„Die Drittelpause“: Hätte, hätte, Fahrradkette

© by Eishockey-Magazin (DR)

Ich will die Zeit noch mal ein wenig zurückdrehen und zwar bis zum Playoff- Viertelfinale, Spiel fünf in der Serie Hamburg – Berlin. Wir befinden uns in der 60. Spielminute, als Jens Baxmann den ausschlaggebenden Treffer für Berlin erzielt. Problem an der Sache, zeitgleich mit dem Treffer ertönte die Schlusssirene, das Spiel war (eigentlich?) beendet. Nun die alles entscheidende Frage, darf das Tor anerkannt werden? Und vor allem wann genau, auf die Sekunde genau, ist es gefallen? Ist ja alles kein Problem, im Eishockey gibt es ja den Videobeweis, der kann da weiterhelfen – FALSCH, genau in dieser Situation hilft er eben nicht weiter. Aussage von Holger Gerstberger, dem Schiedsrichterbeauftragten der DEL, im Tagesspiegel: „Es gibt keine Spielzeit, die beim Videobeweis in die Bilder integriert ist.“

Tja, das ist ziemlich bitter, vor allem da das oben angeführte Beispiel kein Einzelfall ist und vielleicht, wenn sich nicht bald etwas ändert, auch nicht bleiben wird.

Immer wieder gucken wir rüber in die NHL und gucken uns die dollsten Sachen ab. Veranstalten ein Wintergame, führen das Powerbreak ein, schaffen den Auf- und Abstieg ab, aber wirklich wichtige Dinge, die dazu beitragen könnten den Sport „gerechter“ und noch attraktiver zu gestalten, die bleiben anscheinend der DEL vorenthalten. Wenn wir uns schon so viel aus der NHL abgucken (müssen), dann doch bitte mal Wichtiges, wie zum Beispiel, dass die Spielzeit in den Videobeweis integriert wird. Oder, ich reiße es nur kurz an, flexible Banden, um das Spielgeschehen sicherer zu machen. Ja, ich weiß, jetzt werden viel schreien: „Das ist alles mit sehr hohen Kosten verbunden.“ Klar, das mag ja sein, wenn man sich allerdings nicht „Hotten- Totten- Liga“ schimpfen möchte, sondern sich mit der NHL messen können möchte, dann muss man dafür schon was investieren und das sollte man sich eben alles vorher überlegen.

Es hilft nicht den Regelkatalog der Strafzeiten zu verschärfen oder den Videobeweis alleine einzuführen. Eishockey ist der schnellste  und vielleicht auch der härteste Mannschaftssport der Welt und dafür bedarf es ein gewisses Maß an Professionalität!

Für die Hamburg Freezers, die das Spiel schlussendlich mit 2-3 verloren, hätte diese Professionalität eine Chance auf das Halbfinale bedeutet.

(Julia Sett)