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Augsburg. (MS) Die Ausgangslage war denkbar gefährlich. Wiederholen die gastgebenden Panther den Heimsieg gegen Mannheim aus dem September, ist ihnen die Pre-Play-Off-Teilnahme bei drei...
Ken Magowan wird von Stephen Werner (rechts) gestört - © by Eishockey-Magazin (RS)

Ken Magowan wird von Stephen Werner (rechts) gestört – © by Eishockey-Magazin (RS)

Augsburg. (MS) Die Ausgangslage war denkbar gefährlich. Wiederholen die gastgebenden Panther den Heimsieg gegen Mannheim aus dem September, ist ihnen die Pre-Play-Off-Teilnahme bei drei verbleibenden Spielen kaum noch zu nehmen.  Wie im Vorjahr ist dann selbst die direkt Qualifikation für die Finalrunde möglich, während Mannheim sich als Tabellenzweiter sicher schon in der Vorbereitungphase zu dieser befindet. Verlieren die Jungs von Larry Mitchell, wird es bei ungünstigem Verlauf der Konkurrenz-Spiele eine doch noch richtig unangenehme Nervenschlacht mit Partien in Straubing (3.3.), in Ingolstadt (8.3.) und im Curt-Frenzel-Stadion gegen Iserlohn (10.8.).

Nun, die Lechstädter haben sich für Nervenschlacht entschieden. Erneut war die heutige Partie spannend bis zur letzten Sekunde und Augsburg an sich das bessere Team. Da Magowan mit einem Schuss ins verlassene Tor und Endras mit tollen Paraden den  2:4 (0:2/1:1/1:1)-Sieg der Adler festhielt, muss man die Krallen geschärft halten – siehe oben.

Augsburg muss trotzt guter Leistung einen 0:2-Rückstand verdauen

Das Abtasten schien heute auszufallen. Es war noch keine Minute gespielt, da musste Ehelechner im Augsburger Tor bereits dreimal massiv eingreifen. Auf der Gegenseite hatte Trevelyan in Ãœberzahl  – er stellte einfach den Schläger in einen Boyle Hammer – die bisher beste Chance der Partie (2.), bevor er selbst mit einem Foul das Gleichgewicht auf dem Eis wieder herstellte. Es entwickelte sich ein flottes Spiel, in dem nicht nur die Gäste immer wieder gefällig in die Offensivzone kombinierten, sondern die Fuggerstädter durchaus den gewohnten Körpereinsatz mit einer feinen Klinge zu kombinieren wussten. Daraus resultierend hatten sie mit Trevelyan (7., zauberte sich durch die Verteidigung), Somma aus kurzer Distanz (8.)  und  Thang per Fernschuss weitere Top-Chancen, die sichere Beute des ehemaligen Augsburger Publikumsliebling Endras wurden. Die Panther hatten nun deutlich Oberwasser und hätten bei einem Alleingang von Mauer (10.)  doch um ein Haar den Gegentreffer kassiert. Als die Fans nun noch lautstarker als bisher unterstützten, schlich sich prompt etwas Unordnung in der Defensivzuordnung ein und El-Sayed fälschte – einsam und verlassen – einen Schlagschuss von Belle unhaltbar für Ehelechner unter die Latte ab. Die Anzeigetafel zeigte folglich eine überaus schmeichelhafte Führung der Adler (14.), die bei den Bayern jedoch nur einen kurzen Juckreiz auszulösen schien. Sofort ging es weiter mit den intensiven Offensivbemühungen, die Somma (17.) freistehend zu hoch ansetzte und Trevelyan (18.) aus kurzer Distanz nur ungenau abschließen konnte. Gelegentlich bekam dann Ehelechner wieder etwas zu tun. Meist parierte er fehlerfrei, nicht so aber 38 Sekunden vor der ersten Sirene. Ein relativ harmloser Schlenzer von Reul rutschte ihm über Schoner und Kelle ins Netz. Mal sehen, wie lange die Panther an diesem 0:2-Rückstand laborieren werden.

Unverändertes Bild: Augsburg dominiert und Mannheim trifft trotzdem

Christoph Ullmann (links) im Zweikampf mit Mario Trabucco - © by Eishockey-Magazin (RS)

Christoph Ullmann (links) im Zweikampf mit Mario Trabucco – © by Eishockey-Magazin (RS)

Während das Tempo hoch blieb, war zunächst jede Präzision aus den Aktionen gewichen. Erst Magowan Direktabnahme (25.) nötigte einen Torsteher zu einer deutlich erkennbaren Abwehraktion. Im Gegenzug erwies sich Endras gegen Thang als sicherer Rückhalt (26.). Wie sehr zunächst die Luft raus war zeigte eine Strafe gegen Augsburgs Helms (27.). Mannheim, als bestes Ãœberzahlteam der gesamten Liga, kam nie wirklich in die entsprechende Aufstellung.  Zur Spielmitte forcierten die Gastgeber das Tempo dann deutlich und während die ersten Versuche noch das Ziel verfehlten, verwertete Trevelyan eine feine Vorarbeit von MacArthur direkt aus der Luft zum hochverdienten Anschlusstreffer (32.) für seine Farben. Die Stimmung unter den Fans steigerte sich weiter, als das Heimteam den Druck aufrecht erhalten konnte, Mannheim sich selbst bei ausgeglichener Spielstärke nicht aus der eigenen Defensivzone befreien konnte. Lediglich Maurers Direktannahme (34.) hätte aus Augsburger Sicht, ins Auge gehen können. Ebenso die Aktion vier Minuten vor der zweiten Sirene als Kettemer freie Schussbahn hatte und Ullmann den Nachschuss zu unkonzentriert abfeuerte. Die Panther hatten alles – bis auf wenige Kurpfälzer Konter –  eigentlich im Griff und ein nächster Tipp-In von Zeiler (38.) hätte eigentlich den Ausgleich verdient gehabt. Und wie es im Sport halt mal so ist: treffen die einen nicht, treffen die anderen. Erneut schlugen also die Adler eiskalt zu – diesmal 53 Sekunden vor Ertönen der Sirene. Glumac und Seidenberg erkämpften sich von Draxinger die Hartgummischeibe in der Rundung, Seidenberg passte geschickt zu Ullmann, der direkt am Torraum wartend mühelos verwandeln konnte. Unglücklich  – aber bei der bisher gezeigten Leistung der Panther war es durchaus noch nicht aussichtslos.

