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Düsseldorf. (MR) Der Höhenflug der Adler Mannheim stoppte ausgerechnet bei Schlusslicht DEG, und Mannheims Trainer Harold Kreis war an alter Wirkungsstätte sichtlich gealtert und...
Ausgebremst: Thomas Gödtel stoppt Mannheims Marc El-Sayed - © by Eishockey-Magazin (DR)

Ausgebremst: Thomas Gödtel stoppt Mannheims Marc El-Sayed – © by Eishockey-Magazin (DR)

Düsseldorf. (MR) Der Höhenflug der Adler Mannheim stoppte ausgerechnet bei Schlusslicht DEG, und Mannheims Trainer Harold Kreis war an alter Wirkungsstätte sichtlich gealtert und vor allem angesäuert nach der 6:1 Niederlage.

Im Tor der Gastgeber stand heute wieder der junge Felix Bick, sein Gegenüber war niemand geringerer als Nationaltorhüter Dennis Endras – allerdings nur für 40 Minuten. Bis dahin nämlich hatte Endras bereits 6 Male hinter sich greifen müssen! Leider fanden nur gut 3500 Zuschauer an diesem Dienstag den Weg in den ISS-Dome, die restlichen möglichen 5000  haben eine DEG verpasst, die heute wie vom anderen Stern gespielt hat! Zumindest jedenfalls den Tabellenzweiten schwindlig.

Bereits in der vierten Spielminute landete ein lockerer Schlenzer Richtung Tor in selbigem – Endras hatte nur kurz mit der Schulter gezuckt (Paris, 4.). Die erste Strafzeit des Spiels (gegen Mannheim) konnte DEG-Verteidiger Zanetti verkürzen, als er am Torkreis die Kelle reinhielt (8.). Dazwischen hatte Bick gegen Arendt, Belle und Wagner geklärt. Die Gäste versuchten es mit mehr Druck, doch selbst in Überzahl sollte nicht viel gelingen. Martinsen seinerseits durfte sich den dritten Treffer gutschreiben lassen, als er im Powerplay am selben Pfosten wie vorher Zanetti die Scheibe um den Pfosten drückte (18.). Zum Drittelende wurde es etwas brenzlig um das DEG-Gehäuse, mehrere Spieler durften mal schießen, Bick hatte die Kelle verloren, bis der Puck endlich aus der Gefahrenzone befördert werden konnte und Fischbuch den Entlastungsangriff startete.

Die Worte in der Mannheimer Kabine dürften laut gewesen sein, die Kurpfälzer kamen druckvoller aus der Kabine und konnten sich länger im Angriffsdrittel festsetzen, doch weder Janik noch Mauer oder Lehoux konnten Zählbares verbuchen. Und in Überzahl sah es für die Adler nicht besser aus mit dem Scheibenglück und der eigenen Genauigkeit (Mauer neben, Glumac auf den Goalie, MacDonald gar verliert das Spielgerät). Nach dieser Druckphase war Martinsen auf der anderen Seite gar näher am Treffer, als die Adler soeben gekommen waren – er traf immerhin das Gestänge (30.). Es wurde sogar noch bitterer für den Tabellenzweiten, denn sie „fraßen“ ein ganz krummes Ding, Martinsen auf den Goalie und Endras hatte die Scheibe oder doch nicht? Hofland durfte sich für das über die Linie stochern feiern lassen (31.). Ein Powerplay konnte Mannheim nur teilweise ausspielen, weil sie dann selbst einen Mann auf der Strafbank hatten, Seidenberg und Bostrom schienen heute auch besondere Freundschaft schließen zu wollen. Als Düsseldorfs Henry wieder auf dem Eis war, stand die DEG gut in der Aufstellung, doch ein lockerer Pass hoch zur blauen Linie wurde rausgespitzelt, und der Puck lief genau in dem Augenblick an der Bande entlang, als sich die Strafbanktür für Mannheims Lehoux öffnete. Der hatte keine Mühe, im Alleingang Bick auszutanzen und den Ehrentreffer für die Adler zu erzielen (35.). Die DEG kurzfristig etwas geschockt und durcheinander (Marke Hühnerhaufen). Nur Bick behielt die Übersicht, und es tönte mehrfach ein „Bick-Bick-Bick“ durch den Dome. So konnten Mitchell und zweimal Arendt eher nicht jubeln. Auch beim zweiten Alleingang Lehoux´ blieb dann Bick der Sieger. Mehr Sicherheit kehrte wieder ein, nachdem Bostrom den alten Abstand wieder hergestellt hatte (37.). Kurz vor der zweiten Sirene und bei angezeigter Strafe stellte Zanetti mit seinem 2. Treffer heute den Pausenstand her (40.), die ganze Halle tanzte bereits den Gangnam Style, die Fans intonierten „ihr seid nur ein Punktelieferant“.

