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Bayreuth. (PM Tigers) Man könnte von einem Traumstart in die Partie sprechen, wenn man auswärts noch in der ersten Spielminute in Führung geht –... Bayreuth: Hypothek aus dem ersten Drittel ist zu groß

Heilbronns Brock Maschmeyer und Tyler Gron (rechts) – © Karo Vögel Tigers Media/PR

Bayreuth. (PM Tigers) Man könnte von einem Traumstart in die Partie sprechen, wenn man auswärts noch in der ersten Spielminute in Führung geht – so geschehen beim Spiel der Tigers in Heilbronn.

Wenn man sich in den folgenden 19 Minuten des ersten Spielabschnitts dann aber weitgehend desaströs präsentiert, wird der optimale Beginn sehr schnell zunichte gemacht. Gegen bekannt offensivstarke Falken fand man trotz der Führung durch Kevin Kunz keinerlei Mittel, kassierte bis zur 8. Spielminute drei Gegentreffer, den dritten gar bei eigener Überzahl. Es fehlte an allen Ecken und Enden, auch ein kurzer Hoffnungsschimmer, als Sebastian Busch den zwischenzeitlich vierten Gegentreffer mit dem zweiten Tor für die Tigers (16.) beantworten konnte, erlosch schnell.

Kurz vor der Pause fiel dann auch im Grunde die Vorentscheidung mit dem fünften Falken-Tor. Glück hatten die Tigers bei zwei PenaltyVersuchen der Gastgeber, die diese nicht im Tor unterbringen konnten. Zwar überstand man zu Beginn des zweiten Drittels eine lange Unterzahl-Phase unbeschadet, kam in der Folge aber nur selten zu wirklich gefährlichen Aktionen, die wenigen vergab man teils kläglich. Lichtblick war der über Järveläinen und Karlsson schnell abgeschlossene Konter kurz nach der Spielmitte (34.), der noch einmal für ein wenig Hoffnung sorgte. Auf dem Silbertablett servierten die Gastgeber dann die Chance zu mehr: Zwei Fouls bescherten den Tigers zwei volle Minuten in doppelter Überzahl, doch auch hier fehlte es an der entscheidenden Durchschlagskraft und so ließ man auch diese Gelegenheit ungenutzt. Im Schlussabschnitt verwaltete Heilbronn das Geschehen weitgehend und überließ Bayreuth die Spielkontrolle, was die Wagnerstädter aber nicht zu nutzen wussten. Auch der Versuch, mit einem sechsten Feldspieler den Treffer zu erzwingen, blieb erfolglos, sodass die Partie mit dem 5:3 zu Ende ging.

Trainer Petri Kujala zeigte sich in der Pressekonferenz nach dem Spiel enttäuscht: „Zu Beginn haben wir nur zugeschaut. Wir haben das Spiel nie in den Griff bekommen und ich bin ziemlich enttäuscht, wie wir in das Spiel gestartet sind.“

Heilbronner Falken – Bayreuth Tigers 5:3 (5:2, 0:1, 0:0)

Zuschauer: 1.976 Strafen: HF: 16 BT: 12 Powerplay: HF: 1/4 BT: 0/6

Heilbronn: Nemec (Schickedanz) РMaschmeyer (2), Maginot, Pavlu, Mapes, Brady (2), G̦tz, Wirth РMajewski (2), Damon (2), Wruck, M̦ller, Miller (4), Ribarik (2), Gervais (2), Detig, Knaub, Koch

Bayreuth: Herden, Jaeger (ab 21.) – Martens (2), Veisert, Heider, Grosse, Schmidt, Karlsson, Mannes (2) – Rajala, Busch, Neuert, Kolozvary (4), Järveläinen (2), Bartosch, Lillich, Melanson, Bernhardt, Gron (2), Kunz

Tore: 0:1 (1.) Kunz (Kolozvary, Bartosch), 1:1 (3.) Detig (Knaup, Mapes), 2:1 (6.) Koch (Gervais, Wruck), 3:1 (8.) Gervais (Wruck – SH1), 4:1 (14.) Maschmeyer (Knaub, Maginot – PP1), 4:2 (16.) Busch (Järveläinen, Neuert), 5:2 (20.) Gervais (Koch, Wirth), 5:3 (34.) Karlsson (Järveläinen, Busch)

Dreierpack bis zum Jahreswechsel für Bayreuth

Die Saisonphase mit dem engsten Terminplan startet für die Tigers am Donnerstag um 18.30 in Heilbronn. Die Falken liegen mit 54 Punkten auf Platz 2 und stellen mit 128 Treffern die Tormaschine der Liga um den jungen Torjäger Valenti (aktuell bei der U20 WM im Einsatz) und Liga Topscorer Wruck oder dem erfahrenen, aktuell aber angeschlagenen Nikiforuk. Mit Pantkowski und Nemec verfügt man daneben auch über ein sicheres Torhüter-Duo und mit Brady spielt auch einer der offensivstärksten Verteidiger der Liga am Neckar. Garniert wird das Ganze noch von einem gefährlichen Powerplay, was auch die Tigers bei ihren bisherigen zwei Niederlagen (3-4 und 2-4) schon zu spüren bekamen. Zuletzt geriet der Falkenmotor aber etwas ins stottern, denn Siege und Niederlagen wechseln sich etwas ab. In der heimischen Arena ist man zwar seit Wochen ungeschlagen, aber auswärts gelang dem Team von Trainer Mellitzer im ganzen Dezember noch kein einziger Zähler, auch weil man zu viele Strafen zieht (die meisten der Liga). Für die nächsten Spiele gibt es durch die Abstellungen zur Nachwuchs-WM und einiger Verletzter (bei den Falken und gleichzeitig Kooperationspartner Mannheim) eventuell nur einen kleinen Kader, ganz im Gegensatz zur bisherigen Saison, wo man von der intensiven Zusammenarbeit mit dem DEL-Club sehr profitiert hat.