Panther geben Gas – Magowan entscheidet das Spiel

Wieder dauerte der Kurz-vor-der-Sirene-ein-Tor-kassiert-Verdauungsprozess der Panther einige Zeit. Vier Minuten, die am Ende des Spiels hoffentlich nicht fehlen werden. Es hätte die Stimmung im Curt-Frenzel-Stadion sicher etwas gehoben, wenn Bassen (44.) oder Tölzer (45.) bereits früh den Anschluss erzielt hätten. Sensationell wie Endras gegen den Augsburger Defensivspezialisten den Winkel verkürzte. Die Adler lauerten auf Fehler des Kontrahenten und als Boyle ihnen diesen Gefallen tat, konnte er sich bei Ehelechner bedanken, der das Geschoß sicher wegfischte (46.). Gerade als sich dann das Gefühl breit machte, die Kurpfälzer spielen das nun locker herunter, donnerte Zeiler Endras die Scheibe an die Maske und  MacDonald fing sich eine weitere Strafzeit ein (49.). Das wichtige Signal? Leider nein. Die Überzahlsituation konnte Augsburg nicht verwerten und bedauerlicherweise auch nicht zum Stabilisieren seines Offensivrhythmus nutzen. Glumac dann mit der Riesengelegenheit (50.) das Match zu entscheiden. Ehelechner war noch irgendwie mit dem Schoner dran. Und dann zündete die Lunte endlich. Seifert wußte nicht wohin mit der Scheibe, feuerte sie einfach vors Tor und freute sich über Kollege Somma, der sie per Rückhand zum 2:3 einschob. Das Feuer ist schlagartig im Spiel zurück und die Ränge explodieren als Helms (56.) und Trevelyan knapp an Teufelskerl Endras scheiterten. Aber es sollte nicht sein. Als Ehelechner zu Gunsten eines weiteren Feldspielers das Tor verlassen hatte, vertändelte ein Verteidiger die Scheibe und Magowan „chipte“ sie von der Mittellinie zur Entscheidung ins Netz.

 

Stimmen zum Spiel:
Harald Kreis (Mannheim):
​ Wir haben gut begonnen und wir wissen, es ist wichtig in Augsburg gut zu starten und die Räume eng zu machen. Im zweiten Abschnitt gerieten wir nach meinem Geschmack zu oft unter Druck. Meine Mannschaft hat heute alles getan um Gegentore zu verhindern. Insgesamt gesehen war es ein sehr knappes Spiel.
Larry Mitchell (Augsburg): Nach den frühen Gegentoren in den vorangegangenen Spielen wollten wir auf jeden Fall die ersten fünf Minuten überstehen. Das ist uns gelungen. El-Sayed stand beim ersten Tor viel zu allein. Trotz Rückstand wollten wir einfach spielen und geduldig sein. Nach dem dritten Treffer haben wir uns entschieden einen Verteidiger (Draxinger) nicht mehr zu bringen.  Dennis hat heute den Unterschied ausgemacht. Viel besser können wir selbst nicht spielen und trotzdem verliert man mit dieser Leistung halt auch mal gegen die deutschen Spitzenteams.
Steffen Werner (Augsburg): Ich finde wir haben großartig gespielt und manchmal spielen die gegnerischen Torhüter eben noch einen Tick besser – wie Endras heute. Aber wir hatten eigentlich genug Chancen um trotzdem zu gewinnen….

Statistik

Augsburger Panther – Adler Mannheim 2:4 (0:2/1:1/1:1)
Tore: 0:1 (13:12) El-Sayed (Belle/Arendt); 0:2 (19:22) Reul (Seidenberg/MacDonald); 1:2 (31:24) Trevelyan (MacArthur/Werner); 1:3 (39:07) Ullmann (Seidenberg/Glumac);  2:3 (55:50) Somma (Seifert/Whitmore); 2:4 (59:05) Magowan – EN;

Strafen: Augsburg 4min  – Mannheim 6min
Torschüsse: Augsburg 41 – Mannheim 34
Zuschauer: 4.962
Schiedsrichter: Brill / Fischer

Aufstellungen:
Augsburger Panther:  Ehelechner  (Conti) – Draxinger, Tölzer; Boyle, Forrest; Brown, Seifert – Thang, Zeiler, Flache; MacArthur, Werner, Trevelyan; Whitmore, Trabucco, Somma; Schäffler, Helms, Bassen.

Mannheim: Endras (Brückmann) – Belle, Sifers; Bittner Janik; Kettemer,  N. Goc; Reul – Glumac, MacDonald,  Seidenberg; Mitchell, Ullmann, Magowan; Mauer, Lehoux, Foster; Kink, El-Sayed, Arendt;
Three Stars:
***  Endras (Mannheim)
**  Glumac (Mannheim)
*  Somma (Augsburg)

 

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