Sichtlich enttäuscht: Mannheims Trainer Harold Kreis staunt hier wohl nicht schlecht - © by Eishockey-Magazin (DR)

Sichtlich enttäuscht: Mannheims Trainer Harold Kreis staunt hier wohl nicht schlecht – © by Eishockey-Magazin (DR)

Der letzte Abschnitt ist schnell abgehandelt – Kreis hatte den Goalie gewechselt, und Felix Brückmann konnte für die letzten 20 Minuten seinen Kasten sauber halten. Doch auch Felix Bick auf der anderen Seite wackelte zwar mal, brauchte aber auch nicht mehr hinter sich greifen. Am Ende blieben die Adler weit hinter der Erwartung eines Favoriten zurück, hatten nach wie vor nicht das nötige Zielwasser getrunken und fast immer einen fremden oder auch eigenen Schläger dazwischen. Am Ende blieb es bei dem haushohen Sieg für das Kellerkind DEG.

Die Fans haben diesen „Balsam auf die Seele“ mit der Mannschaft gefeiert, die einen neuen Tanz auf das Eis legte bei der Ehrenrunde und mit Gesängen wie „wie sind stolz auf unser Team“ gefeiert wurde. Es ist erstaunlich, wo eine in der Tabelle so abgeschlagene Mannschaft noch immer die Moral und den Siegeswillen her nimmt, um immer noch alles zu geben, obwohl es ja um nichts mehr geht – der 10. Platz ist selbst rechnerisch nicht mehr möglich… Aber: die DEG hat nicht mehr den schlechtesten Sturm – Hannover (110) und München (111) haben 5 bzw. 6 Treffer weniger auf dem Konto als Düsseldorf!

Doppeltorschütze Zanetti zeigte sich erfreut, dass sich die Anstrengungen endlich mal wieder gelohnt haben, während Gästecoach Kreis sich ungewohnt wortkarg gab und der DEG den größeren Siegeswillen bescheinigt hat.

Es stellt sich die – überspitzte – Frage: geht den Adlern auf dem Schlussspurt die Puste aus???

Düsseldorfer EG – Adler Mannheim 6:1 (3:0 / 3:1 / 0:0)

Tore: 1:0 (3:31) Paris (Long, Kreutzer); 2:0 (7:55) Zanetti (Bostrom, Turnbull) 5-4; 3:0 (17:05) Martinsen (Long, Kreutzer) 5-4; 4:0 (30:07) Hofland (Mondt, Martinsen); 4:1 (34:03) Lehoux (Kink); 5:1 (36:42) Bostrom (Ridderwall, Turnbull); 6:1 (39:04) Zanetti (Ridderwall)

Schüsse: 38:37 (12:8/ 14:15/ 12:14)

Strafen: 14:12

Schiedsrichter: Daniel Piechaczek / Stefan Vogl

Zuschauer: 3.577

DEG – Bick (Goepfert) – Gödtel, Ebner; Zanetti, Paris; Bazany, Henry – Kreutzer, Long, Preibisch; Bostrom, Turnbull, Ridderwall; Fischbuch, Martinsen, Mondt; H. Martens, Strodel, Hofland

Mannheim – Endras (ab 41. Brückmann) – Belle, Sifers; Wagner, Bittner; Kettemer, Janik Jr.; Reul – Y. Seidenberg, MacDonald, Glumac; Magowan, Ullmann, Mitchell; Arendt, Y. Lehoux, Mauer; M. Kink, El-Sayed, Höfflin

Best Players:

*** Felix Bick (DEG)

** Marc Zanetti (DEG)

* Colin Long (DEG)

 

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