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Bozen. (PM) Am Freitagabend hat der HCB Südtirol die erste Playoff-Niederlage kassiert. Nach sechs Siegen in Serie mussten sich die Weiß-Roten im dritten Match...
Bozens Keeper Jaroslav Huebl hatte fünf Mal das Nachsehen - © by Max Pattis

Bozens Keeper Jaroslav Huebl hatte fünf Mal das Nachsehen – © by Max Pattis

Bozen. (PM) Am Freitagabend hat der HCB Südtirol die erste Playoff-Niederlage kassiert. Nach sechs Siegen in Serie mussten sich die Weiß-Roten im dritten Match der Halbfinal-Serie gegen Villach in der heimischen Eiswelle mit 1:5 geschlagen geben. Damit verkürzte der VSV, der den ersten Saisonsieg in Bozen feierte, in der Serie auf 1:2. Die Foxes können am Sonntag in Kärnten mit einem Sieg aber immer noch vorzeitig alles klar machen und in der EBEL-Premierensaison den Einzug ins Finale in trockene Tücher wickeln.

 

Der HCB Südtirol konnte vollzählig auflaufen, bei den Gästen fehlte der Langzeitverletzte Pretnar. Das Match begann gleich mit einer guten Chance für die Pokel-Truppe. In der ersten Spielminute drang Ziga Pance in das Angriffsdrittel der Villacher ein, doch sein Schuss aus zentraler Position ging drüber. Es war ein kurzes Strohfeuer, denn danach neutralisierten sich die beiden Teams minutenlang. Erst in Spielminute sechs bekamen die mehr als 5300 Zuschauer in der Eiswelle einen Pass Santorellis auf Tomassoni in den Slot zu sehen, doch Bozens Nummer 27 schrammte Millimeter an der Scheibe vorbei.

 

Im Gegenzug probierte es Bacher, doch der bis dahin beschäftigungslose Hübl war auf dem Posten. Wenig später musste Bozens Kapitän Alexander Egger auf die Strafbank. Jetzt rochen die Gäste Lunte. Und in der Tat: Nach 7.30 Minuten netzte Kapitän Unterluggauer von der Blauen Linie ein. Und es kam für die Foxes noch dicker, denn nach 9.04 Minuten war Fraser zur Stelle und stellte auf 2:0. Aus dem Nichts hatten die bis dahin harmlosen Villacher einen komfortablen Zwei-Tore-Vorsprung herausgeholt.

 

Bozen hing kurz wie ein angeschlagener Boxer in den Seilen, zeigte jedoch die erwartete Reaktion. Denn Oberdörfer und Schofield kreuzten in der zehnten Minute zwei Mal gefährlich vor Lamoureux auf, ohne jedoch ins Tor zu treffen. Als Pichè nach 10.27 Minuten auf die Strafbank musste, wurden die österreichischen Gäste wieder gefährlich. Hunter hatte im zweiten Powerplay des Abends das 3:0 auf dem Stock, doch der Torerfolg blieb ihm verwehrt. Danach war wieder taktisches Studium angesagt, es blieb nach 20 Minuten bei der 2:0-Führung für die Adler.

 

 

Lamoureux, die Villacher Lebensversicherung

 

Im zweiten Drittel spielten die Foxes sehr druckvoll. So hatte Schofield die Riesenchance auf den Anschlusstreffer, vergab im Duell mit Lamoureux aber (22.). Auf der Gegenseite musste Hübl bei zwei Chancen für Bacher, bzw. Mario Lamoureux eingreifen (24.). 60 Sekunden später hatten die Fans in der Bozner Eiswelle schon den Torjubel auf den Lippen, aber Lalibertè blieb an Villachs Goalie hängen. Der anschließende Konter brachte Benjamin Petrik in aussichtsreiche Position, doch Hübl blockierte den Schuss.

 

In der 28. Minute probierte es Nicoletti mit zwei Hammerschüssen von der Blauen Linie, zielte jedoch zu ungenau. Wenig später musste Lalibertè für zwei Minuten in die Kühlbox. Und Villach? Wieder extrem kaltschnäuzig. Ryan umkurvte das Bozner Gehäuse, bediente den im Slot lauernden Hunter, der den Puck nur mehr über die Linie stochern musste. 3:0 für den VSV nach 29.40 Minuten – die Vorentscheidung.

 

Danach auch nach dem dritten Gegentreffer ließen die Hausherren den Kopf nicht hängen, machten das Spiel und gaben Vollgas. Gander kreuzte in der 31. Minute alleine vor Lamoureux auf, doch Villachs Nummer „1“ hypnotisierte den Angreifer aus Sterzing. Als Fraser für zwei Minuten in die Kühlbox musste, zog Bozen im Powerplay alle Register. Doch Pichè, Strömberg und neuerlich Pichè verzogen. Postwendend hätte Nageler das 4:0 erzielen können, war aber in einer Drei-gegen-Eins-Situation zu eigensinnig.

