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Nürnberg (STM) Es war kein Abend für schwache Nerven. Lange sah es so aus, als würden die Adler Mannheim die Thomas Sabo Ice Tigers... Patrick Reimer hält die Ice Tigers am Leben

Nuernberg jubelt ueber das Siegtor von Patrick Reimer – © by ISPFD

Nürnberg (STM) Es war kein Abend für schwache Nerven. Lange sah es so aus, als würden die Adler Mannheim die Thomas Sabo Ice Tigers nach bereits vier Spielen in den Sommerurlaub schicken, ehe Patrick Reimer mit seinem Treffer in Overtime den Ice Tigers ein Spiel fünf sicherte. Es war das zweite Tor vom Kapitän der Ice Tigers an diesem Abend, die weiteren Tore beim 4-3 Sieg erzielten Segal und Bast.

Es war die letzte Chance für die Thomas Sabo Ice Tigers, einen Sweep im Viertelfinale gegen die Adler Mannheim noch zu verhindern. Nach drei mehr oder weniger deutlichen Niederlagen versuchte es Martin Jiranek mit personellen Änderungen vor dem so wichtigen Spiel. So kehrten nach Verletzungspause die Verteidiger Oliver Mebus und Taylor Aronson wieder in den Kader zurück und auch Brandon Segal stand den Ice Tigers wieder zur Verfügung. So mussten die beiden überzähligen Importspieler Milan Jurcina und Martin Stajnoch das Spiel von der Tribüne aus verfolgen.

Im ersten Drittel neutralisierten sich beide Teams nahezu. Die Ice Tigers konnten die Partie offener gestalten, auch weil es ihnen heute gelang, das lauf- und zweikampintensive Spiel der Adler anzunehmen. Klare Torchancen waren Mangelware, Leo Pföderl gab im Powerplay einen ersten Warnschuss ab (14.), auf der Gegenseite prüfte Tommi Huhtala mit einem satten Schuss Niklas Treutle, der nach einer Pause in Spiel drei wieder das Tor der Ice Tigers hütete (17.). Kurz vor Drittelende war es David Wolf, der im Powerplay an Treutle scheiterte (20.).

Im zweiten Drittel nahm das Spiel deutlich an Fahrt auf, beide Teams spielten nun munter nach vorne. Mannheim kam etwas agiler aus der Kabine zurück, gegen zu weit aufgerückte Ice Tigers hatten Wolf und Desjardins innerhalb weniger Sekunden die Führung auf dem Schläger, aber Treutle reagierte großartig (23.) und auch wenig später gegen Smith war der Nürnberger Torhüter zur Stelle (25.).

Auf der Gegenseite scheiterte Buck am starken Endras (25.), ehe Patrick Reimer und Phil Dupuis in Unterzahl die bis dahin beste Chance für die Ice Tigers hatten, aber auch sie konnten Endras nicht bezwingen (27.). Das gelang dann auf der Gegenseite Matthias Plachta, der im Powerplay einen Abpraller von Treutle über die Linie drückte (28.). Nun waren die Ice Tigers gefordert, endlich ein Mittel gegen souverän auftretende Adler zu finden.

Patrick Reimer versuchte es zunächst mit einem Direktschuss im Powerplay (32.), aber irgendwie kam das Nürnberger Überzahlspiel an diesem Abend nicht so recht ins Laufen. Immer wieder hatten die Ice Tigers große Probleme, überhaupt geordnet ins Drittel der Mannheimer zu kommen. Besser machte es dann Rückkehrer Brandon Segal, der einen schönen Konter der Ice Tigers mit einem Schuss in die lange Ecke perfekt vollendete (32.).

Trainer Pavel Gross – © by ISPFD

Der Ausgleich schien zu Adler zu animieren, nun wieder mehr zu machen. Einen Alleingang von Adam konnte Treutle noch entschärfen (35.), wenig später hatte er bei einem Schuss von Katic von der blauen Linie keine Sicht auf den Puck, und die Adler gingen ein zweites Mal an diesem Abend in Führung (35.). Fast wäre den Adlern noch der dritte Treffer gelungen, aber Chad Kolarik brachte den Puck nicht im leeren Tor unter (38.). So wäre den Ice Tigers fast noch der Ausgleich gelungen, aber Dennis Endras brachte irgendwie noch ein Köperteil an einen Schuss von Lalonde (39.).

Sollten es nicht die letzten zwanzig Minuten in dieser Saison werden, musste ein schneller Treffer für die Ice Tigers her, aber offensiv gelang den Nürnbergern zunächst nicht viel. Sogar eine kurze doppelte Überzahl half den Ice Tigers nicht zum Ausgleich zu kommen. Mannheim spielte abgeklärt, die Adler hielten die Ice Tigers geschickt vom eigenen Tor weg und brachten den Puck immer wieder schnell aus dem eigenen Drittel. Als den Ice Tigers schon die Zeit davonzulaufen schien, bot sich nach einer Strafzeit gegen David Wolf ein weiteres Powerplay.

Phil Dupuis brachte den Puck vor das Tor und Daniel Weiß stocherte den Puck aus dem Gewühl zum viel umjubelten Ausgleich über die Linie (54.). Der Treffer gab den Nürnbergern die zweite Luft, die Beine wurden wieder lockerer und auch die 7111 Zuschauer trieben ihre Mannschaft nach vorne. Zum ersten Mal in dieser Serie schien es, als wären die Adler zu bezwingen, zum ersten Mal waren sie nicht das dominierende Team. Und tatsächlich gingen die Ice Tigers in Führung. Patrick Reimer bezwang Endras mit einem Schuss aus dem Handgelenk (57.). Wenig später bekam Jason Bast nach einem Foul einen Penalty zugesprochen, scheiterte aber an der Unterkannte der Latte (58.).

So hatten die Adler noch die Chance auf ein spätes Comeback. Mit einem sechsten Feldspieler brachten die Gäste den Puck ein letztes Mal tief und irgendwie landete der Puck genau bei Andrew Desjardins, der 28 Sekunden vor dem Ende das Spiel in die Overtime schickte (60.).

Dort hatte Chris Brown die erste Chance für die Ice Tigers (62.), ehe Patrick Reimer den schönsten Angriff der Ice Tigers an diesem Abend zum Siegtreffer nutzte. Jason Bast passte gestochen scharf in den Slot, und Patrick Reimer hielt gekonnt den Schläger hin (66.). „Patrick Reimer ist seit Jahren unser Kapitän und Leader, gerade in den wichtigen Spielen, wenn es um Alles geht, dann ruft Patrick seine besten Leistungen ab“, fand Martin Jiranek genau die richtigen Worte nach Spielschluss.

Pavel Gross war, wie gewohnt in den Play-offs, eher kurz angebunden: „Glückwunsch an Nürnberg, das war heute ein gutes Spiel, im zweiten Drittel ging es für meinen Geschmack zu viel hin und her, das hat mir nicht so gefallen. In der Overtime haben wir einen kleinen Fehler gemacht, aber am Sonntag werden wir wieder bereit sein“.

Auch bereit sein will Martin Jiranek mit seiner Mannschaft für Spiel fünf. „Es wäre toll, wenn wir unseren Fans ein zweites Heimspiel ermöglichen könnten, sie waren heute unglaublich laut und waren ein Faktor, dass wir das Spiel am Ende noch drehen konnten“.

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