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Tobi Wörle mit dem Gamewinner in der Overtime vor 2.867 Zuschauern Kaufbeuren. (PM ESVK) Mit den Tölzer Löwen stand der nächste Bayrische Gegner in... Joker zwingen die Löwen in der Overtime in die Knie

Tobi Wörle mit dem Gamewinner in der Overtime vor 2.867 Zuschauern

Alexander Thiel (ESV Kaufbeuren) – © Sportfoto-Sale (JK)

Kaufbeuren. (PM ESVK) Mit den Tölzer Löwen stand der nächste Bayrische Gegner in den Startlöchern und somit auch das nächste Derby für ESVK auf dem Plan.

2.867 Zuschauer in der erdgas schwaben arena waren gespannt, wie sich die zuletzt glänzend aufgelegten Joker, gegen die aktuell eher zahnlosen Löwen schlagen würden. Bei den Rotgelben musste Dominic Guran für den angeschlagenen Stefan Vajs als Backup Torhüter auflaufen. Daniel Oppolzer musste leider ebenfalls verletzt passen, genauso wie Philipp De Paly.

Wie gewohnt beginnt das Spiel mit dem ersten Bully am Mittelkreis. Eher ungewöhnlich ist, dass es nach 24 Sekunden bereits 1:0 für die Joker steht. Der ESVK setzt sich direkt im Tölzer Drittel fest, Julian Eichinger bringt die Scheibe vor das Tor, wo Antti Kerälä noch mal zum anfahrenden Sami Blomqvist quer legt und Tor. Die Löwen zeigen sich von der frühen Führung eher unbeeindruckt. Denis Pfaffengut zieht zwar in der dritten Minute noch mal gefährlich von der Blauen Linie Richtung Sinisa Martinovic ab, aber ansonsten erspielen sich die Tölzer in den ersten Minuten ein Chancenplus. Lubor Dibelka verfehlt das Kaufbeurer Tor in der siebten Minute nach einem schönen Move nur haarscharf und direkt im Anschluss muss Jan Dalgic in höchster Not gegen Shawn Weller klären. Die Löwen sind dem Anschluss näher als der ESVK dem zweiten Treffer, doch dann kommen die Joker zu ihrer Paradedisziplin dem Powerplay und nutzen dies eiskalt. Den Schuss von Julian Eichinger kann Sinisa Martinovic noch abwehren, aber gegen den Nachschuss von Alex Thiel ist er dann machtlos. Die Rotgelben führen mit zwei Toren, aber es bleibt ein offener Schlagabtausch, bei dem beide Teams immer wieder zum Abschluss kommen. Matt MacKenzie trifft bei einem dieser Abschlüsse nur den Außenpfosten. Kurz vor Spielende kommt dann Bad Tölz noch zu seiner ersten Überzahl, aber die Joker können die Führung mit viel Einsatz in die Pause retten.

In der Liga gibt es nur eine Mannschaft, die in Überzahl gefährlicher ist als der ESV Kaufbeuren und das ist die der Tölzer Löwen. Das bekommen die Joker gleich zu Beginn des zweiten Drittels auch zu spüren. Vier Sekunden bevor das Powerplay endet, kann Shawn Weller völlig freistehend am langen Pfosten einen Abpraller von Jan Dalgic zum Anschlusstreffer einschieben. Jetzt drehen die Löwen auf und setzen den ESV ordentlich unter Druck. Genau in dieser Phase kommen die Joker durch eine schwer nachvollziehbare Schiedsrichterentscheidung in Unterzahl und Tölz schlägt erneut zu. Schnell läuft die Scheibe zwischen Lubor Dibelka und Marco Pfleger hin und her und Letzterer zieht mit einem Onetimer unhaltbar zum Ausgleich ab. Die Kaufbeurer versuchen sich zurück in die Partie zu kämpfen und kommen durch Branden Gracel und Fabian Koziol auch zu guten Torchancen, aber Sinisa Martinovic hält stark. Einige fragwürdige Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns bringen jetzt zusätzlich Unruhe in das Spiel und die Joker lassen sich dadurch noch mehr aus dem Tritt bringen. Dann in der 29. Minute endgültig die kalte Dusche für die Rotgelben. Luca Tosto legt ab für Max French und der erwischt Jan Dalgic mit einer Granate von der Blauen Linie auf dem falschen Fuß, zum nicht unverdienten 2:3. Die Joker tuen sich einfach schwer gegen druckvolle Löwen, kommen nur selten zu entlastenden Aktionen und wenn, dann ist bei Martinovic Endstation. Zum Drittelende hin geben die Tölzer nochmals richtig Gas und es ist Jan Dalgic zu verdanken das es nur mit einem Tor Rückstand für den ESVK in die Kabine geht.

