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Eishockey Skandal in Russland Eishockey Skandal in Russland
Bei einem Hockey-Spiel in Russland kam es zu einem ordentlichen Ergebnis: 11:9. Problematisch ist es aber, wenn 20 Treffer Eigentore sind. Ein Spieler ist... Eishockey Skandal in Russland

Bei einem Hockey-Spiel in Russland kam es zu einem ordentlichen Ergebnis: 11:9. Problematisch ist es aber, wenn 20 Treffer Eigentore sind. Ein Spieler ist dabei natürlich besonders fleißig. Die Zeitung hat vom Selbstmord des russischen Hockeys geschrieben. Mit 20 Eigentoren haben zwei russische Teams also versucht den Verlauf eines Spiels in der Liga zu manipulieren. Die Partie endete mit 9:11 im nordrussischen Archangelsk. Die Heimmannschaft Wodnik traf bei diesem Spiele auf den Gegner Baikal-Energija aus Irkutsks und verlor.

Das Verhalten dieser beiden Mannschaften hatte in Russland eine große Empörung ausgelöst. Die Zeitung „Sport-Ekspress“ am Dienstag hatte von einem Selbstmordversuch geredet und für alle Beteiligten dieser Partie eine lebenslange Sperre gefordert. Allerdings hatte der Eishockey-Verband lediglich eine Neuauflage dieses Spiels angekündigt, wie die Agentur Interfax es meldete.

Man kann gar nicht glauben, dass es zu solch einem Skandal gekommen ist. Schließlich hatte Russlands Eishockey-Mannschaft bei den diesjährigen Olympischen Winterspielen überzeugt.

Was den Eishockey angeht, so ist die russische Eishockey Mannschaft nach wie vor stark. Schließlich hatte sie Deutschland vier zu drei geschlagen. Somit konnte sich das russische Team bei den Olympischen Winterspielen behaupten und zum ersten Mal die goldene Medaille seit 1992 gewinnen.

Das entscheidende Tor in der Verlängerung hatte der zwanzigjährige Kirill Kaprisow geschossen. Die Sbornaja hatte nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion als Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) triumphiert.

Die russische Eishockey-Nationalmannschaft hatte bei den diesjährigen Spielen in Südkorea fast alle Spiele gewonnen.

 

Warum wurde das Spiel manipuliert?

Das Spiel wurde von beiden Mannschaften wegen der Tabellensituation manipuliert. Beide Mannschaften wollten eigentlich verlieren, um vor den Play-offs angenehmere Gegner in der Finalrunde zu bekommen. Für das Team Wodnik hatte der Spieler Oleg Piwowarow alle elf Tore gegen den eigenen Torwart geschossen. Dieser Skandal ist eigentlich nichts Besonderes, wenn man sich bewusst ist, dass in der russischen Bandy-Föderation unter Präsident Boris Skrynnik seit Jahren immer wieder viele Skandale gibt. Das Interesse der Zuschauer ist an dem einst beliebten Sport leider schon gesunken.

 

Das Russische Hockey

Eishockey ist ja in Deutschland sehr bekannt. Es hat aber einen kleinen Bruder, was viele Menschen gar nicht wissen. Dieser Bruder heißt: „Bandy“. Bandy wird mit je elf Spielern auf einem Feld gespielt, welches die Größe eines Fußballfeldes hat. Das Spielfeld befindet sich wie beim Eishockey auf Eis. Es wird aber nicht mit einer Scheibe, sondern mit einem Puck gespielt. In den meisten Fällen ist der Puck ein rot leuchtender Ball. Die Liga galt in Russland als sehr stark. Das ist aber leider nun Vergangenheit, spätestens nach dem Skandalspiel, welches weltweit für viele Schlagzeilen gesorgt hatte.

