Eishockey-Magazin

Eishockey News, Videos, Fotos, Stories – – – alles kostenlos seit 25 Jahren

Mannheim. (GK)  Nach 65 Spielminuten, also nach drei gespielten Dritteln plus Verlängerung stand es am Sonntagnachmittag im absoluten Top-Spiel der DEL zwischen den Mannheimern...
Adam Mitchell umringt von Haien - © by Eishockey-Magazin (GK)

Adam Mitchell umringt von Haien – © by Eishockey-Magazin (GK)

Mannheim. (GK)  Nach 65 Spielminuten, also nach drei gespielten Dritteln plus Verlängerung stand es am Sonntagnachmittag im absoluten Top-Spiel der DEL zwischen den Mannheimern Adlern und den Kölner Haien leistungsgerecht 3:3 unentschieden. Es war der erwartet heiße Tanz und große Showdown der beiden Eishockey-Giganten. Die 13.600 Zuschauer im der ausverkauften SAP-Arena sahen einen echten Leckerbisse und erlebten einem tollen Eishockeynachmittag, der Werbung für den Sport war. Man kann das Match nur mit den Superlativen beschreiben. Teilweise dachte man gar, man befindet sich bereits in der Endspielserie. Es wurde um jeden Meter  gefightet, kein Puck verloren gegeben und es wurde weder der eigene, noch der Körper des Gegners geschont. Und dies in absolut fairem Rahmen. Es ging rauf und runter, von einem Tor zum anderen und die Spannung war kaum zu überbieten, so eng war stets der Spielstand. Einen Sieger bzw. einen Besiegten hatte die Partie eigentlich nicht verdient. Doch gibt es im Eishockey nun mal kein Remis und so musste das Penalty-Schießen die Entscheidung bringen. Hier hatten die Cracks aus der Domstadt das glücklichere Ende für sich, denn Chris Minard verwandelte den entscheidenden Penalty zum 4:3 Endstand. Somit gewinnen die Haie zwei Punkte und die Adler nur einen. Was in der Endabrechnung der Tabelle bedeutet, die Kölner liegen nun mit zwei Punkten Vorsprung auf Rang eins, während die Badener Platz zwei belegen. Auf Platz drei folgt Krefeld mit acht Zählern Rückstand auf Mannheim.

Nachdem sich nun die Hektik gelegt und die Phase der Analysen begonnen hat, fällt das Urteil über die Badener zweigeteilt aus. Von den beiden Partien Haie gegen Adler – am 12. Februar in Köln und am 17. Februar in Mannheim – konnten die Adler in der regulären Spielzeit am 12.2.  in Köln mit 3:2 siegen und verloren am 17.2. Zuhause mit 3:4 Toren nach Penalty-Schießen. Macht in der Endabrechnung einen Sieg und ein Niederlage, oder exakter, vier Punkte für Mannheim und nur zwei für Köln. Doch so ganz zufrieden ist man im Lager der Blau-Weiß-Roten nicht. Denn zum einen wollte man am Sonntag mit einem Sieg an den Kölnern vorbeiziehen und Tabellenführer werden. Dies hat nun nicht geklappt. Zum anderen gilt es noch den Spieltag am Freitag (15.2.) mit einzubeziehen. Dort verloren die Mannheimer acht Sekunden (!) vor Schluss in Krefeld mit 3:4 obwohl man schon 3:2 führte. Durch diese Niederlage in Krefeld wurde nicht nur der Sprung an die Tabellenspitze verhindert, sondern die Pinguine sind nun auch wieder bis auf acht Punkte an Mannheim herangerückt. Und die Drei-Spieltagebilanz vom 12. – 17. Februar lautet auch nur: Vier Punkte gewonnen und fünf verloren.

Woran liegt es, dass Mannheim keine größere Ausbeute einfahren konnte? In erster Linie natürlich daran, dass Krefeld und Köln ebenfalls Top-Clubs sind, zum anderen scheitern die Adler aber auch wieder an sich selbst. Denn es sind die selben Schwachpunkte, die zu den Niederlagen gegen Krefeld und Köln führten, die die Adler schon vor zwei Wochen gegen die Eisbären scheitern ließen. So stimmt bei Mannheim der Aufwand und der daraus resultierende Ertrag nicht überein. Zu bemängeln ist die Effizienz der Stürmer. Sie brauchen einfach zu viele Chancen, um Tore zu erzielen. Gegner wie Köln, Berlin und eben auch Krefeld sind hier cleverer und kaltschnäuziger. So erarbeiteten sich die Adler am Sonntag gegen  Köln ein Chancenverhältnis von 48:37 Torschüssen. Doch am Ende nahmen die Kölner einen Punkt mehr mit.

Yannic Seidenberg kommt vor dem Kölner Tor zu Fall - © by Eishockey-Magazin (GK)

Yannic Seidenberg kommt vor dem Kölner Tor zu Fall – © by Eishockey-Magazin (GK)

Weiterhin sind die Special Teams zu nennen. So konnte Mannheim am Sonntag nicht eine einzige Überzahlsituation in Tore ummünzen, obwohl sie neunmal(!) in numerischer Überlegenheit agieren konnten. Die Kölner hingegen trafen gleich zweimal in Überzahl, obwohl sie nur sechsmal in numerischer Überlegenheit waren. Insgesamt nehmen die Mannheimer auch zu viele unnötige Strafzeiten, und dies etwa schon in Krefeld. Wobei die Haie am Sonntag noch mehr Strafen nahmen als die Adler, dafür aber eben nicht bestraft wurden.

