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Nach Indians nun Scorpions: Starbulls treffen auf alte Bekannte Nach Indians nun Scorpions: Starbulls treffen auf alte Bekannte
Rosenheim. (PM SBR) Vorhang auf zum Playoff-Viertelfinale um die Meisterschaft in der deutschen Eishockey-Oberliga: Am Mittwoch empfangen die Starbulls Rosenheim die Hannover Scorpions zum... Nach Indians nun Scorpions: Starbulls treffen auf alte Bekannte

Die Starbulls jubeln – © by L. Schirmer


Rosenheim. (PM SBR) Vorhang auf zum Playoff-Viertelfinale um die Meisterschaft in der deutschen Eishockey-Oberliga: Am Mittwoch empfangen die Starbulls Rosenheim die Hannover Scorpions zum ersten Heimspiel im emilo-Stadion (Spielbeginn 19:30 Uhr). Der Gegner, der tatsächlich ja 20 km nördlich von Hannover in der Gemeinde Wedemark angesiedelt ist, hat einige in Rosenheim gut bekannte Eishockeyspieler in seinen Reihen – und er hat im Gegensatz zum Lokalrivalen Hannover Indians Ambitionen auf den Aufstieg in die DEL 2. Wie schon im Achtelfinale sind auch in dieser zweiten Playoff-Runde drei Siege zum Weiterkommen nötig.

Die wahrscheinlichste Variante der drei möglichen Viertelfinalgegner für die Starbulls Rosenheim wurde am Sonntagabend Gewissheit. Mit den Icefighters Leipzig (gegen Sonthofen) und den Hannover Scorpions (gegen Peiting) setzten sich die beiden favorisierten Teams im fünften Spiel jeweils mit 3:1 durch, so dass es die Grün-Weißen nicht mit den Moskitos Essen und auch nicht mit dem EC Peiting, sondern erneut mit einem Verein aus Hannover zu tun bekommen. Tatsächlich angesiedelt sind die Hannover Scorpions freilich nicht in der niedersächsischen Landeshauptstadt selbst, sondern rund 20 km nördlich in der aus mehreren Ortschaften bestehenden Gemeinde Wedemark. Gut 20 Minuten dauert die S-Bahn-Fahrt von Hannover nach Mellendorf, wo sich die Heimspielstätte der Scorpions befindet, die sich heutzutage „hus de groot EISARENA“ nennt.

In der vergangenen Spielzeit traten die Mellendorfer in der Oberliga Nord auch noch als Wedemark Scorpions auf. Dann folgte der Zusammenschluss mit den in der gleichen Liga spielenden Hannover Scorpions. Die hatten temporäre eine Heimat im zwischen Hannover und Mellendorf gelegenen Langenhagen gefunden, nachdem sie sich 2013 aus der höchsten deutschen Spielklasse zurückzogen. Ursprünglich entstammten sie ebenfalls dem Stammverein ESC Wedemark und spielten anfangs auch unter dieser lokalen Bezeichnung in der DEL. Es haben sich quasi ein „Auswuchs“ und ein „neuer Trieb“ aus gleichen Wurzeln vor der laufenden Oberligasaison wieder am ursprünglichen Ort vereint.

Im Hinblick auf Popularität und Zuschauerzuspruch können sich die Scorpions mit den Indians nicht messen. Die Zuschauerzahlen im Mellendorfer Stadion, das 3.800 Zusehern Platz bietet, liegen weit unter der Hälfte jener im Stadion am Pferdeturm. Im Gegensatz zum Rosenheimer Achtelfinalgegner aus dem Hannoverschen Stadteil Kleefeld sind die Wedemarker allerdings ein potenzieller Aufstiegskandidat, der den notwendigen Lizenzprüfungsantrag für die Teilnahme an der DEL 2 eingereicht hat. Insgesamt sind im Viertelfinale mit den Tilburg Trappers (Statuten erlauben es nicht) und den Icefighters Leipzig (keine Ambition) nur noch zwei von ursprünglich sieben Playoff-Teilnehmern dabei, die keine Aufstiegsmöglichkeit besitzen.

Auch zahlreiche bekannte Akteure in den Reihen des Gegners machen den Viertelfinal-Vergleich der Starbulls mit den Hannover Scorpions ganz besonders interessant: Andrej Strakhov war bis zur vorletzten Saison fünf Spielzeiten lang eine Stütze im Rosenheimer DEL-2-Team, Christoph Koziol und Dennis Schütt waren bereits im Starbulls-Nachwuchs aktiv. Auch Teamkapitän Sebastian Lehmann und Verteidiger Sean Fischer (Sohn von Sportbund-Legende Ron Fischer) trugen schon kurzzeitig das grün-weiße Trikot. Fischer war darüberhinaus immer ein besonders auffälliger und nicht selten polarisierender Akteur, wenn er im Trikot der gegnerischen Mannschaft (Lausitzer Füchse und SC Riessersee) auf dem Rosenheimer stand. Gleiches gilt für Stürmer Björn Bombis (Bremerhaven), Deutsch-Kasache Sachar Blank (Heilbronn) und Torwart Björn Linda (Frankfurt, Herne), die vielen Starbulls-Fans deshalb noch sehr gut in Erinnerung sind.