 

Danach hatte Hughes auf Seiten der Villacher noch einmal eine gute Möglichkeit, blieb aber an Hübl hängen. In der 38. Minute vergab Esposito aus zentraler Position, ehe Pichè eine Zwei-Minute-Strafe aufgebrummt bekam. Die führte dieses Mal zu einer super Chance für die Talferstädter, doch Tomassoni fand in Lamoureux – der Villacher Lebensversicherung in diesem zweiten Drittel – seinen Meister.

 

 

Das Match bleibt interessant

 

Doch die Überzahlsituation ging auch in Schlussdrittel weiter und nach nur 19 Sekunden gab Eric Hunter dem Bozner Goalie Jaroslav Hübl zum vierten Mal das Nachsehen. Damit war das Match entschieden. In der 44. Minute nutzte Pewal einen Konter und erhöhte auf 5:0. Die Partie blieb aber unterhaltsam, denn nicht einmal 60 Sekunden später erzielte Lalibertè den Anschlusstreffer. Er stand nach einer Abwehr von Lamoureux goldrichtig und stocherte den Puck ins Netz.

 

Danach scheiterte Gander an Lamoureux (46.), ehe John Esposito den Puck drüberjagte (48.). In der 49. Minute konnte sich Hübl bei einem Diagonalschuss von Nageler auszeichnen. In der Folge gab es zwei Powerplaysituation zu Gunsten der Hausherren und ein paar gute Möglichkeiten auf beiden Seiten (unter anderem ein Pfostenschuss der Weiß-Roten), doch Tore fielen keine mehr. Es blieb beim 5:1-Sieg von Villach.

 

Am Sonntag stehen sich der EC Villacher SV und der HCB Südtirol im vierten Spiel der Halbfinalserie neuerlich gegenüber. Mit einem Sieg in der Stadthalle können die Foxes den Einzug in die Endspielserie perfekt machen. Der erste Finalist der EBEL-Saison steht übrigens schon fest – es sind die „Bullen“ aus Salzburg, die am Freitagabend einen 3:0-Erfolg gegen Linz feierten.

 

 

HCB Südtirol – EC Villacher SV 1:5 (0:2, 0:1, 1:2)

 

HCB Südtirol: Hübl (Hell), Egger-Nicoletti, Pichè-Tomassoni, Oberdorfer-Charlebois; Sharp-Stromberg-Santorelli, Whitfield-Pance-Lalibertè, Bernard-Insam-Gander, Schofield-Zisser-Esposito.J, Esposito.A.

Coach: Tom Pokel

 

EC Villacher Sv: Lamoreux (Herzog), Altmann-Hotham, Jarrett-Unterluggauer, Bacher- Brunner,Goringer-Steiner; McBride-Fraser-Petrik, Ryan-Hunter-Hughes, Lamoreux.M-Pewal-Nageler, Peintner-Platzer-Rauchenwald.

Coach: Hannu Järvenpää

 

Schiedsrichter: Nikolic, Wahschaw, Nothegger, Smeibidlo

 

Tore: 0:1 Gerhard Unterluggauer (07.30 PP), 0:2  Curtis Fraser (09.04), 0:3 Eric Hunter (29.40 PP), 0:4 Eric Hunter (40.19 PP), 0:5 Marco Pewal (43.35), 1:5 David Lalibertè (44.27)

 

Zuschauer: 5366

 

 

Erste Bank Eishockeyliga, Halbfinale Spiel 3 (Freitag, 28. März 2014)

 

HCB Südtirol – EC Villacher SV 1:5 (0:2, 0:1, 1:2)

Stand in der Serie (Best of five): 2:1 (2:1, 4:3 n.V., 1:5)

 

 

 

 

Red Bulls Stehen im Finale

Riesenjubel bei den Red Bulls nach Spielende - © by Red Bull Media/ GEPA Pictures, Felix Roittner

Riesenjubel bei den Red Bulls nach Spielende – © by Red Bull Media/ GEPA Pictures, Felix Roittner

Salzburg. (PM) Vor dem dritten Playoff-Halbfinalspiel der Erste Bank Eishockey Liga zwischen dem EC Red Bull Salzburg und dem EHC  Black Wings Linz herrschte tolle Stimmung in der ausverkauften Salzburger Eisarena.

