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Herford. (PM HEV) Als um 22:58 Uhr die Tribüne in Jubel ausbrach, die Spieler des HEV auf Ben Skinner zustürmten, waren 65 Minuten Achterbahnfahrt...

Herford. (PM HEV) Als um 22:58 Uhr die Tribüne in Jubel ausbrach, die Spieler des HEV auf Ben Skinner zustürmten, waren 65 Minuten Achterbahnfahrt mit einem Mal vergessen!

Fast hätte man meinen können, die Ice Dragons hätten einen Titel geholt, dabei hatten sie „nur“ den ersten Sieg im Halbfinale eingefahren. Doch mit der Hypothek diverser Ausfälle – Gleb Berezovskij, Killian Hutt, Tommy Kuntu-Blankson, Kevin Rempel, Alex Chmelkov und Alex Seel standen nicht zur Verfügung, Kris Gehring und Sven Johannhardt stellten sich deutlich angeschlagen in den Dienst der Mannschaft – war schon eine besondere Anstrengung nötig, um drei Mal einen Rückstand auszugleichen und am Ende in der Overtime die Bären aus Neuwied niederzuringen! Dementsprechend zufrieden war Jeff Job nach dem Spiel: „Die Mannschaft hatte eine schwierige Situation, hat aber trotz des kleinen Kaders toll gekämpft, nie aufgegeben und am Ende die Chance auf den Sieg genutzt! Sonntag wird die Situation genauso schwer, aber im Sport ist alles möglich wenn man den Willen hat!“

Von Anfang an entwickelte sich eine offene, schnelle und intensive Partie mit ständig wechselnden Vorteilen. So waren es die Ice Dragons, die in den ersten 2 bis 3 Minuten den Ton angaben, Felix Köllejan im Neuwieder Tor beschäftigten, bevor dann die Bären die Regie übernahmen und dies ihrerseits bei Kieren Vogel für mehrere Minuten taten. Dann schlug wieder das Pendel um, wieder waren es die Ice Dragons, die Druck machten, aber auch einen folgenschweren Fehler, an dessen Ende Michael Jamieson in der 9. Minute alleine auf Kieren Vogel zulief und die Gäste in Führung brachte. Der Treffer brachte den Gästen Sicherheit, die nun geschickt verteidigten und sich leichte Vorteile erspielten. Doch die Ice Dragons schafften es, sich wieder in die Partie hinzukämpfen: Matyas Kovács nutzte eine starke Vorarbeit von Nils Bohle und Ben Skinner zum umjubelten 1:1 Ausgleich in der 15. Minute. Nur 3 Minuten später dann die große Chance in Führung zu gehen, als Jan-Niklas Linnenbrügger bei einem Break nur regelwidrig gestoppt werden konnte und einen Penalty zugesprochen bekam. Doch Felix Köllejan entschärfte den Strafschuss von Linnenbrügger, es ging mit einem Unentschieden in die erste Pause.

Eigentlich hatten die Ice Dragons den besseren Start ins zweite Drittel, drückten sofort auf den Führungstreffer und zwangen die Gäste in die Defensive. Waren dann allerdings einmal unaufmerksam, was den Bären die Chance zum Kontern gab. Und diese Chance nutzten Michael Jamieson und Daniel Pering eiskalt aus, am Ende war es Pering, der seine Farben in der 23. Minute mit 1:2 in Führung brachte. Doch die Ice Dragons ließen sich davon nicht ins Boxhorn jagen. Sie machten Druck, sie wollten den Ausgleich und sie bekamen ihn! In Überzahl hatte Philipp Brinkmann in der 29. Minute von der blauen Linie abgezogen, Jan-Niklas Linnenbrügger hielt die Kelle rein, es stand 2:2. Jetzt waren die Ice Dragons am Drücker. Es dauerte jedoch bis zur 39. Minute, ehe das Team von Jeff Job erstmals in Führung gehen konnte, Matyas Kovács verwandelte einen sehenswerten Angriff mit einem perfekten Abschluss zum 3:2. Nur 8 Sekunden später hatte Kovács dann sogar die Chance auf 4:2 zu erhöhen, als er zu einem Penalty anlief, doch wie schon im ersten Drittel blieb Köllejan im 1 gegen 1 Sieger.

Das Ziel fürs letzte Drittel war einfach: Die Führung halten, wenig zulassen, eventuell nachlegen. Allerdings hatten die Gäste was dagegen! Es lief die 45. Minute, als Frederic Hellmann in Überzahl abzog und zum 3:3 ausglich. Und während die Ice Dragons sich über diesen Treffer noch ärgerten, rannten sie in einen Konter, den Martin Brabec in der 46. Minute zur erneuten Neuwieder Führung nutzte! Jetzt schwang das Pendel wieder in Richtung der Gäste, die geschickt verteidigten, auf Konter lauerten. Doch die Ice Dragons fanden erneut eine Antwort! Als Jan-Niklas Linnenbrügger in der 48. Minute in doppelter Überzahl einen Nachschuss zum Ausgleich nutzte, wirkten die Gäste angeschlagen, wurden in den folgenden Minuten von Felix Köllejan im Spiel gehalten. Nur um sich dann wieder zu fangen und plötzlich Kieren Vogel zu Glanzparaden zu zwingen! Erneut wechselten die Druckphasen hin und her, Tore jedoch fielen keine mehr, so dass die Verlängerung das Spiel entscheiden musste.

Wenn in der Verlängerung eines sofort zu sehen war, dann das beide Teams bis ans Limit gegangen waren! Man sah allen Spielern die Erschöpfung an, dementsprechend gering hielten beide Mannschaften auch das Risiko, wer einen Schlagabtausch mit offenem Visier erwartet hatte, wurde enttäuscht. Dennoch ergaben sich Torchancen, beide Goalies waren jedoch auf dem Posten. Bis zur 65. Minute! Als sich alle schon auf das entscheidende Penaltyschießen einstellten, war es Ben Skinner, der sich mit einer Drehung von seinem Gegenspieler löste, um das Neuwieder Tor herumlief und die Scheibe per Bauerntrick zum umjubelten Siegtreffer versenkte!

Torfolge:
0:1 Jamieson/Wasser (08:42); 1:1 Kovács/Skinner/Bohle (14:07); 1:2 Pering/Jamieson (22:26);
2:2 Linnenbrügger/Brinkmann (28:52) PP1; 3:2 Kovács/Skinner/Bohle (38:15); 3:3 Helmann/Fröhlich (44:36) PP1;
3:4 Brabec (45:15); 4:4 Linnenbrügger (64:15) PP2; 5:4 Skinner (64:15)

Strafminuten:
Herford 10
Neuwied 14

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