Eishockey-Magazin

Eishockey News, Videos, Fotos, Stories – – – alles kostenlos seit 25 Jahren

Kaufbeuren. (EM) In Kaufbeuren steht am 18. Januar der Bürgerentscheid zum Thema Eissadion an. Schon jetzt bewegt dieses Thema nicht nur die Gemüter in...
Blick in die Sparkassen Arena  - © by Eishockey-Magazin (MK)

Blick in die Sparkassen Arena – © by Eishockey-Magazin (MK)

Kaufbeuren. (EM) In Kaufbeuren steht am 18. Januar der Bürgerentscheid zum Thema Eissadion an. Schon jetzt bewegt dieses Thema nicht nur die Gemüter in Kaufbeuren, sondern mittlerweile sogar weit über die Grenzen des Allgäus hinaus. Wir haben einen offenen Brief zum Thema von George J. King erhalten, den wir an dieser Stelle ungekürzt wiedergeben.

Offener Brief zum Thema Bürgerentscheid in Kaufbeuren

Herr Fürst und sein Verein „Neues Kaufbeuren“ versuchen mit ihren Mitteilungen, bei den Kaufbeurer Bürgern Ängste zu schüren. Sie verwenden dabei aber keine Fakten, sondern Strohmann-Argumente wie „Leistungen für alle“, die gefährdet wären, wenn das neue Eisstadion 3.500 Plätze hat. Auch wird behauptet, Kaufbeurer Schulen könnten nicht saniert werden, wenn das Stadion in dieser Größe gebaut wird. Es ist Herrn Fürst und seinen Mitstreitern natürlich bekannt, dass der Freistaat Bayern die Sanierungen der Kaufbeurer Schulen mit dem Höchstsatz von „60 Prozent + X“ fördern wird und dies ausdrücklich auch aus dem Grund, damit Kaufbeuren das neue Eisstadion schultern kann. (Quelle: Allgäuer Zeitung, 28.11.2014).

Ein weiteres Argument von „Neues Kaufbeuren“ ist die angebliche Steuergeldverschwendung „für Profis“. Auch daran entspricht nichts der Wahrheit, weil man alle Vorteile, die das Eisstadion für die Stadt bringt, ignoriert. Es gibt in Kaufbeuren keinen anderen Verein, der jedes Jahr mehrere Zehntausend Besucher aus dem Umland und ganz Deutschland anlockt, der eine Nachwuchsabteilung hat, aus der 30 Nationalspieler hervorgegangen sind oder der – wenn es schon um’s Geld geht – pro Jahr 250.000 Steuern und Abgaben bezahlt.

Ein neues Eisstadion dürfte wohl so lange halten wie das alte. Schätzen wir 40 Jahre, dann sorgt der ESVK in dieser Zeit für mindestens 10 Millionen Euro Steuern und Abgaben, das ist die Hälfte der reinen Baukosten! Im Gegensatz dazu kann Herr Fürst kann nicht einmal sagen, was denn die Stadt angeblich spart, wenn der Hauptmieter ESVK für ein neues Stadion ausfällt, weil dieses nicht DEL2-tauglich ist. Um es ganz klar zu sagen: Es geht beim Bürgerentscheid nicht darum, dass die Stadt Kaufbeuren dem ESVK ein Stadion baut. Die Stadt Kaufbeuren baut sich selbst ein neues Eisstadion und beim Bürgerentscheid geht es darum, ob dieses neue Stadion genügend Zuschauerplätze bietet, damit auch der ESVK wie bisher existieren kann. Das ist vielen Bürgern anscheinend noch nicht bewusst.

„Neues Kaufbeuren“ kann nicht sagen, wovon denn die enorme Nachwuchsarbeit mit Hunderten Kindern und Jugendlichen finanziert werden soll, wenn nicht durch eine Profi-Abteilung, die ein entsprechend geeignetes Stadion braucht. Herr Fürst kann auch nicht darlegen, wie viel denn ein Stadion kosten darf, das wie von ihm gewünscht ausdrücklich nicht „profitauglich“ ist und wieso „sein“ Stadion dann nicht die gleichen Kosten verursacht wie eines für Profis? Der einzige wesentliche Unterschied sind die Zuschauerplätze. Der Bau selbst, die Eisbereitung samt der notwendigen Energie dafür, Kabinen, Duschen und dergleichen müssen auch für „Amateur“-Mannschaften vorhanden sein. Das ist offensichtlich. Einmal gebaute Zuschauertribünen verursachen aber keine laufenden Kosten mehr. Der Rest des Stadions allerdings schon und diese Kosten müssen bezahlt werden. Wer trägt also diese Kosten für so ein „Amateur“-Stadion, wenn es keinen Hauptmieter mehr gibt? Natürlich die Stadt Kaufbeuren und dann ganz alleine! Selbst 3 Ligen unterhalb der DEL2 gibt es Städte, die kleiner sind als Kaufbeuren und die ein größeres Eisstadion besitzen als das geplante neue. Der ESVK hat 50 Jahre lang ein vereinseigenes (!) Stadion der Stadt zur Verfügung gestellt – auch weil es eine Profimannschaft gab, die das möglich gemacht hat.

