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Löwen in Frankfurt und Bad Tölz visieren langfristig hohe Ziele an Frankfurt / Bad Tölz. (EM) In knapp einem Monat startet die neue DEL2-Saison... DEL2: Große Träume in Frankfurt und Bad Tölz

Löwen in Frankfurt und Bad Tölz visieren langfristig hohe Ziele an

© by Löwen Frankfurt

Frankfurt / Bad Tölz. (EM) In knapp einem Monat startet die neue DEL2-Saison 19/20. Ein Jahr vor der praktischen Wiedereinführung von Auf- und Abstieg reifen in der Mainmetropole Frankfurt und am Traditionsstandort Bad Tölz offenbar große Pläne. Aber der Reihe nach …

Löwen Frankfurt setzen auf neue Multifunktionshalle „The Dome“, die am Flughafen entstehen soll

In Frankfurt wird im Hintergrund schon seit Jahren von einer größeren und modernen Arena geträumt. Die gute Eissporthalle am Ratsweg gehört mittlerweile eher in die Kategorie „alt-ehrwürdig“. Lange Zeit wurde mit einem Arena-Neubau am Kaiserlei zur Offenbacher Stadtgrenze hin geliebäugelt (wir berichteten). Nun aber haben die Löwen Nägel mit Köpfen machen können. Mit der Katz Group konnte ein Vormietvertrag abgeschlossen werden. Der Investor, der auch Mitgesellschafter beim NHL-Klub Edmonton Oilers ist, will am Frankfurter Flughafen eine hochmoderne Multifunktionsarena für 23.000 Zuschauer bauen. Neben den Löwen sollen auch die Basketballer der Fraport Skyliners ihre Heimspiele dort austragen und Konzerte in der Arena stattfinden.

Frankfurts geschäftsführender Gesellschafter Stefan Krämer bezeichnet die Bedingungen als traumhaft, würden die Löwen nicht nur mietfrei in der neuen Arena spielen, sondern auch noch entsprechend mit einem signifikanten Beitrag unterstützt werden, um eine konkurrenzfähige Mannschaft zu stellen. Ein verlockendes Angebot also für den Jahr für Jahr an der DEL-Türe anklopfenden Klub aus Hessen.

Mit 23.000 Zuschauern wäre die halle die zweitgrößte „Indoor-Arena“ der Welt, gemeinsam mit der Rupp Arena in Lexington (USA) und hinter der SKK Arena in St. Petersburg (Russland).

Die Stadt Frankfurt will das Projekt am Kaiserlei noch nicht abschreiben und verhandelt mit dem dortigen Investor „Lagardere“ weiter. Bei den Löwen sieht man das mittlerweile etwas anders. Laut Stefan Krämer komme in das dortige Projekt einfach kein Schwung.

„Wir sind bereit und hoffen, dass wir schnell bauen können“, sagte Jürgen Schreiber, Geschäftsführer der „Katz Group“. Beim Investor rechnet man für das „The Dome“ genannte Projekt mit einer Bauzeit von 18 – 24 Monaten nach Erteilung der Baugenehmigung. Verkehrstechnisch wäre die neue Arena mit Auto, ÖPNV, Bahn und Flugzeug zu erreichen. Parkraum soll für ViP´s unter der Arena entstehen. Alle anderen Gäste könnten in den angrenzenden Flughafen-Parkhäusern parken. Geplant sein sollen auch 1000 Stellplätze für Fahrräder, 250 davon für E-Bikes mit Ladestation.
Im Netz stießen die Pläne auf gemischte Reaktionen. Von „hellauf begeistert“ bis hin zu „mal sehen, wie lange das gut geht“. Mancher Eishockeyfan denkt bei einem solchen Vorhaben und mit einem so verlockenden Angebot für die Löwen fast reflexartig an das Engagement der Anschütz-Group in Hamburg. Die Zukunft wird zeigen müssen, ob „The Dome“ zustande kommt und wie er dann angenommen wird.

Löwen-Investor Cengiz Ehliz hat eine Vision: Meisterschaft 2026

Cengiz Ehliz – © by Tölzer Löwen Media/PR

In Bad Tölz hat man über den Sommer den Kader reichlich umgekrempelt. Zwölf Neuzugängen stehen 15 Abgänge gegenüber. Neu ist auch mit Kevin Gaudet der Trainer. Namhafte Neuzugänge, wie die Martinovic-Brüder, Shawn Weller, Tyler McNeely, Stefan Reiter oder Marco Pfleger ließen ordentlich aufhorchen. Die Hockeyszene ist sich relativ sicher, dass man mit diesem neuen Kader unter der Leitung von Bietigheims Ex-Meistercoach Kevin Gaudet mehr erwarten darf, als den Tabellenkeller.

Gestern nun verkündete Cengiz Ehliz – seines Zeichens Vollblutunternehmer, Gründer und Visionär von weeConomy AG, Mehrheitsaktionär der börsennotierten wee.com AG, Hauptsponsor der Tölzer Löwen und im Privatleben Onkel von Nationalstürmer Yasin Ehliz – seine Vision mit den Tölzer Löwen.
Via Social-Media verkündete er sein Fernziel Deutsche Meisterschaft 2026 mit folgendem Text und einem Clip:

„Hallo Freunde, wer keine Ziele hat, der kann auch keine erfolgreich umsetzen. Bei der super-emotionalen Saisoneröffnung der Tölzer Löwen heute in und vor der weeArena haben wir diese zum ersten Mal kommuniziert: Wir möchten 2026 Deutscher Meister werden! 1.500 Fans waren teils ungläubig, teils erstaunt, aber alle sind fasziniert… Der runderneuerte Kader des Teams steht! Für die anvisierten Playoffs! Unser Leuchtturm weeArena und alles, was damit vernetzt wird, ist glänzendes Beispiel für den Rollout in Europa. Schaut‘s in den Film und ihr wisst, was ich meine… Viel Spaß, Euer Cengiz“

Auch hier waren die ersten Reaktionen, wen wundert es, in den Fanlagern sehr unterschiedlich von großartiger Begeisterung bis hin zu neidvoll skeptisch.

Klubs ohne Visionen können auch nur erschwert bestimmte Ziele erreichen. Träumen ist erlaubt, aber es ist auch hinlänglich bekannt, dass gerade im Eishockey schon etliche Träume zerplatzt sind. Das haben beide Klubs in ihrer Historie auch schon erfahren müssen. Beide Klubs werden in der neuen Saison durch ihre neu aufgestellten Kader nicht nur medial für erhöhte Aufmerksamkeit sorgen. Wie weit die Reise in dieser Saison gehen wird und was darüber hinaus auch realistisch umsetzbar ist? Realistisch lässt sich das heute weder für Frankfurt, noch für Bad Tölz prognostizieren.

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