Zur Chronologie:

Die Adler legten los wie die Feuerwehr und machten mächtig Dampf. Nach 14 Sekunden gab es bereist die erste heftige Rangelei vor dem Gehäuse von Danny aus den Birken. In der Folge blieb Mannheim das beherrschende Team. Glumac, Seidenberg und MacDonald scheiterten jedoch knapp. In der vierten Minute rettet dann der Pfosten für den bereits geschlagen Haie-Torsteher Danny aus den Birken. Mitten in die Adler-Drangphase hinein musste allerdings Adler-Verteidiger Doug Janik auf die Strafbank und in der numerischen 5:4 Überzahl verwandelte Haie-Stürmer John Tripp zum 1:0 in der 6. Minute für die Kölner. Und wieder einmal bewartete sich die Eishockey-Wahrheit – die an einigen Mannheimer Cracks allzu oft vorüberzugehen scheint – auf der Strafbank gewinnt man keine Spiele.

Nun war es ein Match auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen für die Kölner. Bei 4:4 Feldspieler musste in der 8. Minute dann zusätzlich noch Adler-Stürmer Mike Glumac wegen eines Offensivfouls auf die Strafbank. Als die Kölner dadurch mit 4:3 Feldspielern agieren konnten, klingelte es erneut im Mannheimer Gehäuse und es stand 2:0. Torschütze war diesmal Felix Schütz. Ein Mannheimer Überzahlsituation rund sieben Minuten vor Schluss verpuffte wirkungslos. Mit dem 0:2 ging es auch in die Kabinen. Die Kölner Führung war insgesamt verdient, denn sie agierten effizienter, cleverer und schalteten besser von Abwehr auf Angriff um. Die Mannheimer Spielweise war  zwar beherzt und mit viele Leidenschaft gepaart, aber viel zu ineffizient.

Der zweit Abschnitt war exakt konträr zum ersten Drittel. Nun kassierte Köln zu viele Strafzeiten, war im Abschluss nicht konsequent genug und wirkte übermotiviert. Zudem gelang  Mannheim ein Traumstart. Es waren gerade einmal 38 Sekunden gespielt, da traf Ken Magowan zum 1:2 Anschlusstreffer. Insgesamt war Mannheim in diesem Abschnitt das stärkre Team. Der Treffer zum 2:2 Ausgleich in der 38. Minute durch Yanick Lehoux war mehr als verdient.  Mit dem 2:2 ging es in die Kabinen.

Das dritte Drittel hatte kaum begonnen, das markierte Alexander Weiß in der 42. Minute das 3:2 für Köln. In der 44. Minute hatte dann der Mannheimer Craig McDonald den Ausgleich auf den Schläger, doch konnte der Kölner Torwart den Puck abwehren. Nur ein Minute später schoss der Kölner Felix Schütz aus sehr guter Position, doch verhinderte Adler-Torsteher Dennis Endras den Treffer.

In der 48. Minute waren es wieder die Adler, die trafen, in einer Traumkombination bediente Christoph Ullmann mustergültig seinen Verteidigerkollegen Jame Sifers, der zum 3:3 Ausglich  einhämmerte.

Das Match wog nun hin und her. Vor beiden Toren brannte es jetzt häufig lichterloh und beide Torhüter retteten im Sekundetakt mit Glanzparaden.

2:50 Minuten vor Schluss erhielt Köln dann eine Zwei-Minute-Strafe, da sie mit zu vielen Cracks auf dem Eis waren. Die Riesengelegnheit zum Siegtreffer für Mannheim. Sowohl Ken Magowan wie Craig  MacDonald hatten den Sieg auf dem Schläger, doch der Puck wollte einfach nicht reingehen. Somit blieb es beim 3:3 nach 60 Minuten und es ging in die Verlängerung. Allerdings wollte hier kein Tor fallen, sodass der Entscheidung im Penalty-Schießen falle musste. Hier war es der Kölner Chris Minard, der für die zugunsten der Domstädter sorgte.

 

Mannheim : Köln 3:4 (0:2/2:0/1:1/0:0/0:1) n.P.

Tore: 0:1 (05:37) Tripp (Müller/Holmquist) – PP1; 0:2 (09:13) Schütz (Holmquist/Gogulla) – PP1; 1:2 (20:38) Magowan (Ullmann/Wagner) – EQ; 2:2 (37:59) Lehoux (Mauer/Arendt) – EQ; 2:3 (41:48) Weiß (Schütz /Kranjc) – EQ; 3:3 (47:42) Sifers (Ullmann/Magowan) – EQ; 3:4 (65:00) Minard – Penalty-Schießen

Schiedsrichter: Jablukov / Aumüller

Zuschauer: 13.400 (ausverkauft)

Strafen: Mannheim 12 – Köln 18

Torschüsse: Mannheim 48 – Köln 37

 

Aufstellungen:

Mannheim: Endras (Brückmann) – Sifers, Belle, Bittner, Wagner, Janik, Kettemer, Reul  – MacDonald, Glumac, Y. Seidenberg, Ullmann, Mitchell, Magowan, Mauer, Lehoux, Arendt, Marc El-Sayed, Kink, Höfflin

Köln: Aus den Birken (Renekwitz)  – Holmqvist, Tjernquist, Kranjc, Mo. Müller, Lüdemann, Ankert, Krupp – Ticar, Falk, Minard,  Robinson, Stephens, Tripp,  Gogulla, Schütz, Weiß, Ohmann, Claaßen, Riefers

 

ThreeStars.

***Ullmann (Adler)

**Schütz (Haie)

*Tripp (Haie)

Eishockey-Magazin

No comments so far.

Be first to leave comment below.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert