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Augsburg. (MS) Gegen die bereits in der Urlaubsvorbereitung befindlichen Iserlohn Roosters wollten die heimischen Panther nicht nur den nötigen Punkt für die endgültige Qualifikation...
Chad Bassen (links) und Mike Ortwein im Zweikampf - © by Eishockey-Magazin (RS)

Chad Bassen (links) und Mike Ortwein im Zweikampf – © by Eishockey-Magazin (RS)

Augsburg. (MS) Gegen die bereits in der Urlaubsvorbereitung befindlichen Iserlohn Roosters wollten die heimischen Panther nicht nur den nötigen Punkt für die endgültige Qualifikation der Pre-Play-Off erringen. Nein, ein Sieg war fest eingeplant. Dieser „Dreier“ würde zusätzlich das Heimrecht in der Zwischenrunde garantieren. Bei denkbar ungünstigstem Verlauf (eigene Niederlage, hohe Siege der Konkurrenz) wäre sogar ein ebenfalls vorzeitiger Urlaub möglich. Daran wollte jedoch keiner der Anwesenden denken, trotzdem dürfte der ein oder andere Anhänger bzw. Verantwortliche immer wieder auf die Zwischenstände der anderen Hallen geschielt haben. Nach dem frühen Führungstreffer –  25 Sekunden waren gespielt – und dem schnellen zweiten Tor gab es eigentlich sehr früh keinen Zweifel an der Nervenstärke und dem nötigen Siegeswillen der Augsburger. Dann verloren sie den Fokus, mussten den überraschenden Ausgleich wegstecken und konnten erst durch ein spätes Bauerntrick-Tor von Werner knappen  4:3 (3:1/0:0/1:2)-Sieg einfahren. Nun geht es am kommenden Mittwoch im heimischen Curt-Frenzel-Stadion gegen Straubing. Zwei Siege für ein Team aus maximal drei Spielen genügen und die „echten“ Play-off winken.

 

3:1-Führung macht keinen Blick auf die Spielständer der Konkurrenz nötig

Bereits die erste Chance nutzen die Gastgeber zur Nervenberuhigung. Whitmore legte mit der Rückhand für Roloff ab und der netzte nach bereits 25 Sekunden eiskalt ein. So hatten sich das sicher zahlreiche Panther-Fans in der letzten Nacht erträumt. Caron-Vertreter Hunwick sollte noch genug Gelegenheit bekommen sich auszuzeichnen, da Augsburg hier deutlich das spielbestimmende Team stellte. Eine feine Einzelleistung von MacArthur (4.) entschärfte der unter Beschuss stehende Torhüter mit der Fußspitze. Erst Bell und York hatten mit einer Doppel-Chance die erste ernstzunehmende Chance der Gäste (7.), scheiterten jedoch an Ehelechner, der zur Freude der Fans vor Spielbeginn per Videobotschaft seine Vertragsverlängerung bekannt gab. Die Fuggerstädter machten es im direkten Gegenzug besser und kombinierten sich locker, lässig und leicht durch die Roosters-Defensive. Nach Stationen über Boyle, Forrest und Bassen, erzielte Letztgenannter das 2:0. Puh, das ging ja  fast wie warmes Messer durch Butter. Dann nahm Augsburg das Tempo etwas zurück und die Gäste kamen zu weiteren Chancen. Erst scheiterte Hommel an Ehelechners schneller Fanghand, dann jedoch donnerte Wolf in Überzahl aus halblinker Position den Puck in den Giebel (12.). Mit dem Anschlusstreffer war die Nervosität zurück im Spiel der Mitchell-Jungs. Rogers, Hock und Brooks durften sich am Ausgleich versuchen und scheiterten. Das kann aber auch ganz schnell ins Auge gehen, Augsburg. Erst bei eigener Überzahl fingen sich die Bayern wieder (15., Whitmore), wobei sie die erste noch verstreichen ließen. Erst die zweite konnte Whitmore zur erneuten Pflege des Nervensystems nutzen. Aus dem Slot überwand er Hunwick (18.), der folglich zum dritten Mal den Puck aus dem Netz fischen musste. Aber wer dachte, die Roosters wollen hauptsächlich verletzungsfrei in den Urlaub kommen, sah sich getäuscht. Zwar wurde in der Defensive nahezu körperlos agiert – offensiv hatte aber Bell mit einem Alleingang die nächste großartige Gelegenheit auf den erneuten Anschlusstreffer.

