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  Iserlohn. (MK) Mit dem 2:0 Sieg in München sind die Iserlohn Roosters erstmals nach Monaten wieder auf einen (Pre)-Playoffplatz geklettert. Aus den letzten...

 

Roosters-Bandenchef: Jari Pasanen - © by Eishockey-Magazin (JB)

Roosters-Bandenchef: Jari Pasanen – © by Eishockey-Magazin (JB)

Iserlohn. (MK) Mit dem 2:0 Sieg in München sind die Iserlohn Roosters erstmals nach Monaten wieder auf einen (Pre)-Playoffplatz geklettert. Aus den letzten neun Spielen konnte das Team von Jari Pasanen 24 von 27 Punkte erspielen. Diesen Zwischenspurt hätten wohl nur die kühnsten Optimisten den Roosters vor Weihnachten zugetraut.

 

Vor Monatsfrist noch drohte man die Playoffränge sogar ganz aus den Augen zu verlieren. Mitunter katastrophale Abwehrleistungen und fehlende Kaltschnäuzigkeit im Abschluss waren für das Spiel der Roosters bezeichnend. Seit der deutlichen 6:1 Niederlage in Hamburg am zweiten Weihnachtsfeiertag haben die Sauerländer ihren Gegentorschnitt deutlich reduzieren können. Unsicherheitsfaktoren wie Colten Teubert oder Lasse Kopitz verstehen es nun in einem gestärkten Mannschaftsgefüge Beton anzurühren. In den letzten sieben Spielen hat man sogar weniger als einen Gegentreffer pro Spiel kassiert. Die jüngste Erfolgsserie ist umso beachtlicher, als sie ohne Kapitän Michael Wolf und dem Ideengeber des Iserlohner Spiels schlechthin, Mike York, geschafft wurde. Mit der Verpflichtung des neuen Co-Trainers Jamie Bartman am 19. Dezember hat man offensichtlich mehr als ein glückliches Händchen bewiesen. Seit er mitverantwortlich hinter der Roostersbande steht, hat sich die Defensivarbeit kontinuierlich verbessert. Das Duo Pasanen/Bartman scheint am Seilersee zu funktionieren.

Dennoch: Die sachliche Kritik an den Leistungen zwischen Anfang Oktober und Mitte Dezember war berechtigt. Manche Dinge brauchen ihre Zeit, allerdings hat es selbst am Seilersee selten so lange gedauert, bis ein Rad ins andere griff. Hier die größte Schuld allein auf den geschassten Trainer Doug Mason zu schieben wäre zu einfach. Ebenso einfach ist es nun alles Positive an der Verpflichtung Jamie Bartmans fest zu machen. Die Wahrheit liegt wohl in einer Mischung aus allem.

Jamie Bartman brachte mehr Disziplin und Ordnung in die Defensive der Roosters - © by Eishockey-Magazin (DR)

Jamie Bartman brachte mehr Disziplin und Ordnung in die Defensive der Roosters – © by Eishockey-Magazin (DR)

In den kommenden Wochen muss den Roosters nicht bange sein. Neben dem grundsoliden Mathias Lange kommt Erik Ersberg endlich in die Form, die man sich von einem Caron-Ersatz auch erhoffen durfte. Die Defensivarbeit, angefangen bei den Stürmern, funktioniert endlich und auch die Trefferquote ist zufriedenstellend. Insbesondere wenn man durch die Ausfälle von Michael Wolf und Mike York über 70 Saison-Scorerpunkte nicht auf dem Eis hat.

Grund zu grenzenloser Euphorie gibt es allerdings auch nicht. Die Roosters haben gegenüber fast allen Konkurrenten bereits ein Spiel mehr absolviert. Aktuell ist man wieder im „Geschäft“ und hat das Schicksal wieder in den eigenen Händen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. In Anbetracht der Vormonate ist allein das aber schon ein Erfolg. Strukturelle Probleme lassen sich ohnehin auch durch Siege allein nicht beseitigen. Ein erfreulicher Nebeneffekt der jüngsten Siegesserie ist natürlich, dass man die Fans wieder beruhigt hat und hinter sich weiß.

Das ursprünglich von Ex-Trainer Doug Mason ausgegebene und sehr ehrgeizige Saisonziel Platz 6 war von vornherein sehr hoch angesetzt, ja fast unrealistisch. Sieht man allerdings die letzten Wochen, dann wäre auch das vielleicht in der kommenden Saison möglich, wenn es gelingen würde den Kader in großen Teilen zusammen zu halten. Die letzten  Erfolge lassen natürlich auch die Konkurrenz einen Blick an den Seilersee werfen. Bis auf Mike Ortwein und Dieter Orendorz hat offiziell kein Defensivakteur einen Vertrag für die kommende Saison. Im Sturm stehen Brooks Macek, Brent Raedeke (die Entdeckung der Saison), Michael Wolf, Mike York und Marcel Kahle unter Vertrag. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Spieler wie Marty Sertich und Chris Connolly umworben sind. Lasse Kopitz wird seine Karriere beenden und eine Schiedsrichterlaufbahn einschlagen. Mike York ist eine völlige Genesung zu wünschen. Ob es am Ende für den Musterprofi zu einer Rückkehr aufs Eis reicht, wird von vielen skeptisch beurteilt. Abwarten heißt hier wohl die Devise. Gleiches gilt für die Weiterentwicklung von Marko Friedrich, der aus Ravensburg an den Seilersee wechseln wird.

Michael Wolf wird voraussichtlich nach der Länderspielpause im Februar wieder ins Spielgeschehen eingreifen können. In den nun noch verbleibenden elf „Endspielen“ der Vorrunde haben die Sauerländer sieben Heimspiele. Die neu gewonnene Heimstärke könnte da ein ausschlaggebender Faktor für eine Playoff-Teilnahme werden. Sollte es wirklich gelingen in die lukrative Endrunde einzuziehen und vielleicht mehr als nur ein Heimspiel dort zu absolvieren, dann wäre das auch ein deutliches Lebenszeichen des Standortes Iserlohn. Mit der Verpflichtung von Brodie Dupont hat auch die Geschäftsführung unterstrichen, dass man vieles für den sportlichen Erfolg zu tun gewillt ist.

In den kommenden Spielen heißt es aber erst einmal den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Der aktuelle Zwischenspurt allein wird am Ende nicht ausreichen, um in die Top-10 einzuziehen und die ersten vier Monate der Saison auszuradieren. Am kommenden Freitag gibt der Tabellenzweite und Westrivale Kölner Haie zum zweiten Mal in dieser Saison seine Visitenkarte am Seilersee ab. Das Hinspiel (22.9.) verloren die Roosters mit 3:4. Der „Run“ auf Karten ist derzeit groß. Sitzplatzkarten sind laut „Online-Ticketservice“ nahezu vergriffen.

 Fotostrecke zum Spiel EHC Red Bull München – Iserlohn Roosters

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