Bei dieser Partie hatte es in der zweiten Hälfte schon 0:3 für die Gäste gestanden. Doch überraschenderweise haben die Gastgeber den Puck ins eigene Tor geschossen. Anschließend ging es Schlag auf Schlag. Ab der 77. Minute ist ein Tor nach dem anderen gefallen. Leider ist das alles natürlich ein Alptraum. Man kann sich leider nicht vorstellen, dass es jemals so ein Antispiel gegeben hat. Schließlich sind innerhalb weniger Minuten neun Eigentore gefallen.

Derartige Spiele muss man in einem Stadion gesehen haben, um es wirklich zu glauben. Des Weiteren muss man sich auch vorstellen, dass das Spiel nicht in einer Kreisliga oder in einer Bezirksliga stattfindet. Die Partie fand in der Superliga statt. Der Endstand nach 90 Minuten lautete 9:11. Die Gäste vom Baikalsee haben gewonnen. Der Grund ist, dass die Gastgeber mehr Eigentore erzielt haben. Das hört sich zwar lustig an, aber der Skandal ist ein Zeichen dafür, dass es mit dem Hockey in Russland bergab gehen wird.

Als Antwort auf dieses Skandalspiel hat der Verband die Skandalpartie annulliert. Beide Mannschaften haben es sich von Anfang als Ziel gesetzt die Position in den Play-Offs zu verbessern. Die nächsten Spiele sollten dann gegen leichtere Gegner sein. Direktor des Hockeyclubs Archangelsk, Dimitrij Minin, meinte, dass die Schuld der Manipulation beim Verband liege. Weiterhin ist es der Mannschaftsleiter, welcher die Verantwortung für das Ergebnis tragen muss. Weiterhin solle er auch die Verantwortung dafür tragen, dass die Eigentore gefallen sind. Dies sei weiterhin als Protest anzusehen, dass die Ergebnisse bereits im Voraus feststehen. Schließlich habe der Verband sehr genaue Vorstellungen davon, wie das Spiel ausgehen soll.

Durch den Angriff gegen den Verband wurde das Spiel also annulliert. Darüber hinaus wurden beide Trainer für zweieinhalb Jahre gesperrt. Auch der Direktor des Vereins, welcher den Vorwurf artikuliert hatte sowie mehrere Spieler beider Mannschaften wurden für mehrere Monate gesperrt. So kann man behaupten, dass dieses Skandalspiel den jüngsten Tiefpunkt in der Geschichte des russischen Sports darstellt.

Und was hat Präsident Putin damit zu tun?

Ein Ausschnitt aus einem Spiel zwischen den beiden Teams vor 18 Jahren: Das Stadion ist gefüllt, die Fans haben sich schon lange Zeit vor dem Beginn des Spiels ihren Platz gesichert. Russisches Hockey war in der Tag früher populär gewesen. Nun hat sich das leider geändert. Grund dafür sind die russischen Medien und eine Reihe von Gründern. Das russische Hockey verliert an Popularität, weil gute Spieler es vorziehen ihr Geld lieber im Ausland zu verdienen. Somit ist es kein Wunder, dass unattraktive Spiele ihre Sendeplätze im Fernsehen verlieren und dann Sponsoren abspringen. Viele Clubs mussten in der Vergangenheit schließen.

Boris Skrynnik, Verbandschef, hatte selbstherrlich auf einzelne Vereine reagiert. Viele Stadien versprühen zwar den alten Charme, leider werden aber zu wenig Menschen in die Stadien gelockt. Dies ist besonders auf die fehlende Überdachung zurückzuführen. Dabei darf man ja nicht vergessen, dass der russische Winter sehr kalt ist. Hilferufe gehen sogar mittlerweile nach Moskau. Die Spieler des Clubs und alle Fans wollen sich an Wladimirowitsch Putin wenden.

So hat auch ein Hilferuf auf YouTube begonnen, der mehr als 80.000 Mal aufgerufen worden ist. Die Fans haben das Spiel mit den vielen Eigentoren „männliches Handeln“ genannt. Weiterhin fordern die Fans sauberer Spiele und schließen mit dem Appell, dass Putin das Russische Hockey retten soll. Schließlich wäre man nur in der Lage gemeinsam dieses Problem zu beheben.

