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Frankfurt (StA) Der Aufstieg in die 2. Bundesliga war das Ziel der Verantwortlichen in der Saison 2012/2013. Aus diesem Grund wurde letzte Saison groß...
Die sportlich Verantwortlichen bei den Löwen: Trainer Tim Kehler (links) und Sportdirektor Rich Chernomaz - © by Eishockey-Magazin (AS)

Die sportlich Verantwortlichen bei den Löwen: Trainer Tim Kehler (links) und Sportdirektor Rich Chernomaz – © by Eishockey-Magazin (AS)

Frankfurt (StA) Der Aufstieg in die 2. Bundesliga war das Ziel der Verantwortlichen in der Saison 2012/2013. Aus diesem Grund wurde letzte Saison groß eingekauft und mit Frank Gentges ein erfahrener Trainer verpflichtet.

 

Doch die gewünschte Vorgabe konnte nicht erreicht werden. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Zum einen kam es zu Beginn des Jahres zur Trennung von Trainer Frank Gentges. Weiterhin war das Team zu unerfahren und hat es in den wichtigen Partien nicht geschafft, das volle Leistungsvermögen abzurufen. Gerade in der Zwischenrunde durfte das Spiel in Nauheim niemals verloren gehen, doch die Mannschaft war sich vermutlich ihrer Sache zu sicher. Auch versagte das Team in den drei Auswärtsspielen im Playoff-Halbfinale gegen Kassel. Zuerst gab man eine klare Führung noch aus der Hand, dann hatte man kein Glück und im letzten Spiel kam auch noch Pech dazu.

In der neuen Saison, in der sich die Deutsche Meisterschaft der Lions zum 10. Mal jährt, soll alles anders werden. Zum einen gibt es endlich einen geregelten Aufstieg durch den DEB in die neugegründete DEL2 und zum anderen wurde der ehemalige Meistercoach der Frankfurt Lions Rich Chernomaz als Sportdirektor verpflichtet. Dieser stellte eine erfahrene Mannschaft zusammen, wovon nur acht Spieler bereits in der letzten Saison am Main spielten. 1332 DEL-Spiele und 1381 2.Liga-Spiele sprechen für sich.

Mit Tim Kehler holte Chernomaz einen Trainer, den er bereits von der ungarischen Nationalmannschaft kannte.

 

Im Tor wurden zwei Bekannte aus der Oberliga verpflichtet. Von den Duisburger Füchsen kam Björn Linda und aus Halle/Saale Braeden Johnson. Beide sind junge und hungrige Spieler, die in der vergangenen Saison gegen die Löwen ihre Klasse bewiesen haben. In den letzten Wochen hat sich Linda als Nummer 1 durchgesetzt. Dieses war von den Verantwortlichen auch so erwartet worden, allerdings haben sie mit Johnson einen Backup-Goalie, der in vielen anderen Teams sicherlich die unangefochtene Nummer 1 wäre.

 

In der Verteidigung wurden die drei besten Spieler mit Kreuzmann, Neumann und Schoofs gehalten. Stephan Kreuzmann wechselte während der letzten Serie aus Kassel an den Main und avancierte mit zunehmender Dauer zum heimlichen Anführer des Teams. Er war immer präsent, motivierte seine Mitspieler und trägt nun zu Recht das C auf der Brust.

Manuel Neumann war wohl der letztjährige Glückspilz. Während des Trainings prallte er so unsanft gegen eine Bande, dass er sich den fünften Halswirbel brach. Doch der Verteidiger biss sich durch und stand nach knapp 3,5 Monaten wieder auf dem Eis.

Pascal Schoofs stand die komplette Saison über im Kader, war als Verteidiger an insgesamt 69 Toren beteiligt und erreichte eine +/- Wert von 88.

Chris Stanley wechselt von den Roten Teufeln zu den Löwen - © by Eishockey-Magazin (SP)

Chris Stanley wechselt von den Roten Teufeln zu den Löwen – © by Eishockey-Magazin (SP)

Neu im Kader stehen zwei erfahrene und zwei junge Spieler. Aus der DEL vom EHC München wechselte David Cespiva nach Frankfurt. Er bildet mit Neumann das Verteidigungspärchen Nummer 2 und soll mit seiner Erfahrung für die nötige Ruhe sorgen. Über ausreichend Routine verfügt auch der Ungar Marton Vas. Kreuzmann und er sind das Verteidigungsduo Nummer 1. Beide Neuen hatten in den ersten Testspielen noch viel Luft nach oben, doch haben sich allmählich in der neuen Umgebung zurecht gefunden und eine gute Entwicklung genommen. Nach diesen beiden Reihen klafft allerdings eine Lücke. Pascal Schoofs spielte häufig an der Seite des aus Duisburg gewechselten Nico Oprée. Der aus dem Frankfurter Nachwuchs stammende Tim Ansink überzeugte zuletzt in den Testspielen, doch bei beiden Spielern muss abgewartet werden, ob sie ihre Entwicklung auch in der Saison so fortsetzen können. Getestet wurde noch Tobias Stolikowski, doch er konnte sich nicht für einen Vertrag empfehlen. Somit stehen nominell sieben Verteidiger im Kader.

