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Köln. (HHK) Geboren wurde Ulrich Rudel 1943 in Görlitz, aufgewachsen ist er in Düsseldorf. Den größten Teil seiner sportlichen Laufbahn als Eishockeyspieler aber verbrachte...

Ulrich Rudel im KEK Trikot – © by privat

Köln. (HHK) Geboren wurde Ulrich Rudel 1943 in Görlitz, aufgewachsen ist er in Düsseldorf. Den größten Teil seiner sportlichen Laufbahn als Eishockeyspieler aber verbrachte er in Köln, wo er insgesamt zehn Saisons für den Kölner EK und den Kölner EC spielte.

 

Die ersten Gehversuche auf dem Eis machte er mit ca. 13 Jahren an der Brehmstraße. Sein erster Club war jedoch nicht die DEG, sondern der einige Jahre lang für seine ausgezeichnete Nachwuchsarbeit bestens bekannte EHC Düsseldorf. Erst als der den Spielbetrieb einstellte, wechselte Ulrich Rudel zur DEG und errang mit der Juniorenmannschaft den Titel des Deutschen Vizemeisters. Nach dem Abitur begann er sein Studium (Englisch und Sport) in Köln, da war es naheliegend, dort auch Eishockey zu spielen. Die Wechselmodalitäten gestalteten sich schwierig, fast eine komplette Saison musste er aussetzen, erst in der Saison 63/64 besaß er ein Stammplatz im 1. Sturm neben Theo Kleiner und Werner Srb.

 

Am Ende dieser Saison lockte ihn die DEG und deren Trainer Holderied zurück an die Brehmstraße und mit der DEG stieg er in die Bundesliga auf. Zwei Jahre spielte er für die DEG, dann ging Rudel zurück nach Köln, wo der 1966 wieder in die Oberliga aufgestiegene KEK sportlich interessante Perspektiven bot. Der Wechsel lohnte sich. Der bis dahin eher als Vorbereiter, denn als Torschütze aufgefallene Stürmer trug sich nun regelmäßig auch in die Torschützenliste ein, in fünf der folgenden Oberliga-Spielzeiten erzielte er mindestens zehn Tore. Ein besonderes Erfolgserlebnis war der erste Hattrick im Februar 1967 gegen den Erzrivalen Eintracht Frankfurt.

Torjubel in der Oberliga 1972/73 mit Ulrich Rudel (Nr. 15) Wim Hospelt, Maurice Biron und Detlef Langemann – © by privat

 

Zweimal stieg er mit dem KEK (1969) und dem KEC (1972) in die Bundesliga auf, nach dem KEK-Abstieg 1970 gehörte er zu den wenigen Spielern, die dem Klub auch in der Oberliga die Treue hielten. Längst engagierte er sich da schon in der Nachwuchsarbeit: Hans-Werner Münstermann hatte den angehenden Sportlehrer schon 1967 als Jugendtrainer verpflichtet. Die Bedingungen waren nicht einfach: „Meist hatte ich 40 Nachwuchsspieler aller Altersklassen, also von 6 – 18 Jahren zusammen auf dem Eis.“ Die Arbeit Rudels trug rasch Früchte. Die Spieler Jochen Maaßen und Eugen Pirot waren die ersten, die den Sprung in die Seniorenmannschaft schafften, es folgten u.a. Werner Kühn, Lothar Strauch und Siegfried Hardt.

Nach dem Aufstieg 1972 spielte Rudel noch eine Saison in der 1. Bundesliga für die Haie, schoss u.a. das zweite Saisontor überhaupt, dann wechselte er zum Herner EV und stieg mit dem in die 2. Bundesliga auf. 1975 beendete er seine Laufbahn und begann als Referendar seine zweite Laufbahn als Gymnasiallehrer.

 

Aber natürlich blieb er auch dem Eishockey eng verbunden und am Ende der Saison 75/76 verpflichteten ihn die Haie als Trainer für die Bundesligamannschaft. Nach der Entlassung von Ondrej Bendik im Oktober hatte das schwedische Spielerduo Milton/Bredberg ohne durchschlagenden Erfolg die Trainingsarbeit geleitet, in der Schussphase übernahm Ulrich Rudel das Coaching und sicherte den Klassenerhalt.

 

Parallel zu seiner Arbeit als beamteter Gymnasiallehrer machte sich Ulrich Rudel schnell einen guten Namen als Eishockeytrainer. Zunächst weiter mit dem Haie-Nachwuchs, wo er mit der Schülermannschaft den NRW-Titel gewann und an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft teilnahm (u.a. mit Christoph Augsten, Markus Dettlaff und Guido Lenzen), dann beim Zweitligisten Duisburger SC, und schließlich als Cheftrainer des DEG-Nachwuchses.

Ulrich Rudel (stehend rechts, neben ihm Uwe Krupp) mit den Slapshot-Stars und den Chiefs – © by privat

 

Bundesweite Beachtung fand das „Modell Solingen“, als Rudel in der „Klingenstadt“ eine junge Mannschaft mit Kölner Nachwuchsspielern bildete und diese – verstärkt um zwei kanadische Profis – nach drei Aufstiegen in Folge bis in die 2. Bundesliga führte. Nach einem Trainerjahr in Herne kehrte Rudel 1992 zu den Haien zurück und arbeitete dort vier Jahre lang als Cheftrainer des Nachwuchsbereichs.

 

Es würde zu weit führen, alle Tätigkeiten aufzulisten, die Rudel neben den schon genannten ausgeübt hat. Hier nur mal eine kleine Auswahl:

 

–        Trainer der so genannten DEB-Olympiaauswahl (1985-1995)

–        Lehrwart im Landes-Eissport-Verband Nordrhein-Westfalen (u.a. bildete er dabei die erste Trainerin aus)

–        Unter Bundestrainer Xaver Unsinn Mitglied des Trainerrats

–        Trainerausbilder in Mexiko

 

Sein beruflicher Schwerpunkt blieb dabei immer der Schuldienst, zunächst als Gymnasiallehrer, später als Akademischer Oberrat an der Pädagogischen Hochschule Bonn.

 

Noch immer spielt Rudel auch selbst Eishockey in der Traditionsmannschaft der Kölner Haie. Vor einem Jahr übernahm er das Training der neu gebildeten Amateurmannschaft des KEC „Die Haie“ e.V. und führte das Team auf Anhieb von der NRW-Liga in die Regionalliga.

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