Putins Sprecher meinte aber, dass dies nicht zu seinen Aufgaben gehöre. Das Spiel wurde inzwischen wiederholt und auf neutralem Boden in der Nähe von Moskau ausgetragen. Diesmal hatte Baikal-Energie wieder gegen Wodnik Archangelsk gewonnen, dieses Mal mit 4:3. Eigentore sind keine gefallen.

Weiterer Skandal aus der Vergangenheit

Einen Tag vor der EM wurde die Russische U18 komplett durch die U17 ersetzt. Berichten zufolge hat der Verband das komplette U18-Team für die anstehende Weltmeisterschaft einen Tag vor der Abreise zum Turnier komplett ausgetauscht. So soll fast der komplette Kader durch die Dopingkontrolle auf Meldonium durchgefallen sein. Demnach wurde auch der Trainer der russischen U18 entlassen. Die russische Nationalmannschaft wollte eigentlich am Donnerstag in die USA fliegen. Das Aufgebot musste bis zum 13. April bekannt gegeben werden. So hatte der U17-Coach Igor Snarok, Bruder des A-Nationaltrainers Oleg Snarok, den russischen Medien bekanntgegeben, dass Russland die Medaillen holen will.

Meldonium ist ein Dopingmittel, welches insbesondere in den baltischen Staaten und in Russland die Durchblutung fördert und die Ausdauer steigert. Es soll als Medikament auch für Herzerkrankungen geeignet sein. Allerdings hat eine sehr hohe Fallzahl dafür gesorgt, dass der Wirkstoff ab dem 1. Januar 2016 auf die WADA-Verbotsliste gesetzt worden ist. Seit diesem Zeitpunkt kam es trotzdem vor, dass über 100 Russische Athleten positiv auf diesen Stoff getestet worden sind.

 

Nach Skandal darf Russland trotzdem wieder bei Olympia starten

Russland scheint seine Doping-Vergangenheit wieder loszuwerden. Der Weg für die Teilnahme an Olympia und Weltmeisterschaften ist nun wieder frei. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) hat die Anti-Doping-Agentur „Rusada“ wieder anerkannt. So wurde auf den Seychellen die seit 2015 bestehende Sperre aufgehoben. Nun dürfen Russische Athleten wieder ohne jegliche Einschränkungen bei Sport-Events teilnehmen und das obwohl die Bedingungen nicht alle erfüllt worden sind.

Die russische Regierung ist über diesen Beschluss natürlich sehr glücklich. Die für den Sport zuständige Vizeregierungschefin Olga Golodez behauptete am Donnerstag in Moskau, dass Russland nach dem Aufheben des Verbots seine Treue zum sauberen Sport bekräftigt. Schließlich hatte man sich bemüht in Russland viel dafür zu tun, transparente und klar verständliche Regeln im Kampf gegen Doping zu schaffen. Daraufhin wurden einzelne russische Verbände wieder zugelassen.

Die Rusada wurde von der Wada gesperrt, weil der Wada-Ermittler Richard Pound im November 2015 die Rusada als nicht regelkonform angesehen hatte. Weiterhin hat eine Untersuchung ergeben, dass der Doping-Betrug vom russischen Staat und organisiert wurde. So hatte der Leichtathletik-Verband IAAF Russland in 2015 von internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen.

Die Sperre wurde aufgehoben, weil die Zulassungskommission der Wada es so empfohlen hatte. Überraschend ist aber, dass zwei wichtige Kriterien von Russland noch nicht erfüllt worden seien: Der Bericht von Richard McLaren wurde noch nicht anerkannt. Weiterhin wurde noch kein Zugang zum Moskauer Analyselabor mit den Dopingproben gewährleistet. Ein kostenloser Eishockey-Bonus bei wettbonus.gratis gibt mehr Einblicke in diesen faszinierenden Sport.

 

Foto: Russlands Fans – © by EH-Mag. (DR)

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