 

Im Angriff wurden die Spieler Lanny Gare, Nils Liesegang, Norman Martens, Roland Mayr und Patrick Schmid gehalten. Neu hinzugekommen sind Clarke Breitkreuz, Frederik Gradl, Richard Mueller, Marc Schaub, Chris Stanley, Christian Wichert und Marc Wittfoth.

Offensiv am besten hat sich die Reihe Wittfoth-Wichert- Schaub präsentiert. Sie beeindruckte vor allem dem Trainer durch konsistentes Offensiv- und effektives Defensivspiel. Christian Wichert wechselte ebenfalls von der Isar an den Main und glänzte vor allem als Vorbereiter. Marc Wittfoth kam aus Schwenningen in die Mainmetropole und ist auf dem besten Wege sich in der Reihe zu finden. Zu den positiven Überraschungen der Vorbereitung gehörte definitiv der aus Dresden gewechselte Marc Schaub. Als Left Wing war er der Torschützenkönig der Vorbereitung.

Die zweite Reihe um den letztjährigen Topscorer Nils Liesegang war gerade im Angriff sehr präsent. Ihm stehen mit dem aus Duisburg gewechselten Clarke Breitkreuz und dem ehemaligen Kapitän der Nauheimer Chris Stanley zwei Kanadier zur Seite. Breitkreuz zeigte gleich in der Vorbereitung, das großes Potenzial in ihm steckt und Stanley ist jetzt schon sehr wichtig für das Team. Mit seiner Aggressivität setzte er häufig ein Zeichen. Nicht umsonst führte er letzte Saison die Roten Teufel zum Aufstieg in die DELII und soll nun in dieser Saison das Gleiche mit den Löwen wiederholen.

Die dritte Reihe wurde erst Mitte September mit der Verpflichtung von Richard Mueller vervollständigt. Mueller verschafft Tim Kehler durch seine Schnelligkeit neue Optionen im Powerplay, in Unterzahl und im 5-gegen-5-Spiel. Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich das volle Potential dieser Formation noch gar nicht abschätzen. Als linker Flügelstürmer agiert Patrick Schmid, der letzte Saison hinter Liesegang zweitbester Scorer war. Komplettiert wird die Reihe durch Lanny Gare, der während der letzten Saison an den Main wechselte und der trickreichste Spieler dieses Trios ist.

Ob Kehler mit vier Offensivreihen spielen wird ist abhängig auf welcher Position Norman Martens zum Einsatz kommt. Martens war die größte Überraschung in der Saisonvorbereitung. Letzte Saison noch von vielen verspottet, weil er oftmals lustlos agierte, avancierte er in den Testspielen zu einer festen Bank. Läuferisch immer präsent gab er zudem die meisten Schüsse auf das Tor des Gegners ab. Tim Kehler setzte ihn auf Grund seiner Spielweise auch in der Verteidigung ein und will nun von Spiel zu Spiel entscheiden, auf welcher Position er spielt.

Falls Martens im Angriff eingesetzt wird, setzt sich die Reihe aus ihm, Roland Mayr und Frederik Gradl zusammen. Martens wird rechts außen spielen, Mayr als Center und Gradl auf der anderen Seite agieren. Gerade während der Playoffs entpuppte sich Mayr letzte Saison als wahres Monster und zeigte vor allem in den Spielen gegen Kassel sein bestes Eishockey.

Frederik Gradl wechselte aus der eigenen Jugend und bestritt alle Testspiele für die Löwen.

Verzichten müssen die Löwen noch mindestens sechs Woche auf Noureddine Bettahar, dessen Einbürgerung läuft.

 

Das Ziel ist klar formuliert, nächste Saison wollen die Löwen Frankfurt in der DELII spielen. So lautet das Motto: Jetzt erst Recht. Obwohl der Aufstieg klar geregelt ist, wird es unweigerlich schwieriger. Denn der DEB sieht eine eindeutige Bevorzugung der Oberliga-Süd vor und erlaubt nur 2 von 28 Mannschaften aus den Oberligen Nord, Ost und West an den Playoffs teilzunehmen. Was passiert, falls der Aufstieg nicht realisiert wird, möchte sich jetzt noch niemand ausmalen, denn das könnte das Frankfurter Eishockey in eine größere Krise stürzen, als die damalige Insolvenz der Lions.

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