Eishockey-Magazin

Eishockey News, Videos, Fotos, Stories – – – alles kostenlos seit 25 Jahren

Belgrad. (MR) Auch am zweiten Spieltag blieben die Ãœberraschungen nicht aus – Belgien unterlag Island mit 3:6 (2:2 / 1:0 / 0:4) etwas zu...

IIHF WM Div.II GruppeABelgrad. (MR) Auch am zweiten Spieltag blieben die Ãœberraschungen nicht aus – Belgien unterlag Island mit 3:6 (2:2 / 1:0 / 0:4) etwas zu hoch, Aufsteiger Israel schrammte an der Sensation vorbei.

.
Im Mittagsspiel traf Turnier-Favoriten Estland auf Australien, welches mit 5:1 erwartet deutlich unterlag (4:1 / 1:0 / 0:0). Zunächst agierten die Australier aus einer kompakten Defensive heraus, konnten den ersten Treffer zur Mitte des Startabschnittes ausgleichen, doch in Überzahl, Unterzahl und bei 5 gegen 5 konnte Estland binnen 210 Sekunden drei weitere Treffer vorlegen. Besser wurde es aus der Sicht Australiens, denn im mittleren Abschnitt fiel nur noch ein Tor, der Schlussabschnitt blieb sogar torlos. Vor allem bei ihrem Goalie Anthony Kimlin konnten sich die Australier bedanken, der ganze 49 Schüsse entschärfen konnte und verdient als bester Spieler benannt wurde. Australiens Verteidiger Todd Graham stand nach dem Spiel für ein kurzes Statement zur Verfügung.

 

Kein Durchkommen für Belgiens Ben Vercammen gegen die Isländer Ingvar Jonsson und Jon Gislason – © by Eishockey-Magazin (DR)

Kein Durchkommen für Belgiens Ben Vercammen gegen die Isländer Ingvar Jonsson und Jon Gislason – © by Eishockey-Magazin (DR)

Als nächstes stand Belgien gegen Island auf dem Programm. Der derzeitige Tabellenführer schien vor einer lösbaren Aufgabe zu stehen, doch das Spiel nahm einen unerwartet anderen Verlauf. Nach dem frühen Treffer durch Jens Engelen (3.) rutschte ein Schuss von Jon Gislason durch die Schoner von Belgiens Goalie Bjorn Steijlen (6.). Dass die Scheibe komisch von der Bande zurückprallte, kam für Kapitän Vincent Morgan äußerst gelegen, denn sie fiel ihm genau in die Kelle und von dort in die Maschen (7.). Bis hierhin sah die Welt ja noch gut aus. Engelen, Mitch Morgan oder Ben Torremans hätten die Führung ausbauen können, ja müssen. Torremans hätte auch besser im eigenen Drittel klären müssen statt in den Schläger von Robin Hedstrom, der den Ausgleich erzielte (15.). Mit einer Überzahl konnte Belgien den mittleren Abschnitt beginnen, doch es kam wenig Konstruktives dabei heraus. Beide Seiten hatten gute Einschussmöglichkeiten, doch erst zur Spielmitte und in Überzahl rappelte es wieder, Don Geerts legt für die Königlichen erneut vor. Der Rest dieses Drittels zog sich ewig in die Länge und brachte vor allem den Statistikern und Strafbankbetreuern viel Arbeit, denn es wurden immer wieder Spieler wegen Kleinigkeiten vom Eis gestellt, so dass es auf den Strafbänken richtig kuschelig wurde, wenn dort teils 5 Leute auf einer Seite saßen. Dass durch diese Ausfälle die Reihen notgedrungen anders besetzt werden mussten, wenn nicht gar sowieso nur weniger Spieler auf dem Eis waren, war für eine Trefferproduktion auch nicht förderlich, und mit der knappen Führung ging es zum zweiten Pausentee. Hedstrom konnte früh im Schlussabschnitt einen Pass unterbinden und den erneuten Ausgleich erzielen. Das belgische Team zerfiel zusehends, es waren fast nur noch drei Reihen Einzelspieler zu sehen, deren Pässe viel zu häufig im Niemandsland oder noch schlimmer in den Kellen der Gegner landeten. Gislason mit seinem zweiten Treffer brachte sein Team per halbem Bauerntrick erstmalig in Front (50.). Dass Brynjar Bergmann eine Bogenlampe unter die Latte setzte (56.), war dann die Entscheidung, denn alle Anstrengungen Belgiens gingen ins Leere. Auch die Herausnahme des Goalies zugunsten des 6. Feldspielers erwies sich als wirkungslos, ja kontraproduktiv, denn Hedstrom machte mit dem Schuss ins leere Tor seinen Hattrick perfekt, 5 Sekunden vor der finalen Sirene. 3:6 (2:2 / 1:0 / 0:4)
Dass nach dem Spiel kein belgischer Spieler für ein Interview zur Verfügung stand, kann man durchaus verstehen; Islands Emil Alengard erschien allerdings auch nicht, leider.

