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Nürnberg (STM) Ein völlig verrücktes Eishockeyspiel haben die Thomas Sabo Ice Tigers mit 6-4 gegen die Eisbären Berlin gewonnen. Vor 6549 begeisternde Zuschauern war... Ice Tigers: Drei Treffer von Patrick Reimer ebnen den Weg zum Sieg gegen Berlin

89-Colin Smith vor 21-Maximilian Kislinger (N)
Foto: ISPFD

Nürnberg (STM) Ein völlig verrücktes Eishockeyspiel haben die Thomas Sabo Ice Tigers mit 6-4 gegen die Eisbären Berlin gewonnen. Vor 6549 begeisternde Zuschauern war Kapitän Patrick Reimer mit drei Toren der überragende Spieler an diesem Abend. Die weiteren Treffer für die Ice Tigers erzielten Acton und Brown. Damit ist den Ice Tigers endlich der ersehnte Sprung auf Tabellenplatz neun geglückt.

Ganze dreizehn Punkte trennten die Ice Tigers und die Eisbären Berlin vor wenigen Wochen, ehe die Eisbären keinen Fuß mehr auf den Boden brachten und die Nürnberger plötzlich begannen, Spiele zu gewinnen. Nach den Siegen gegen Krefeld und Düsseldorf unter der Woche konnten die Ice Tigers am Ende auch gegen die Eisbären Berlin die Oberhand behalten und sich somit in der Tabelle auf Tabellenplatz neun vorarbeiten.

Die Ice Tigers hatten den besseren Start. Nach einem langen Pass von Gilbert tauchte Chris Brown völlig frei vor Kevin Poulin auf, zielte aber zu hoch (4.). Besser machte es dann Will Acton, der sich in den letzten Wochen deutlich im Aufwind befindet. Nach einem Querpass von Bassen verlud er Poulin gekonnt zur 1-0 Führung (6.), die aber nur von kurzer Dauer war. Nach einer Strafzeit gegen Kislinger kam der Puck nach einer Parade von Treutle genau auf den Schläger von Sean Backman, der blitzschnell zum 1-1 Ausgleich einschoss (7.).

Der Gegentreffer zeigt zunächst wenig Wirkung bei den Ice Tigers. Kislinger hatte die Chance zum zweiten Treffer (9.), den dann, ebenfalls im Powerplay, Chris Brown erzielte. Brandon Buck wartete geduldig, ehe Brown im Slot in Position gelaufen war, passte dann scharf und präzise und fand genau den Schläger von Brown, der auf 2-1 stellte (14.). Womöglich hätte das Spiel einen anderen Verlauf genommen, wäre ein Schlagschuss von Patrick Reimer nur Sekunden später nicht am Pfosten des Berliner Tores gelandet. So ging es mit einer knappen Nürnberger Führung in die erste Pause.

Im Anschluss spielten die Thomas Sabo Ice Tigers ein Drittel zum Vergessen und brachten einen angeschlagenen Gegner wieder zurück in die Partie. Nach einem Pfostentreffer von Dupont (22.) legten die Eisbären los und erzielten beinahe mühelos drei Treffer, da die Ice Tigers in dieser Phase des Spiels überhaupt nicht mehr stattfanden. Immer einen Schritt zu spät, harmlos in den Zweikämpfen und läuferisch deutlich unterlegen machten es die Nürnberger den Gästen aus der Hauptstadt denkbar leicht.

Charlie Jahnke war es, der einen Schuss von Hördler von der blauen Linie unhaltbar zum 2-2 Ausgleich abfälschte. Wenig später schlug Oliver Mebus im eigenen Drittel ohne direkten Gegenspieler über den Puck, Noebels passte quer auf Backman, der mühelos ins leere Tor traf (27.). Und es kam noch besser für die Eisbären. In Überzahl erzielte der junge Vincent Hessler nach einem Schuss von Dupont den Treffer zum 2-4 (36.).

2-Brett Festerling (N) gegen 26-Florian Busch
Foto: ISPFD

„Wir waren im zweiten Drittel zu bequem und haben uns zu sehr auf dem Ergebnis ausgeruht. Berlin hat das eiskalt bestraft“, so die Analyse von Martin Jiranek.

Nach dem unerklärlichen Leistungseinbruch konnte es für die Ice Tigers im Schlussdrittel nur besser werden. Der Start war zumindest gelungen, nach einer frühen Strafzeit gegen die Eisbären traf Shawn Lalonde aus spitzen Winkel mit einem Schuss genau unter die Latte zum 3-4 Anschlusstreffer (43.). Das Tor wirkte wie eine Befreiung für Fans und Spieler der Ice Tigers. Auf einmal war Stimmung auf den Rängen, die die Akteure auf dem Eis beflügelte. Kurz nachdem die Eisbären ein weiteres Powerplay der Ice Tigers schadlos überstanden hatten, überwand Patrick Reimer Kevin Poulin, ebenfalls aus spitzem Winkel, zum 4-4 Ausgleich (48.).

Die Eisbären agierten nun ähnlich passiv wie die Ice Tigers im Mitteldrittel und wurden auch folgerichtig mit einem weiteren Gegentreffer bestraft. Unter gütiger Mithilfe von Micki Dupont, der einen Querpass von Reimer unhaltbar für Poulin ins eigenen Tor abfälschte, gingen die Ice Tigers mit 5-4 in Führung (49.). Binnen weniger Minuten hatten die Ice Tigers ein Spiel gedreht, das nach ihnen nach zwanzig schlechten Minuten im Mitteldrittel schon aus den Händen geglitten schien.

Da Niklas Treutle einen gefährlichen Schuss von Jamie MacQueen reaktionsschnell entschärfte, behaupteten die Ice Tigers die knappe Führung bis in die Schlussminuten. Eine doppelte Strafzeit gegen Oliver Mebus bescherte den Gästen eine letzte Chance, etwas Zahlbares mit auf die Heimreise zu nehmen. Als die Eisbären Poulin vom Eis genommen hatten, beseitigte Patrick Reimer mit seinem dritten Treffer an diesem Abend letzte Zweifel am Sieg der Ice Tigers (59.).

„Wir sind mit sieben Niederlagen in Folge nach Nürnberg angereist und mussten auf neun Spieler verzichten. Dennoch haben wir bei numerischer Gleichheit ein gutes Spiel gezeigt und haben viel Aufwand betrieben, der am Ende leider nicht belohnt worden ist. Wir hätten im zweiten Drittel noch mehr Tore erzielen können, am Ende hat das starke Powerplay der Ice Tigers den Unterschied ausgemacht, so Stephane Richer auf der Pressekonferenz.

Martin Jiranek hingegen war sichtlich erleichtert über den Sprung auf Platz neun, warnte aber vor den nächsten Wochen: „Krefeld und Berlin werden sicher nicht aufgeben und uns jagen. Wir müssen weiter hart arbeiten um den Platz unter den ersten zehn Mannschaften zu behaupten“. Die nächste Gelegenheit bietet sich den Ice Tigers schon am Sonntag im Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt.

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