Weiter geht’s dann am Samstag, wenn ab 16.00 Uhr der amtierende Meister aus Ravensburg, samt eines vollbesetzten Sonderzuges, mit über 500 Gästefans zum zweiten Mal in dieser Spielzeit Station im Tigerkäfig macht. Auch nach dem Wechsel auf der Kommandobrücke, vom glücklosen Finnen Valtonen zurück zu Meistertrainer Chernomaz, fehlt dem Team noch etwas die Konstanz, aber bei derzeit 49 Punkten und Platz 5 hat man zumindest wieder richtig Kontakt zum Spitzenfeld. In den direkten Duellen gelang bisher jeder Mannschaft ein Erfolg, obwohl die Ravensburger auch nach der Meisterschaft wieder einen glänzend besetzten Kader zusammengestellt haben. Zahlreiche Verletzungsprobleme und Spielerwechsel sorgten aber für eine größere Fluktuation in der Türmestadt, so dass sich trotz so routinierten Könnern wie Driendl, Just, Svoboda und Zucker (aktuell auch unter den Verletzten) im Angriff oder Sturm und Haranen in der Abwehr kaum ein Spieler in den individuellen Scorerlisten im Vorderfeld befindet. Auch das hocheingeschätzte Torhüter Duo Schmidt-Wöllfl scheint noch Luft nach oben zu haben. Zuletzt gab es mit den Nordamerikanern Fitzgerald und o’Donnell oder dem Ex-Tiger Gams nochmal weiteres frisches Blut in der Offensive. Dass bei so vielen Wechseln in der Saison – mit Flick und Hayes z.B. zwei an anderen Standorten bewährte Topstürmer nicht mehr im Kader – natürlich die Harmonie und Abstimmung noch nicht immer optimal ist, versteht sich fast von selbst.

Den Schlusspunkt des Jahres 2019 setzt man dann am Montag vor Silvester um 20.00 Uhr in Crimmitschau. Die Eispiraten von Trainer Naud sitzen mit 34 Punkten auf Platz 13 inzwischen auch ziemlich fest im Tabellenkeller. Auch in Westsachsen gab es schon zahlreiche Wechsel beim Personal. Mit dem Stürmer Wahl und dem Verteidiger Wyshart hat man zwei neue Spieler mit nordamerikanischen Hintergrund an die Pleiße geholt und gönnt sich jetzt kürzlich erst mit den Tschechen Knotek sogar wieder einen fünften Kontingentspieler, die aber bis auf den Kanadier Fyten und den zuletzt verletzten Amerikaner Wideman, alle noch nicht vollends überzeugt haben. Viel zu wenige eigene Treffer (86 sind bisher der magerste Wert der Liga) und eine deutliche Heimschwäche (mit nur 17 Zählern im Sahnpark ist man auch hier Schlusslicht) sind neben überschaubaren Spezialteams weitere Merkmale und da hilft dann auch die faire Strafzeitenbilanz nicht viel. Da beide Teams jeweils ihre Auswärtsspiele klar gewinnen konnten, hoffen die Tigers gegen Torwart Bitzer, und dem bisher noch nicht auf Vorjahresniveau agierenden Abwehrchef Hudson wieder auf ihre Chance beim ETC zu Punkten. Ein Wiedersehen könnte es dabei evtl. mit Ex-Tiger Luca Gläser geben, der per Förderlizenz von Bremerhaven nun auch für den ETC eingesetzt wird. Der günstige Termin lässt auch auf einen stattlichen Besuch mit viele Gästefans aus der Wagnerstadt schließen

Personell sind die Tigers nahezu vollständig, voraussichtlich nur Davideks im Training erlittene Verletzung zwingt den Stürmer zur Pause. Da noch weitere Untersuchungen offen sind, die die weitere Behandlung entscheiden, ist eine genauere Ausfallzeit noch nicht vorhersehbar, einige Wochen werden es aber wohl werden. Dafür soll Förderlizenz-Stürmer Tim Bernhardt von den Nürnberg Ice Tigers nach seiner schweren Verletzung mit absolviertem Aufbautraining in der Noris nun in Bayreuth Spielpraxis sammeln und weilt dafür seit Anfang der Woche am Roten Main und soll voraussichtlich in den nächsten Spielen eingesetzt werden. Bayreuths Trainer will den Aufwärtstrend der letzten Wochen des gesamten Teams weiter fortsetzen, denn die Stabilität hat sichtbar zugenommen und damit gelang es zuletzt auch immer häufiger zu Punkten und genau da will man ansetzen und mit weiteren Verbesserungen in den Details so viele Zähler wie möglich einzusammeln.

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