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Neuss. (EM) Nach nunmehr 30 absolvierten Spieltagen trennt sich in der Deutschen Eishockey Liga so langsam aber sicher die Spreu vom Weizen. Vizemeister EHC... Zur Lage der Liga: Schwenningen, Iserlohn und Krefeld verlieren die Playoffs aus den Augen

Kummer gewohnt: Krefelds Fans – © by Sportfoto-Sale (JB)

Neuss. (EM) Nach nunmehr 30 absolvierten Spieltagen trennt sich in der Deutschen Eishockey Liga so langsam aber sicher die Spreu vom Weizen.

Vizemeister EHC Red Bull München zieht trotz diverser Ausfälle in den letzten Spielen weiterhin mit aktuell 69 Punkten einsam seine Kreise an der Tabellenspitze. Acht Punkte dahinter folgen das Überraschungsteam aus Straubing (61 Punkte) und Meister Mannheim mit 60 Zählern. Man müsste schon ein kühner Pessimist sein, um an einer Playoff-Teilnahme dieses Trios zu zweifeln.

Eng gestaffeltes Tabellen-Mittelfeld

Das DEL-Mittelfeld von Platz vier bis Rang zehn trennt nur gerade einmal acht Punkte. Berlin (50), Ingolstadt (49) und Bremerhaven (48) wäre momentan direkt in den Playoffs. Köln folgt mit 46 Punkten knapp dahinter. Düsseldorf; Wolfsburg und Nürnberg sind mit jeweils 42 Zählern punktgleich. Die Augsburger Panther liegen momentan sechs Punkte hinter diesem Trio. Der Champions League Teilnehmer aus der Fuggerstadt ist im Jahr eins nach der Ära Mike Stewart nach wie vor auf der Suche nach Konstanz. Sieg und Niederlage wechselten sich zuletzt in schöner Regelmäßigkeit ab. Noch aber haben die Panther alle Chancen auf die lukrative Endrunde. In dieser Tabellenregion dürfte es bis zum letzten Spieltag besonders eng bleiben.

Trainerwechsel in Schwenningen und Krefeld fruchten (noch) nicht

Iserlohns Coach Jason O’Leary – © Sportfoto-Sale (JB)

Deutlich schlechter sieht es da schon auf den letzten Plätzen aus. Krefeld (28), Iserlohn (26) und Schlusslicht Schwenningen (22) verlieren momentan die Playoffs immer mehr aus den Augen. Wenn es für diese drei Teams doch noch funktionieren soll, dann müssen Sieg her. Und das am Besten in Serie. Unversucht hat man zuletzt in Schwenningen nichts gelassen. Hoffnungsträger Jamie MacQueen hat die Wild Wings nach seiner Suspendierung und wochenlanger Hängepartie in Richtung Iserlohn verlassen. Robak und Caron wurden nachverpflichtet. Und in der letzten Woche musste auch Trainer Paul Thompson seinen Stuhl für Ingolstadts Meistercoach von 2014, Niklas Sundblad, räumen. In den ersten drei Partien unter dem schwedischen Headcoach blieben die Schwarzwälder trotz couragierter Leistungen aber ohne Punkte. Der Playoff-Zug droht einmal mehr ohne die Wild Wings abzufahren.

Und auch bei den Iserlohn Roosters bleibt nur das Prinzip Hoffnung auf mehr Konstanz und damit mehr Punkte. Anders, als in Schwenningen, halten die Roosters an ihrem Trainer Jason O´Leary fest, geben den jungen deutschen Spielern kontinuierlich ihre Chancen, verzweifeln aber immer wieder an der schwachen Offensive und unnötigen Strafen. Die nachverpflichteten Grenier und MacQueen harmonieren zwar gut, reichen allein neben „Checkmonster“ Halmo aber nicht aus, um regelmäßig Spiele zu gewinnen. Nach internen Aussprachen mit der Mannschaft, dem Drücken der Reset-Taste und der Vertragsauflösung mit Stürmer Findlay (nach Ingolstadt gewechselt) hat man am Seilersee schon vieles versucht, um den Bock umzustoßen. Gelingt nicht sehr bald die Trendwende, dann dürfte es nur noch darum gehen im ersten Jahr unter Manager Christian Hommel nicht Letzter zu werden.

Nur unwesentlich besser ist die sportliche Situation bei den Krefeld Pinguinen. Zwar spielt die Mannschaft nach der Trennung von Headcoach Brandon Reid etwas befreiter auf, aber auch bei den Pinguinen hat sich der Erfolg noch nicht so recht eingestellt. Die Bilanz von Interimscoach Beaulieu: Zwei knappe 3:4 Niederlagen gegen Straubing und im Derby gegen die DEG, sowie ein überragender 1:5 Sieg in Berlin. Ob Beaulieu trotzdem weitermachen darf, ist offen. Seit Monaten überschattet die unklare finanzielle Situation den DEL-Standort am Niederrhein. Die angestrebte Stammkapitalerhöhung scheiterte vor einigen Tagen erneut, soll aber möglichst Anfang Januar über die Bühne gehen. Ob dann wirklich auch der Weg für neue Gesellschafter frei ist, darf zumindest Stand heute leise bezweifelt werden. Zu oft schon wurde das zarte Pflänzchen Hoffnung mit Füßen getreten. Durch das ständige Finanz-Hickhack und teilweise öffentlich vorgetragene Vorwürfe zwischen der Pinguine-Geschäftsführung einerseits und andererseits der „Fraktion“ um Mitgesellschafter Ponomarev, lässt den Sport ohnehin mehr und mehr in den Hintergrund rücken. Für den Standort Krefeld geht es in diesen Wochen ums nackte wirtschaftliche Überleben in der DEL. Die Fans haben indes ihre Erstklassigkeit und den Willen zum Erhalt der DEL in Krefeld mit Demonstrationen auf der Straße und in der Halle eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Ausgang offen …

Noch bis zum 6. Januar spielt die Liga fast im Zwei-Tage-Rhythmus weiter. Spätestens dann, so muss man befürchten, wird es für einige frühzeitig nur noch um die goldene Ananas gehen. Das wird freilich in der nächsten Saison anders sein, wenn es gegen den Abstieg geht. So gesehen ist diese Saison auch ein wenig die Probe des Ernstfalls.

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