.

Serbiens Milos Babic dreht nach einem Treffer jubelnd ab – © by Eishockey-Magazin (DR)

Serbiens Milos Babic dreht nach einem Treffer jubelnd ab – © by Eishockey-Magazin (DR)

Das Abendspiel wurde dann sehr abwechslungsreich, Gastgeber Serbien spielte bei gut besuchter Hütte gegen Aufsteiger Israel. Und zunächst lief auch alles nach Plan, bereits nach 24 Sekunden zappelte die Scheibe im Netz (Babic). Sein Kollege Nimanja Vucurevic legte zwei Treffer nach und beendete bereits in der 6. Spielminute den Arbeitstag von Israels Goalie Avihu Sorotzki. In doppelter Überzahl legte Marko Kovacevic den Pausenstand von 4:0 vor (17.), während Israels Überzahlspiel harmlos blieb. Daran änderte sich zunächst auch im mittleren Abschnitt nichts, Babic mit dem 5:0 (23.). Eliezer Sherbatov rannte auch in diesem Spiel, was das Zeug hielt, wurde aber meist am Abschluss gehindert oder rannte selbst unplatziert daneben. Nach mehreren Strafen auf beiden Seiten erhöhte Serbiens Nemanja Jankovic auf 6:0 (35.), und das Spiel schien gelaufen zu sein. Als aber die Serben nacheinander mehrere Strafen zogen und mit zwei Mann weniger auf dem Eis standen, musste auch ihr Goalie Arsenije Rankovic erstmals hinter sich greifen (Frenkel, 37.). Sherbatov hatte einen weiteren Treffer auf dem Schläger, er musste aber noch warten, denn als nächstes trug sich Daniel Manzour in die Torschützenliste ein (38.), Sherbatov traf erst in der 40. Spielminute und nahm dadurch ein 3:6 aus Sicht der Israelis mit in die Pause. Nach dieser machte Israel dort weiter und legte zügig die Treffer 4 und 5 nach. Sollte hier die Sensation gelingen? Die Antwort gab in Überzahl Kovacevic (46.), zur Drittelmitte erhöhte er auf 8:5. Doch Israel gab nicht auf und hatte wenig später die Antwort (Eizenman, 52.). Im Stile einer Spitzenmannschaft bekam Dimitrije Filipovic die Scheibe in den Lauf gespielt, und er versenkte zum 9:6 (58.). Durch einen Stockschlag ging hierauf eine Scheibe zu Bruch, der Verursacher Tal Avneri bekam eine 10 minütige Denkpause; der Scheibenaustausch dauerte ein wenig länger. Diese Zeit nutzten die Spieler, um in Grüppchen zusammen auf dem Eis interkontinentale Pläuschchen abzuhalten. Die Spannung war raus, und Vucurevic machte es anschließend für die Gastgeber noch zweistellig. Der Endstand lautete 10:6 (4:0 / 2:3 / 4:3).
Damit sieht die Blitztabelle Estland an 1 (6 Punkte) vor Belgien, Island und Serbien (je 3). Den Schluss bilden Israel (2) und Australien (1). Morgen ist für alle Teams spielfrei.

Australiens Todd Graham im Interview

Eishockey-Magazin

No comments so far.

Be first to leave comment below.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert