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Überraschungsteam gegen Altmeister Die reguläre Saison Nachdem die Islanders 2017/18 die Playoffs als vorletztes Team der Metropolitan Division deutlich verpassten, verließ im Sommer unter... NHL Playoffs 2019 – Runde 1 – New York Islanders vs. Pittsburgh Penguins

NHL LogoÃœberraschungsteam gegen Altmeister

Die reguläre Saison

Nachdem die Islanders 2017/18 die Playoffs als vorletztes Team der Metropolitan Division deutlich verpassten, verließ im Sommer unter großem Bohai auch noch Kapitän John Tavares Long Island in Richtung Toronto. Zwar konnte mit Barry Trotz der Meistertrainer aus Washington verpflichtet werden, aber dennoch waren die Erwartungen eher gering. Umso überraschender lag New York zwischenzeitlich auf Rang eins der Divison. Am Ende reichte es zu 103 Punkten, dem zweiten Platz und Heimrecht in Runde eins.

 

Dort wartet der Meister der Jahre 2016 und 2017 auf die Isles. Pittsburgh spielte eine eher ruhige und unauffällige Saison und holte mit 100 Punkten exakt so viele wie in der Vorsaison. Erstmals seit 2015 haben die Penguins aber in den Playoffs nicht direkt Heimrecht.

 

Der direkte Vergleich

Die Serie zwischen beiden Teams ist der fünfte Vergleich in den Playoffs. 2013 trafen die Mannschaften letztmals aufeinander. Damals siegten die Penguins in der ersten Runde in sechs Partien.

 

Beide Teams siegten in der Hauptrunde in jeweils zwei Spielen. Beide gewannen dabei einmal zuhause und einmal auswärts und beide waren einmal nach Penaltyschießen erfolgreich. Das Torverhältnis lautete 13:12 für Pittsburgh.

 

Der Angriff

Nach dem Abgang von Tavares wurde bereits befürchtet, dass die Islanders offensiv komplett einbrechen würden. Tatsächlich erzielte New York die mit Abstand wenigsten Tore aller Playoffteilnehmer (223). Auch individuell ragte kein Akteur wirklich heraus. Der Topscorer war Mathew Barzal mit 62 Punkten. Als neuer Mannschaftskapitän konnte Anders Lee die meisten Treffer (28) erzielen. Dazu verbuchten Brock Nelson und Casey Cizikas ebenfalls mehr als 20 Tore. Dennoch ist die Torschützenliste der Islanders mit nur acht zweistellig erfolgreichen Spielern sehr dürftig.

 

Ganz anders die Situation beim Gegner. Für Sidney Crosby (35 Tore, 100 Punkte), Evgeni Malkin (72 Punkte in 62 Spielen) und Phil Kessel (82 in 82) sind hohe Punktezahlen so normal, dass diese bemerkenswerten Leistungen kaum noch Aufmerksamkeit erzeugen. Neben den drei Großen hat sich Jake Guentzel (40 Tore) endgültig etabliert. Auch die Penguins hatten nur acht Spieler mit einer zweistelligen Trefferzahl, aber insgesamt 273 Tore reichten immerhin noch für Platz sechs in der Liga.

 

Die Verteidigung

Vom letzten auf den ersten Platz – der Wandel der New York Islanders lässt sich am Besten an der Anzahl der Gegentore ablesen. 2017/18 kassierte New York 3,57 Tore pro Spiel, in dieser Saison waren es nur noch 2,33. Das sind mal eben satte 97 Gegentore weniger. Hauptursache sind zwei Faktoren. Die Torhüter (s.u.) und die defensive Spielweise, die Barry Trotz bei seinem neuen Verein etablieren konnte. Vor allem das Transition Game, die Schnellangriffe der gegnerischen Teams, sollen unterbunden werden. Trotzdem ließ die Verteidigung rund um Nick Leddy, Jonny Boychuck und Ryan Pulock viele Torchancen (Platz 23) und sogar hochkarätige Gelegenheiten (Platz 16) zu.

 

Ebenso wie im Angriff, so sind auch in der Verteidigung die Namen bei den Penguins deutlich bekannter. Kris Letang ist mit 25:58 Minuten der Verteidiger mit der meisten Spielzeit, dessen Team sich für die Playoffs qualifizieren konnte. Mit Brian Doumelin bildet er ein sehr gutes erstes Verteidigerpaar. 54 Prozent aller Torchancen und Schüsse waren auf Seiten der Penguins, wenn diese beiden zusammen auf dem Eis standen. Allerdings bricht auch danach bei Pittsburgh die Qualität etwas weg.