Rechnen wir die oben erwähnten 10 Millionen Euro an Steuern und Abgaben und addieren noch die Stadionmiete ein, die der ESVK an die Stadt zahlen wird, wird die zu investierende Summe noch kleiner. Und das ist nur ein Bruchteil dessen, was der ESVK an Nutzen bringt. Der ESV Kaufbeuren macht pro Jahr über eine Million Euro Umsatz, das meiste davon bleibt in Kaufbeuren. Die Zuschauer kaufen außerdem Bier der lokalen Aktienbrauerei, Döner und Bratwürste lokaler Unternehmen – die „Fressmeile“ im Kaufbeurer Stadion ist in ganz Deutschland bekannt. Busunternehmen der Region fahren Fans aus Kaufbeuren durch ganz Deutschland und Fans aus dem ganzen Land kommen nur aufgrund des ESVK nach Kaufbeuren, kaufen hier ein und übernachten auch. Insgesamt sorgt nur der Spielbetrieb der Mannschaften des ESVK pro Jahr für rund 2.000 Ãœbernachtungen in der Stadt. „Schützt den Stadtsäckel“ – diese Forderung kann nur erreicht werden, wenn kein zu kleines Eisstadion gebaut wird, dass sich letztlich nur noch als Kostenfaktor und Steuerverschwendung herausstellt. Genau wäre aber bei einem Erfolg von „Neues Kaufbeuren“ der Fall.

Zu guter Letzt wird von „Neues Kaufbeuren“ immer wieder behauptet, dass Nachwuchsarbeit ja auch ohne Profis möglich sei. Das ist allerdings erneut ein Argument, dass nur davon ablenken soll, dass die gesamte Struktur des ESV Kaufbeuren auf die Profi-Mannschaft (die nicht einmal nur aus Profis besteht) angewiesen ist. Bricht dieses Team weg, gibt es kein Geld mehr für den Nachwuchs, der in den höchsten Spielklassen antritt.

Herr Fürst hat kein einziges belegbares Argument in der Hand, sondern versucht nur mit allen und nicht immer lauteren Mitteln vage Angstgefühle bei Bürgern zu erzeugen, die die Fakten nicht kennen. Sogar die Renten älterer Mitbürger seien gefährdet, so die Aussagen mancher, die auf diese Weise von den Unterschriftensammlern angesprochen wurden. Gleichzeitig fordert Herr Fürst – für sich – eine faire Diskussion ein, weicht aber selbst jeder Diskussion aus, weil die echten Gegenargumente fehlen. Es gibt viele, die sich inzwischen von „Neues Kaufbeuren“ getäuscht fühlen. Aber nun kommen die Fakten in allen Medien auf den Tisch.

Ich möchte als Betreiber des inoffiziellen Fanforums alle Kaufbeurer Bürger bitten, nicht auf die Angstmacherei und die falschen Behauptungen der Gegner eines „Profi-Eisstadions“ zu hören, sondern stolz darauf zu sein, dass unsere kleine Stadt so viele Nationalspieler, Olympia-Teilnehmer, DEL-Spieler und sogar NHL-Spieler hervorgebracht hat und hervorbringt. Vorbilder für die Jugend ganzer Generationen! Seien Sie stolz darauf, dass der Kaufbeurer Nachwuchs dank dieser Vorbilder und der finanziellen Mittel der Profiabteilung mit Teams aus Mannheim, Berlin oder Köln mithalten kann. Seien Sie stolz darauf, dass dieses erfolgreiche Eishockey Kaufbeuren zu einem Begriff in ganz Deutschland gemacht hat, untrennbar mit der Stadt verbunden wie das Tänzelfest.

Freuen wir uns gemeinsam auf ein modernes, geschlossenes, leiseres und komfortableres Eisstadion, ein echtes „Stadion für alle“, das der Stadt nutzt und einen richtigen Schritt in die Zukunft darstellt. Bitte gehen Sie und ihre Familie am 18. Januar 2015 in Ihr Wahllokal und stimmen mit „JA!“.

Gezeichnet,

George J. King

Eishockey-Magazin

No comments so far.

Be first to leave comment below.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert