. Nachdem aber gerade Weiss und Smith des Öfteren von Babcock auf die Tribüne verbannt wurden und nicht gerade zu seinen Lieblingen gehörten, scheint der Trade in dieser Form wohl nicht mehr stattfinden zu können. Aber wer weiß, ob Babcock nicht den einen oder anderen Spieler von Detroit nach Toronto locken will.
Die Fans können sich in jedem Fall auf die nächsten Duelle der beiden Teams freuen, deren Rivalität durch diesen Wechsel sicherlich noch einen weiteren Schub erhalten wird. Vor allem da die beiden Original Six Organisationen in derselben Division spielen, was bedeutet, dass in der kommenden Saison mindestens vier Aufeinandertreffen anstehen werden.

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