 

Die Hausherren ohne Brian Fahey ließen sich davon gleich anstecken und drückten die Gäste nach einer kurzen ‚Aufwärmphase‘ immer mehr ins eigene Verteidigungsdrittel zurück. Begünstigt wurden die Offensivbemühungen der Red Bulls durch drei frühe Überzahlspiele, obwohl die Linzer in dieser Phase hinten gut standen und deren Torhüter Michael Ouzas einige gute Schüsse abwehrte. In der 12. Minute aber zog Mark Cullen aus gut sechs Meter ab, besorgte die 1:0-Führung und ab diesem Moment spielten fast nur noch die Salzburger. Bei den wenigen Gegenangriffen war die Verteidigung auf der Hut, so dass Bernd Brückler im Tor der Red Bulls im ersten Abschnitt kaum gefordert wurde. Die erste Drittelführung der Red Bulls ging voll in Ordnung.

In den Anfangsminuten des zweiten Abschnitts änderte sich das Bild, denn die Oberösterreicher kamen viel energischer zurück aufs Eis und beschäftigten erst einmal die Salzburger Defense, die auch zwei Unterzahlspiele nacheinander mit 38 Sekunden 3 vs. 5 überstehen mussten. Danach verlief die Partie einige Minuten lang als offener Schlagabtausch, bevor die Hausherren nach und nach wieder deutlich Oberwasser gewannen und Großteils kontrolliert spielten. Aber die Linzer Abwehr stand sehr tief, so dass es schwierig war, echte Torchancen zu kreieren, und bei einigen guten Möglichkeiten zeigte Goalie Michael Ouzas seine Qualitäten. In der 34. Minute stoppte Salzburgs Rückhalt Bernd Brückler den plötzlich allein vor ihm auftauchenden Andrew Kozek und hielt so das „zu 0“ zur zweiten Pause fest.

Im Schlussdrittel wollten es die Black Wings Linz noch einmal wissen, aber als Dominique Heinrich in der 46. Minute im Powerplay mit einem schönen Schuss aus der Distanz an Freund und Feind vorbei den zweiten Treffer fixierte, waren die Red Bulls dem Sieg ein deutliches Stück näher. Nur eineinhalb Minuten später erhöhten sie auf das 3:0 – man könnte sagen, mit dem ‚Playoff-Klassiker‘; nach Querpass von Garrett Roe verwertete Andreas Kristler von der linken Seite eiskalt – und das war dann doch die Vorentscheidung. Die Oberösterreicher hörten deswegen natürlich nicht auf zu spielen und gaben Bernd Brückler noch einige Gelegenheiten, sich auszuzeichnen, doch der ließ heute nichts durch und besiegelte mit seinem Shutout den dritten Halbfinalsieg der Red Bulls im dritten Spiel gegen die Black Wings Linz.

Die Salzburger haben heute mit der besseren Chancenverwertung und einer konzentrierten Verteidigungsarbeit verdient gewonnen, damit auch die Halbfinalserie für sich entschieden und können sich nun in Ruhe auf die Finalserie, die am Freitag, 4. April mit einem Heimspiel beginnt, vorbereiten.

 

Das Ergebnis erscheint allerdings deutlicher, als das Spiel verlaufen ist, denn erst mit den beiden Toren im Schlussdrittel konnte man endlich etwas durchatmen. Salzburgs Head Coach Don Jackson freute sich daher umso mehr über diesen Erfolg: „Das war wieder ein Sieg des gesamten Teams. Im Nachhinein muss man sagen, dass es fast ein perfektes Spiel war; mit einem unglaublich nervenstarken Bernd Brückler im Tor, einer kompakten Verteidigung und vorn den Stürmern, die Tore schießen können und das auch gemacht haben. Die Defense hat den Unterschied ausgemacht.“

Jetzt haben die Salzburger eine Woche Zeit, sich auf die Best-of-Five-Finalserie einzustimmen. „Die Pause ist gut, wir können uns im Training in Ruhe und gezielt vorbereiten“, setzte Don Jackson nach. Der Finalgegner steht übrigens noch nicht fest, der HCB Südtirol unterlag heute daheim gegen den EC VSV mit 1:5, führt in der Halbfinalserie aber weiterhin mit 2:1 nach Siegen.

Perfekt gemacht wurde dieser schöne Eishockeyabend aber erst durch die begeisterten Salzburger Fans und Zuschauer, die in der randvollen Salzburger Eisarena wie ihre Jungs alles gegeben und einmal mehr einen riesigen Anteil an diesem Erfolg haben. Der Respekt gehört aber auch den Linzer Fans, die neuerlich mit einer unglaublich starken Abordnung nach Salzburg gekommen sind und ihre Mannschaft auch noch lange nach Spielschluss gefeiert haben – das sucht seinesgleichen in Österreich.

EC Red Bull Salzburg – EHC Liwest Black Wings Linz 3:0 (1:0, 0:0, 2:0)

1:0 Mark Cullen (11.43), 2:0 Dominique Heinrich (45.10), 3:0 Andreas Kristler (46.45)

Stand in der Serie (Best of five): 3:0 (4:2, 3:2 n.V., 3:0) – Salzburg im Finale

 

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