 

Die Torhüter

Thomas Greiss – © by eH:-mAG: 8dr9

Zumindest in diesem Bereich sind die Islanders komplett auf Augenhöhe, oder vielleicht sogar im Vorteil. Robin Lehner und Thomas Greiss hielten zusammen 92,47 % aller Torschüsse. Damit stellte New York in dieser Kategorie das beste Duo der Liga. Den Start in die Serie wird sicherlich Lehner bekommen, aber DEB-Torhüter Greiss hat gezeigt, dass er seiner Mannschaft auch Spiele gewinnen kann. Eine Formdelle dürfen sich Lehner und Greiss nicht erlauben, denn im anderen Tor steht ein junger, aber ungemein routinierter Kollege.

 

Nach seinem Ausfall zu Saisonbeginn fand Matt Murray wieder zu alter Form. 91,9 % gehaltene Schüsse und 2,69 Gegentore im Schnitt sind solide Werte. Wichtiger ist vielleicht, dass Murray mit 50 absolvierten Partien einen neuen persönlichen Rekord aufstellen konnte. Bleibt der 24-jährige gesund, so ist er mit seiner Erfahrung aus den Meisterjahren 2016 und 2017 ein echter Pluspunkt für die Penguins.

 

Die Special-Teams

Große Namen in der Offensive sorgen zwangsläufig dafür, dass die Penguins eine der besten Überzahlformation der NHL stellen. 24,6 % ist der fünftbeste Wert im Powerplay. Kurioserweise kassierten die Pinguine aber auch 15 Shorthander, und waren zusammen mit Boston das Team mit den meisten Gegentoren bei numerischer Überzahl.

Das Ãœberzahlspiel der Islanders passt sich ebenfalls dem sonstigen offensiven Niveau an. Nur Montreal und Nashville (!) war noch erfolgloser als New York (14,5 %).

 

In Unterzahl (NYI 79,9 %, PIT 79,7) gehören beide Mannschaften gerade noch zum Durchschnitt der Liga. Positiv zu erwähnen sind die wenigen kleinen Strafen die Isles und Pens kassieren. 243 und 245 sind Platz 27 bzw. 25 in dieser Statistik.

 

Der Heimvorteil

Wie leidenschaftlich die Fans der Islanders sein können, erfuhr John Tavares bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Ansonsten sind kaum Unterschiede bei beiden Teams auszumachen. Sowohl zuhause (24/23 Siege), als auch auswärts (24/21) haben die Mannschaften gut, aber nicht überragend abgeschlossen.

 

Alle Heimspiele der Islanders in der ersten Runde finden im alten Nassau Coliseum statt. Ab Runde zwei würde nach Brooklyn ins Barclays Center umgezogen werden.

 

Die Trainer

Während die nächste Runde zwischen Pittsburgh und Washington erst in den Division Finals stattfinden kann, stehen sich Barry Trotz und Mike Sullivan bereits jetzt erneut gegenüber. Beide Trainer kennen sich mittlerweile sehr gut, nachdem die letzten drei Jahre die Meisterschaften quasi im direkten Vergleich ihrer Teams vorentschieden wurden. Den etwas größeren Druck dürfte Sullivan verspüren. Das Titelfenster für Crosby und Malkin schließt sich langsam aber mit Nachdruck. Lange werden die Penguins mit diesem Kern nicht mehr um den Stanley Cup spielen können.

 

Trotz hat dagegen mit den Islanders schon in der ersten Saison alle Erwartungen übertroffen. Für ihn geht es darum, dass seine Spieler möglichst viele Erfahrungen sammeln können.

 

Die Prognose

Schwer vorstellbar, dass ausgerechnet in den Playoffs die Islanders Tore am Fließband schießen werden. So bleibt nur die Hoffnung auf Lehner/Greiss. Doch selbst das könnte zu wenig sein, sollte Matt Murray gesund und halbwegs konstant bleiben. Die Saison der Islanders war ein Erfolg, aber mehr als die Playoffs sind (noch) nicht möglich. Für Pittsburgh gewinnt in sechs Spielen.

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