Der herausragende Scorer im Team der Scorpions ist allerdings ein weit weniger bekannter Wandervogel ohne bedeutende höherklassige Vita: Patrick Schmid, vergangen Saison noch in Diensten der Blue Devils Weiden, brachte es in seinen bisher 49 Saisoneinsätzen auf sagenhafte 91 Punkte (darunter 51 Tore)! Teamkollege Bombis steht sogar noch einen Gesamtzähler besser da, so dass die Scorpions die beiden punktbesten Stürmer aller Meisterrundenteilnehmer der Oberliga Nord in ihren Reihen haben und zudem mit Dennis Schütt den mit Abstand erfolgreichsten Verteidiger (62 Punkte in 48 Spielen). Dazu sorgen mit dem Kanadier Chad Niddery und dem US-Boy Brian Gibbons noch zwei ausländische Stürmer für viel Torgefahr in den ersten beiden Reihen. Gibbons, der nicht verwandt ist mit Deggendorfs Kyle Gibbons, wurde erst Ende Januar von Oberligist Preußen Berlin verpflichtet, nachdem die Scorpions kurz zuvor ihrem US-Kanadier Michael Budd wegen eines Drogendeliktes fristlos kündigten.

Als Tabellenvierter des abschließenden Klassements der Oberliga Nord hatten die Hannover Scorpions vier Punkte mehr auf der Habenseite als die von den Starbulls mit 3:1-Siegen im Achtelfinale bezwungenen Hannover Indians. In den direkten Duellen in Haupt- und Meisterrunde waren die Indians in dieser Saison aber der erfolgreichere Hannoversche Oberligist, gewannen in Haupt-, bzw. Meisterrunde vier von fünf Vergleichen (5:4 n.P., 4:3 n.P., 7:1, 3:1, 2:4). Im Unterschied zu den ausgeglichener besetzten und kadermäßig breiter aufgestellten „Kleefeldern“ konzentriert sich die Qualität bei den „Mellendorfer“ stark auf die ersten beiden Reihen mit ihren sehr abgezockten Akteuren. Wenn diese ins Laufen kommen, können die Scorpions jeden Gegner schlagen – wenn nicht, aber auch gegen jeden Gegner untergehen. Auch die Achtelfinalserie gegen Peiting lief entsprechend: Die unter der sportlichen Verantwortung des 52-jährigen Dieter Reiss stehende Mannschaft startete mit einer Heimpleite und leistete sich eine desaströse 1:9-Auswärtsniederlage im Pfaffenwinkel, hielt dem Druck im fünften und entscheidenden Spiel dann aber stand.

Es ist also eine hochinteressante Aufgabe, die es von den Starbulls auf ihrem ausgerufenen Weg ins Halbfinale zu bewältigen gilt. Und da Indians-Trainer Len Soccio eine über 20 Jahre lange Scorpions-Vita als Aktiver und Coach hat, dürften Spieler und Trainerteam der Mellendorfer über die Merkmale im Spiel der Mannschaft von Manuel Kofler und die Stärken der einzelnen Spieler im Vorfeld bestens informiert worden sein. Im ersten Vergleich am Mittwochabend im heimischen emilo-Stadion setzen die Starbulls natürlich wieder auf die großartige Unterstützung ihrer Fans, um am Freitag um 20 Uhr zum Auswärtsspiel in der „hus de groot EISARENA“ zu Mellendorf mit einem Auftaktsieg im Rücken antreten zu können. Dann gilt es auch, eine statistische Serie zu brechen, denn die letzten sechs Gastspiele der Starbulls in der Wedemark gingen zwischen 1997 und 2000 allesamt verloren. Der erste und bislang einzige Sieg einer Rosenheimer Mannschaft auf Mellendorfer Eis liegt über 21 Jahre zurück: Im Herbst 1996 siegten Chris Bartolone, Scott Beatty, Joel Savage & Co. dort mit 4:3.

Karten für das am Mittwoch um 19:30 Uhr im emilo-Stadion stattfindende erste Playoff-Viertelfinalspiel der Starbulls gegen die Hannover Scorpions sind jederzeit online zum Selbstausdruck im Ticketshop auf www.starbulls.de erhältlich. Gleiches gilt für das im Rahmen der „Best-of-five-Serie“ in jedem Fall stattfindende zweite Heimspiel der Starbulls am Sonntag (Spielbeginn 17 Uhr). In der Starbulls-Geschäftsstelle am emilo-Stadion sind Karten am Dienstag zwischen 17 und 19 Uhr erhältlich, die Tageskasse am Stadion öffnet jeweils zwei Stunden vor Spielbeginn. Die Termine für die eventuell notwendigen Spiele vier und fünf sind der 27. März (20 Uhr, Mellendorf) und der 29. März (19:30 Uhr, emilo-Stadion Rosenheim).

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