 

Nahezu ereignisloser Mittelabschnitt

Keeper Shawn Hunwick versucht die Scheibe aus er Gefahrenzone zu bringen - © by Eishockey-Magazin (RS)

Keeper Shawn Hunwick versucht die Scheibe aus er Gefahrenzone zu bringen – © by Eishockey-Magazin (RS)

Der Mittelabschnitt begann zerfahren. Trotz mehrmaliger Überzahlsituationen (ab 23.) für die Gastgeber (dabei fast eine Minute mit 5-gegen-3) blieb der Spielstand unverändert. Wolf hätte dann bei einem Konter (28.) um ein Haar die Strafoption für Fahrlässigkeit gezogen, setzte aber alleinstehend seinen Schlenzer zu hoch über den anvisierten Winkel an. Auf der Gegenseite wirkte Hunwick immer sicherer und entschärfte Schuss um Schuss. Seine Kontrahenten spielten dabei jedoch weitestgehend zu kompliziert und behäbig um sein Tor herum. Aber Somma konnte ihn dann selbst bei freier Schussbahn (34.) nicht bezwingen. Iserlohn wählte immer seltener den Weg in die Offensive und schien sich nun doch allmählich auf den Titel „dankbarer Gegner“ konzentrieren zu wollen. Der Spielzeituhr, die endlich auch wieder funktionierte, war es schnurzpiepegal. Sie lief herunter und sah sich Sekunden vor der Sirene interessiert die erstklassigen Chancen von York (Alleingang) und Wolf (aus kurzer Distanz) an. Durchatmen. Das Pausenbier konnten sich die heimischen Anhänger dann doch in aller Ruhe schmecken lassen.

Doug Mason will Augsburg aus den Play-Off werfen

Was der Mittelabschnitt versprochen hatte, wollte das Schlussdrittel zunächst nicht brechen.  Ohne Untertreibung sind erst der krachende Check von Flache und die sehenswerte Einzelleistung von Holzmann mit toller Parade von Ehelechner (alle 48.) tatsächlich als nennenswert zu bezeichnen. Kurz darauf änderte sich die Sachlage jedoch prekär. Augsburgs Flache mit einem dummen aber nicht unbedingt Bestrafens werten Halten. Mitchell war trotzdem sehr verärgert: „Wir hatten in der Pause ganz klar gesagt: Kein Halten oder Haken. Wir wollen 5-gegen-5 bleiben“. Wie recht er hatte. In Überzahl waren die Gäste heute durchaus konzentriert. Lediglich 16 Sekunden waren verstrichen da war der Giuliano viel befürchtete Anschluss (50.) der Roosters gelungen. Und weitere 56 Sekunden später begann das große Zittern, dass die Augsburger so gerne vermieden hätten. Die Panther-Defensive zeigte sich beim Anspiel in der eigenen Zone schlafmützig, bekam den Puck nicht weg und musste den Ausgleich quittieren. Wolf hatte keine Mühe seinen zweiten Treffer zu markieren. Nun, das der nötige Weckruf zur rechten Zeit. Mannschaft und Fans hatten verstanden und nahmen gemeinsam wieder Fahrt auf. Werner wurde in letzter Sekunde, nach einer schönen Einzelleistung, am Torschuss gehindert. Auf der Gegenseite hätten Stuart und Wolf das „Tor des Entsetzens“ ganz weit aufstoßen können, scheiterten jedoch an Ehelechner. Wie so oft in dieser Saison war es tatsächlich Werner, der mit einem Treffer kurz vor dem Ende die Entscheidung zu Gunsten seiner Farben erzielte (59.).  Unwiderstehlich zog er ums Tor und überwand Hunwick per Bauerntrick. Unglaublich, dass der Puck über die Linie ging. Augsburg führte erneut. Das war jedoch noch nicht die Entscheidung. Doug Mason nahm sportsman-like den Torhüter vom Eis und sein Team drängte auf den Ausgleich. Mit letztem Einsatz sicherten sich die Panther den für sie wichtigen Sieg und das Heimrecht in den Pre-Play-Off.

Statistik

Augsburger Panther – 4:3 (3:1/0:0/1:3)
Tore: 1:0 (0:25) Roloff (Whitmore/Brown); 2:0 (7:52) Bassen (Forrest/Boyle); 2:1 (11:26) Wolf (Rogers, Hock) 4-5 PP1; 3:1 (17:59) Whitmore (Werner/MacArthur) 5-4 PP1; 3:2 (49:31) Giuliano (Tomassoni/York) 4-5 PP1; 3:3 (50:27) Wolf (York); 4:3 (58:16) Werner (Thang/Boyle)

Strafen: Augsburg 10  –  Iserlohn 10
Torschüsse: Augsburg 35  – Iserlohn 35
Zuschauer: 4.628
Schiedsrichter: Haupt/Schimm

Aufstellungen:
Augsburger Panther:  Ehelechner  (Conti) –Brown, Tölzer; Boyle, Forrest; Ross, Seifert; Draxinger; – Whitmore, Roloff, Somma; MacArthur, Werner, Thang; Bassen, Zeiler, Flache; Helms, Schäffler
Iserlohn Roosters: Hunwick (Caron) – Tomassoni, Kopitz; Rogers, Orendorz; Lepine, Ortwein – Holzmann, Fischhaber, Hommel; Brooks, York, Bell; Wolf, Hock, Wöhrle; Kahle, Stuart, Giuliano

Three Stars:
***  Whitmore (Augsburg)
**  Hunwick (Iserlohn)
*  Wolf (Iserlohn)

 

Fotostrecke zum Spiel

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Stimmen und Stimmungen 

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