Der letzte Spielabschnitt läuft ziemlich verkrampft an, zumindest nimmt die optische Überlegenheit der Löwen nun etwas ab. Joey Lewis kommt in der 45. Minute frei zum Schuss, aber Martinovic mit der Fanghand. Direkt danach Lubor Dibelka mit der riesen Chance die Führung weiter auszubauen, aber die Scheibe rauscht knapp am Kaufbeurer Tor vorbei. Dann fällt überraschend der Ausgleich der Hausherren. Tobi Wörle fährt mit viel Dynamik ins Tölzer Drittel, bedient Branden Gracel mustergültig und dieser vernascht Sinisa Martinovic mit einem Flachschuss durch die Schoner. Die Joker spielen jetzt mit breiterer Brust und kommen direkt im Anschluss durch Joey Lewis fast zu ihrem nächsten Treffer, aber jetzt ist Martinovic wieder auf dem Posten. Jetzt brennt es lichterloh auf der anderen Seite. Den Schuss vom jungen Luca Tosto kann Jan Dalgic noch abwehren, dann ist er bei der zweiten Angriffswelle eigentlich schon geschlagen, aber die Joker werfen sich mit Mann und Maus vor ihr Tor und verhindern so den erneuten Rückstand. Jetzt wieder Kaufbeuren mit der Großchance in Person von Sami Blomqvist, der aber untypisch einen Alleingang zu harmlos ausspielt. Die Hausherren kommen nochmal in den Genuss eines Powerplays, sind aber auch hier an diesem Abend zu unsortiert und leisten sich zu viele Fehlpässe. Kurz vor der Schlusssirene gibt es noch eine Strafe gegen Kaufbeuren und es geht mit 3:3 und in Unterzahl in die Verlängerung.

Die Buam setzen sich direkt vor dem Joker Tor fest und alle warten eigentlich nur auf den Siegtreffer der Gäste, aber Jan Dalgic und alle anderen in Rotgelb haben etwas dagegen. Die Unterzahl wird dank starker kämpferischen Leistung unbeschadet überstanden und jetzt sind es wieder Tobi Wörle und Branden Gracel die mit viel Schwung aus dem eigenen Drittel Richtung Martinovic starten. Dieses Mal ist es Gracel der Tobi Wörle mit einem Querpass bedient, der zieht direkt ab und die Scheibe quetscht sich erneut durch die Schoner des Tölzer Keepers zum viel umjubelten Kaufbeurer Siegtreffer.


Fortschritt für die Löwen

Bad Tölz. (PM Löwen) Ja, die Tölzer Löwen haben das siebte Mal in Serie verloren. Am Auswärtsspiel in Kaufbeuren gibt’s außer Kleinigkeiten allerdings nicht viel zu meckern.

Abgesehen vom wichtigsten Punkt im professionellen Sport: Dem Endergebnis. Das zeigt am Ende einen 4:3-Sieg für den ESV Kaufbeuren an. Die Löwen nehmen ob der Niederlage in der Verlängerung aber wenigstens einen Punkt mit.

Kevin Gaudet war nach dem Spiel durchaus erfreut über die Leistung seines Teams. Nach dem frühen ESVK-Führungstor durch Sami Blomqvist (24 Sekunden) sahen sich die Löwen einer moralischen Herausforderung gegenüber. „Kaufbeuren ist gekommen, wie die Feuerwehr. Das ist in unserer Lage nicht perfekt. Gerade deshalb bin ich stolz, dass meine Mannschaft einen Weg gefunden hat zurückzukommen“, so Gaudet. Dieser Weg wurde noch etwas schwieriger, als auch das zweite Tor des Spiels an die Gastgeber ging. Alexander Thiel staubte vor dem Tor in ESVK-Ãœberzahl ab. Zuvor und auch nach dem zweiten Treffer hatten die Löwen mehrere starke Einschussmöglichkeiten. MacKenzie verfehlte das leere Tor, Lubor Dibelka hatte Dalgic ebenfalls schon auf dem falschen Fuß erwischt, schoss aber genauso knapp vorbei. „Wir hatten viel vom Spiel“, erkannte auch Gaudet.

„Unsere Lage ist nicht einfach. Ich habe eine solche Niederlagenserie in 20 Jahren als Trainer noch nicht erlebt. Das macht keinen Spaß, die Spieler haben Druck und wenig Selbstvertrauen“, haderte der Löwencoach. Umso wichtiger, dass das Löwen-Powerplay am Freitagabend wieder zur gewohnten Effizienz fand. Shawn Weller und Marco Pfleger glichen die Partie mit zwei Ãœberzahl-Toren aus. Als Luca Tosto in seinem ersten Wechsel im Mitteldrittel auch noch das 3:2 durch Max Frenchs Direktschuss-Hammer auflegte, war das Spiel komplett gedreht – verdientermaßen. „Wir hatten Chancen die Tore vier und fünf zu schießen“, so Gaudet.

„Es fehlt einfach etwas Puckglück“. Die besten Möglichkeiten vergaben jeweils Lubor Dibelka und Tyler McNeely, die gleich zweimal gegen nur einen Verteidiger einen Konter liefen.

Im letzten Drittel verteidigten die Löwen meist solide. In Minute 47 fand Branden Gracel dennoch eine Lücke im kurzen Eck, als Silo Martinovic noch nicht in optimaler AbwehrPosition war. In der Folge waren beide Teams bedacht darauf keine groben Schnitzer mehr hinzulegen. Näher am Siegtreffer waren die Löwen, doch der junge Jan Dalgic im ESVK-Tor bewies, dass er mit Leistungen wie diesen auf direktem Wege in die DEL ist. Damit blieb es beim 3:3 nach 60 Minuten. Das Löwen-Powerplay in der Verlängerung blieb ungenutzt, kurze Zeit später traf Tobias Wörle durch die Hosenträger Martinovics zum Siegtreffer der Gastgeber. „Wir müssen das schnell abhaken. Unser Herz schmerzt aktuell“, so Gaudet.

Am Sonntag soll das Löwenherz vor heimischer Kulisse wieder höher schlagen. Um 16 Uhr geht’s gegen die Heilbronner Falken – mit anschließender Weihnachtsfeier für alle Löwenfans.

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