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Köln (HHK) Es bleibt weiter dabei: wenn die Kölner Haie und die Eisbären Berlin gegeneinander spielen, verlässt der jeweilige Gast als Sieger das Eis....
Berlins Jens Baxmann schirmt die Scheibe gegen Koelns Marco Sturm erfolgreich ab - ©by ISPFD (sportfotocenter.de)

Berlins Jens Baxmann schirmt die Scheibe gegen Koelns Marco Sturm erfolgreich ab – ©by ISPFD (sportfotocenter.de)

Köln (HHK) Es bleibt weiter dabei: wenn die Kölner Haie und die Eisbären Berlin gegeneinander spielen, verlässt der jeweilige Gast als Sieger das Eis. Das war in der Punktrunde  viermal der Fall und nun in den Playoffs auch schon dreimal. Im bisher torreichsten Spiel setzten sich die Eisbären in der mit 18.649 Zuschauern ausverkauften Lanxess-Arena 6:3 durch, nicht unverdient aber sicher zu hoch. Die Entscheidung fiel in den letzten 75 Sekunden durch zwei empty-net-goals der Eisbären, nachdem unmittelbar zuvor die Gastgeber durch einen Doppelschlag das Spiel nochmals spannend gemacht hatten.

Haie-Coach Uwe Krupp war dennoch zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft. „Wir haben gut genug gespielt, um dieses Spiel zu gewinnen. In Berlin werden wir genau so spielen und dann hoffentlich auch wieder unsere Torchancen nutzen.“ Damit sprach Krupp das Hauptproblem seines Teams an, die ungenügende Chancenverwertung. Die kostete den Haien vor allem in dem deutlich überlegen geführten Anfangsdrittel eine sicherere Führung.

Von Eisbären-Coach Don Jackson hätten die zahlreichen Medienvertreter und die in der Arena ausharrenden Fans auch gern einen Kommentar zum Spiel gehört, doch der Kanadier äußerte nur: „Es tut mir leid, aber zu diesem Spiel kann ich keinen Kommentar abgeben.“ Einen rätselhafter „Kommentar“, wie zuvor das ein oder andere Ausrasten Jacksons an der Bande auch.

Kölns Torjäger Chris Minard stand in der ersten Spielminute gleich zweimal im Blickpunkt. Zunächst verpasste er knapp das Berliner Tor, dann foulte er Torhüter Rob Zepp und musste wegen Behinderung auf die Strafbank, Das hatte Folgen: nach einer Minute Überzahl schoss Jullian Talbot aus ziemlich spitzem Winkel ins Tor. Der Ausgleich folgte schnell. Die starke vierte Angriffsreihe der Haie zeichnete dafür verantwortlich. Marcel Ohmann hielt nach einer verunglückten Abwehr den Puck im Angriffsdrittel, über Andreas Holmqvist kam die Scheibe zu Rok Ticar, der Zepp täuschte und einschoss. Dieses Tor war der Auftakt zu einer starken Phase der Haie, die unaufhörlich das Berliner Tor berannten und Chancen über Chancen herausspielten. 15:6 Torschüsse lautete die Bilanz des ersten Drittels, aber es fiel kein weiteres Tor.

Rasant wie das erste Drittel endete, begann das zweite. Doch nach knapp zwei Minuten kam die große Ernüchterung für die Gastgeber, als Verteidiger James Sharrow einen genauen Pass von Florian Busch zum 1:2 verlängerte. Die Gastgeber konterten sofort. Müller, Minard, Holmqvist, Robinson, Tripp –  sie alle prüften nacheinander Rob Zepp, der aber alle Herausforderungen meisterte. Dann vertändelte ausgerechnet das kämpferische Vorbild John Tripp die Scheibe an der eigenen blauen Linie, das nutzte Mark Katic mit einem Schuss ins kurze Eck zum 3:1. Ein starkes Powerplay der Haie führte zu keiner Resultatsverbesserung, und als die Gäste gerade ein paar Sekunden wieder vollzählig auf dem Eis standen, fiel das 4:1. Mads Christensen fälschte einen Caldwell-Schuss unhaltbar ab.

Wie wäre das Spiel wohl weiter verlaufen, hätte Chris Minards Treffer nach 20 Sekunden des letzten Drittels gegolten? Freilich konnte der Treffer keine Anerkennung finden, denn der vermeintliche Torschütze hatte die Scheibe in klarer Abseitsstellung angenommen. Von dieser Szene abgesehen, bestimmen die Eisbären in den folgenden Minuten das Spiel. Erst Mitte des Drittels gab es wieder einige Erfolg versprechende Angriffe der Haie zu sehen, immer mit dem ausgezeichneten Rob Zepp als Sieger. Aber die Haie kamen nur selten zu wirklich guten Torschüssen und sie zeigten sich in der Berliner Abwehrzone zu unentschlossen. Da wurde immer wieder ein vermeintlich noch besser postierter Mitspieler gesucht, als selbst einmal entschlossen zu schießen. So machte man es den Eisbären relativ leicht, den Drei-Tore-Vorsprung zu verteidigen.

Daniel Tjernqvist und Andre Rankel (rechts) im Kampf um die Scheibe - © by ISPFD (sportfotocenter.de)

Daniel Tjernqvist und Andre Rankel (rechts) im Kampf um die Scheibe – © by ISPFD (sportfotocenter.de)

Früh nahm Uwe Krupp seinen Torwart vom Eis und hatte mit dieser Maßnahme zunächst Erfolg. Binnen 35 Sekunden trafen Ales Kranjc sowie Marco Sturm und brachten die Halle zum Kochen. Nur noch 3:4 stand es plötzlich und noch waren fast drei Minuten zu spielen. Krupp nahm seine Auszeit und bereitete die Spielszenen vor, die zum Ausgleich führen sollten. Dazu kam es aber  nicht mehr, im Gegenteil. Nachdem zunächst Florian Busch das leere Tor verfehlt hatte, bedeutete Andre Rankels Treffer 75 Sekunden vor der Schlusssirene die endgültige Entscheidung, das 6:4 von Mads Christensen zwei Sekunden vor Schluss war nur noch eine Zugabe,

Es war das 99ste Spiel zwischen den Kölner Haien und den Eisbären Berlin in der Bundesliga bzw. der DEL. Von den bisher 88 Punktspielen gewannen die Haie 46, die Eisbären 42. Dagegen liegen die Eisbären in der Playoffbilanz nach abgeschlossenen Serien 2:0, und nach nun 11 Spielen mit 9:2 vorn. Die Entscheidung im Meisterschaftsduell 2013 kann nun am kommenden Sonntag im 100sten Vergleich fallen. Allerdings müssten dafür die Eisbären den „Heimfluch“ bezwingen.

Trainerstimmen:

Don Jackson:

Wie oben bereits geschrieben, verweigerte der Eisbären-Coach einen Kommentar…

Uwe Krupp:

Wir haben viel gekämpft, viel Laufbereitschaft gezeigt und auch beim Stand von 1:3 einen guten Charakter gezeigt. Wir waren gut genug, um dieses Spiel zu gewinnen. Am Sonntag in Berlin müssen wir unsere Torchancen besser nutzen. Eine Erklärung dafür, dass es bisher nur Auswärtssiege gab, habe ich nicht.

Statistik:

Kölner Haie – Eisbären Berlin  3:6 (1/1;0/3;2/2)

Tore:  

0:1  (1:24 PP) Jullian Talbot  (Frank Hördler, Florian Busch)

1:1 (4:39) Rok Ticar (Marcel Ohmann, Andreas Holmqvist)

1:2 (21:51) James Sharrow (Florian Busch, Barry Tallackson)

1:3 (30:44) Mark Katic (Corey Locke, James Arniel)

1:4 (35:13) Mads Christensen (Matthew Foy, Ryan Caldwell)

2:4 (56:44) Ales Kranjc (sechster Feldspieler) (Nathan Robinson, John Tripp)

3:4 (57:19 Marco Sturm (sechster Feldspieler) (John Tripp, Charles Stephens)

3:5 (58:45 empty net)  André Rankel  (Jullian Talbot, Travis James Mulock)

3:6 (59:59 empty net)  Mads Christensen

 

Strafen: Köln  18  – Berlin 18 Minuten

Torschüsse: Köln 34  – Berlin 29

Schiedsrichter: Piechaczek, Brüggemann(Gemeinhardt, Schrader)

Zuschauer: 18.649

Aufstellungen:

Köln: Aus den Birken (Ziffzer) – Tjernqvist, Holmqvist; Kranjc, Müller; Lüdemann, Ankert; Krupp – Gogulla Falk, Minard;  Tripp, Stephens, Robinson; Sturm, Schütz, Weiß A.; Ohmann, Ticar, Claeßen

Berlin: Zepp (Elwing) – Hördler, C. Braun; Baxmann, Sharrow; Caldwell, Katic; Haase – Rankel, Talbot, T.J. Mulock; Foy, Christensen, L. Braun; Busch, Olver, Tallackson; Ty. Mulock, Locke, Arniel

Three Stars:

***  Zepp

**  Rankel

*  C. Braun

 

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